Donnerstag, 31. Januar 2013

Zwischendurch: The Shape of Things to Come, Part II

Zum zweiten Mal bricht die Redaktion zum Bierfestival in Brügge auf. Wir freuen uns auf viele Biere, unsere Verkostungsnotizen sind auch vorbereitet (s.u.) ... man sieht sich!

Bild: TAQ

Samstag, 26. Januar 2013

Sind so kleine Biere, Teil IX: Robinson's Old Tom vs Innis & Gunn Rum Finish

Britisches Bier habe ich noch nie gemocht ... jedenfalls nicht das, was man in der Kneipe trinken kann. Da gestehe ich, dass ich die Abneigung von Asterix und Obelix gegen "lauwarme Cervisia aus Britannien" durchaus teile. Zumindestens habe ich ja eines Tages erfahren, warum da der Gerstensaft bei Zimmertemperatur aus dem Hahn fließt (denn sprudeln tut er ja auch nicht ...): es sei besser für den Magen, wurde mir bedeutet. Aha. Nun, sei's drum. Da ich ein fairer Mensch bin, muss ich allerdings zugeben, dass man einen schweren Fehler macht, wenn man die britische Bierkultur nach dem Zeugs beurteilt, was so in Kneipen ins Glas bzw. in Supermärkten in die Dose kommt.

Wofür man die Bewohner der Inseln bewundern muss ist, dass Sie es - anders als wir Deutschen - geschafft haben, eine durchaus lebendige Vielfalt von Sorten über die Jahrhunderte am Leben zu erhalten. Etwas, was wir uns erst wieder mühsam aufbauen bzw. ausbauen müssen. Dass und warum ich unserer hiesigen Pils-Monokultur kritisch gegenüberstehe, habe ich hier ja schon einmal zu beschreiben versucht.

Darüber hinaus muss man neidlos anerkennen, dass die Briten in Sachen Mikrobrauereien und Traditionsbiere uns einen guten Schritt voraus sind. Seit 1971 gibt es dort zum Beispiel auch die CAMRA (Campaign for Real Ale), welche sich nunmehr 40 Jahre lang gegen die Dominanz der massentauglichen, konfektionierten und stromlinienförmigen Biere zur Wehr setzt ... und das, wie man an der Vielzahl 'neuer' britischer Biere sehen kann, durchaus mit Erfolg.

Heute schauen wir uns mal zwei kleinere Biere genauer an. Da wäre zunächst einmal Robinson's Old Tom (der Name hat nichts mit dem Old Tom Style Gin zu tun). Die Firma befindet sich schon seit 1838 in Familienbesitz, als William Robinson einen Pub namens The Unicorn aufkaufte und an der selben Stelle eine gleichnamige Brauerei errichtete. Im folgenden Jahr wurde die Produktion aufgenommen und sie befindet sich auch heute noch in der Stadt Stockport in Cheshire. Robinson's besitzt zur Zeit 360 Pubs (in Großbritannien gehören die Pubs üblicherweise einer bestimmten Brauerei) entlang der Westküste in Cumbria, Lancashire, usw. Das Old Tom ist nur eines unter einer Vielzahl von Bieren im traditionellen Stil und sowohl in der Flasche als auch vom Fass erhältlich. Nur zur Information: Viele der Biere von Robinson's haben als Namensbestandteil Tom, was auf eine legendäre Brauereikatze, nämlich eben den alten Tom (Tom heißt auch einfach nur Kater) zurückgeht, denn traditionell wurden und werden in Brauereien (und übrigens auch Brennereien) für den Schutz des Getreides vor Mäusen Katzen gehalten. Das Bier selbst hat mehrere Preise (u.a. von der o.a. CAMRA) gewonnen und führt stolz den Titel World's Best Ale.

Innis & Gunn sitzen in einer ganz anderen Ecke des Landes, nämlich im schottischen Edinburgh. Auf ihrer peppigen Webseite gibt es einen kleinen Film, der die Entstehung ihrer Biere nach dem Motto "born by accident, brewed by design" sehr niedlich illustriert. Kurz gefasst geht die Geschichte so: Eine Brennerei (wahrscheinlich von der Gruppe William Grant & Sons, denen die Brauerei heute gehört) trat an Braumeister Dougal Sharp heran und erkundigte sich nach der Möglichkeit, ein Bier-Finishing für Whisky anzubieten. Sharp kam die Idee, dass dies nur gelingen könne, wenn man ein Bier brauen könnte, welches einzig und alleine zu dem Zweck existierte, die Eichenfässer für den Whisky vorzubereiten. Gesagt, getan. Er entwarf ein Bier, füllte es in Eichenfässer und gab diese dann nach einiger Zeit an die Whiskybrennerei weiter. Das Bier schüttete er weg. Bis eines Tages einige Arbeiter der Brauerei dieses "probierten" und feststellten, dass es sehr gut war. Seitdem wurde es dann auch nicht mehr weggeschüttet ... Die Firma produziert heute ebenfalls viele verschiedene Sorten und Stile und experimentiert mit unterschiedlichen Finishes für Bier, unter anderem eben auch mit dem hier besprochenen Rum Finish (57 Tage im Rumfass gelagert). Kommerziell ist man sehr erfolgreich, hat ebenfalls ein paar Preise eingeheimst und exportiert in großem Stil nach Schweden, Kanada und in die USA.

Kurze Vorbemerkung: Die heutige Verkostung wurde ermöglicht von Mr. H. aus O., der die beiden Muster zur Verfügung stellte. Vielen Dank noch einmal dafür!

Bild: TAQ

Robinson's Old Tom (8,5% Vol.)

Art und Herkunft: (Dark) Ale, England

Aussehen und Aroma: Sehr dunkelbraun, Mahagoniholz. Ein leicht süßlicher Geruch, ansonsten wenig.

Geschmack: Zuerst ein süßlicher Antritt, am Ende ein bitterer Abschluss, dazwischen leicht fruchtig, überreife Kürbisse.

Abgang: Mittel, vielleicht etwas Portwein, flepp.

Fazit: Britisches Bier, wie ich es nicht mag: Eine verwirrende Mischung unterschiedlicher Noten, die nicht recht zusammenpassen wollen. Schaler Nachgeschmack. Nöööööööööö. World's Best Ale hin oder her.


Innis & Gunn Rum Finish (7,4% Vol.)

Art und Herkunft: Ale, Schottland

Aussehen und Aroma: Dunkelrot mit bräunlichem Schimmer. In der Nase dezente Eindrücke von Pflaume, etwas Schokolade.

Geschmack: Kräftig aber unaufdringlich. Malzige und fruchtige Noten. Röstkaffee. Eine Spur von Rum.

Abgang: Mittel, süßlich, gleichmäßig verklingend.

Fazit: Britisches Bier, wie ich es mag. Innovativ und dabei doch gefällig. Gut strukturiert.

Gesamtfazit: Ganz klar geht hier Innis & Gunn als Sieger aus dem Ring. Eine durchdachte Rezeptur, die gut umgesetzt wurde. Etwas schwer als Getränk für den ganzen Abend aber bestimmt sehr gut zu deftigen Speisen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 2. Februar 2013.





Dienstag, 22. Januar 2013

Zwischendurch: Termine Februar 2013


Lokal / Regional


Rosenmontagszug (Münster: 11. Februar)

National


Hanse Spirit 2013 (Hamburg: 9. und 10. Februar)

Finest Spirits 2013 (München: 22. bis 24. Februar)

International


25th Dorchester Beerex (Dorchester, England: 1. und 2. Februar)

6de Brugs Bierfestival (Brügge, Belgien: 2. und 3. Februar) [die Redaktion nimmt teil!]

Clarens Craft Beer Festival (Clarens, Südafrika: 22. und 23. Februar)


Interessante Veranstaltung gefunden? Nachricht an uns, bitte!

Haftungsausschluss: Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Änderungen von Veranstaltungsorten und/oder -terminen liegen in der Verantwortung des jeweiligen Veranstalters. Informieren Sie sich daher zusätzlich bitte auf den offiziellen Veranstaltungsseiten.


Samstag, 19. Januar 2013

Smokehead NAS (43% Vol.)

Es ist reiner Zufall, dass ich heute schon wieder einen "Unabhängigen" vor mir habe, nachdem ich vor zwei Wochen schon ein Mitglied der C&S Dram Collection besprochen hatte ... war auf meiner Liste einfach der Nächste.

Die Firma Ian MacLeod (IML) ist einer der großen Abfüller in Großbritannien. Gegründet wurde sie im Jahre 1933 von einem Herrn namens Leonard J. Russell und beschäftigte sich in den ersten Jahren ausschließlich mit dem An- und Verkauf von Whisky in großem Stil (als sogenannte broker: Whiskymakler) und der Herstellung von Blends. Neben dem Whisky gehört auch schon seit langen Jahren der Verkauf von anderen Spirituosen zum täglichen Geschäft; aktuell führen MacLeods verschiedene Gins, Rums, Wodka, Wein, usw. Auch Blended Scotch wird nach wie vor in großen Mengen unter das Volk gebracht, allerdings muss ich gestehen, dass mir die meisten Marken nicht viel sagen und wahrscheinlich hauptsächlich auf den britischen Inseln (und dort teilweise auch im unteren Preissegment, wie z.B. der Dunfife) angeboten werden. Etwas bekannter und auch in Deutschland gut erhältlich ist der Six Isles, ein Blended Island Malt.

Wirklich bekannt und berühmt ist IML für seine Abfüllungen von Single Malts, von denen es zur Zeit drei Labels gibt:
  • As We Get It: Highland und Islay, acht Jahre alt, nicht kühlgefiltert, Fassstärke
  • Chieftain's Range (früher Chieftain's Choice): seltene Single Malts, genaue Herkunftsangabe, nicht gefärbt, nicht kühlgefiltert, small batch
  • Dun Bheagan: Regional Malt Collection (alle acht Jahre alt, nicht kühlgefiltert) und Rare Vintage Single Malts (single cask und/oder small batch, nicht gefärbt, nicht kühlgefiltert)
Im Moment interessiert uns aber nur der Smokehead. Den habe ich eigentlich das erste Mal getrunken, noch bevor ich anfing, zu bloggen. Das muss in einer Bar in Edinburgh gewesen sein, in dem er als Teil eines Longdrink feilgeboten wurde ... Smoke & Coke nannte sich das und es schmeckte auch gar nicht schlecht, verlieh der Cola eine gewisse ... Salzigkeit und Rauchigkeit, würde ich sagen. Es war übrigens kein krudes Banausentum seitens des Barkeepers, der sich mit Whisky recht gut auskannte: IML wirbt offensiv dafür, das Produkt als Teil von Longdrinks und Cocktails einzusetzen (auf der Homepage befinden sich auch einige einschlägige Rezepte) - wie ich vermute ein Teil des Konzepts, diesen Malt Whisky eher einem jüngeren Kundenstamm zugänglich zu machen, was sich auch z.B. im modernen Design des Labels niederschlägt. Dass der Whisky auf Islay gebrannt wurde, ist kein Geheimnis. Welche Destillerie jedoch dafür verantwortlich ist, schon. Manche wollen wissen: Ardbeg. Manche wollen wissen: Caol Ila. Andere wiederum haben Laphroaig ins Spiel gebracht, dabei handelt es sich allerdings eher um eine Minderheitenmeinung. In Deutschland kostet der Smokehead um die 30,- EUR. Es gab früher noch eine achtzehnjährige Abfüllung (Extra Black), die bedeutend teurer war und die seitens IML nicht mehr beworben wird.


Art und Herkunft: Single Malt, Islay

Aussehen und Aroma: Kräftiges Gelb mit Goldstich. Seeluft und Gischt, leicht fischig, ein bisschen Nuss?

Geschmack: Ölig im Mund, sehr viel Torf, etwas Süße auf der Zungenspitze. Wieder ein leichtes Fischthema im Hintergrund (Seelachs?), Salz.

Abgang: Kräftig, lang. Rauchiger Nachbrenner mit einigen Kräuternuancen.

Fazit: Nicht schlecht, nicht schlecht. Ein bemerkenswert interessanter Whisky zu einem akzeptablen Preis. Wenn man auf Islay steht, kann man damit nicht sehr viel falsch machen. Relativ maritim. Vom Gefühl her würde ich auf Caol Ila tippen, bin aber nicht sicher.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 26. Januar 2013.



Samstag, 12. Januar 2013

Balvenie 12 J. Doublewood (40% Vol.)

Vor einer gefühlten Ewigkeit hatte ich die Gelegenheit, bereits einmal den großen Bruder des Doublewood zu probieren; wenn ich meinen Bericht von damals zu Rate ziehe, so konvenierte er anscheinend. Gemeinsam mit der Schwesterbrennerei Glenfiddich teilt sich die Balvenie die Seltenheit, sich seit ihrer Gründung (1893) in den Händen der Gründerfamilie zu befinden - vertreten durch die Firma William Grant & Sons. Letztere ist einer der ganz großen Spirituosenkonzerne und unter deren Dach befinden sich neben Balvenie und Glenfiddich noch die globalen Marken Grant's (Blended Scotch), Hendrick's Gin, Sailor Jerry Rum und Tullamore Dew, nebst zahlreicher Marken begrenzter Reichweite sowie der Generalvertretung für Drittmarken. Darüber hinaus besitzen Messrs Grant auch noch die beiden erst Ende des 20. Jahrhunderts gegründeten Maltdestillerien Kininvie (auf dem Gelände von Balvenie in Dufftown, Produktion geht fast komplett in die Blends der Firma) und Ailsa Bay (ebenfalls praktisch nur für Blends), welche sich auf dem Gelände der Girvan-Brennerei befindet, in der Grain Whisky hergestellt wird.

Zurück zu Balvenie: Die Brennerei ist stolz darauf, dass praktisch der gesamte Herstellungsprozess in eigener Hand liegt (selbst angebaute Gerste, eigene Malzböden - welche jedoch nicht den gesamten Bedarf decken dürften -, eigener Kupferschmied, eigene Küfer). Außerdem wacht man eifersüchtig über die Integrität der Marke, somit gibt es nur ganz, ganz selten einmal eine unabhängige Abfüllung. Das aktuelle Portfolio lässt jedoch auch so kaum Wünsche offen: 12 Jahre DoubleWood (mittlerweile die Standardabfüllung; es gab früher noch den Signature), 14 Jahre Caribbean Cask (Rum), 15 Jahre Single Barrel, 17 Jahre DoubleWood, 21 Jahre PortWood, 30 Jahre, 40 Jahre, 50 Jahre (nur 88 Flaschen, UPE 20.000 britische Pfund) sowie ein Small Batch namens Tun 1401

Die Reihe DoubleWood steht für die Reifung in zwei Arten von Holzfass: zunächst im Bourbonfass, danach im first fill - Sherryfass (Oloroso). So weit ich informiert bin, markierte der DoubleWood, als er Anfang der Neunziger erschien, gleichzeitig den Beginn der Sitte des Finishings. Da die Brennerei das Image ihrer Produkte als Luxuswhiskys kräftigt pflegt, hat jeder Balvenie seinen Preis: Der Zwölfjährige geht in der Regel nicht für unter 30,- EUR über die Ladentheke.



Art und Herkunft: Single Malt, Speyside

Aussehen und Aroma: In der Farbe ein dunkler Bernsteinton, in der Nase etwas Zitrusfrucht (Orange?) und ein wenig weißer Pfeffer.

Geschmack: Würzig und geschmeidig. Starkes Sherryfass und Heidehonig, vollmundig.

Abgang: Lang, jedoch kürzer als beim Fünfzehnjährigen. Warm.

Tipp: Wasser verträgt er nicht so gut und verliert bei Zusatz von selbigem doch etwas an Charakter. Es bleibt ein leicht blumiger Nachgeschmack.

Fazit: Für um die 30,- EUR ein wirklich guter Tropfen, der seinem Stammhaus keine Schande macht. Sehr ausgewogen und gut zu trinken. Für mich persönlich ist seine Glätte leider ein bisschen zu nahe an der Banalität, aber das ist - wie immer - Geschmackssache.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 19. Januar 2013.



Samstag, 5. Januar 2013

Ben Nevis 10 J. 1996/2007 C&S Dram Collection (58,6% Vol.)

Die weite Welt der Whisk(e)ys wäre sicher nicht so weit und interessant, wenn es nicht neben den Standardabfüllungen der Destillerien noch die fast unüberschaubare Zahl der unabhängigen Abfüller gäbe, welche durch mehr oder weniger geschickte Einkaufs- und Fasspolitik zur Vielfalt beitragen. Ich werde jetzt hier nicht anstehen, das Phänomen und das Reich der unabhängigen Abfüller ausführlich zu beschreiben - denn das ist eine Arbeit, die mehr als nur einen einzigen Blogartikel verlangt und die außerdem in der Fachliteratur ausgiebigst geleistet worden ist. Lieber halte ich es so, dass ich, wenn ich einen Whisky eines unabhängigen Abfüllers verkoste, mehr Informationen zu diesem speziellen Abfüller bereitstelle, so wie heute.

Um die Sache jedoch nicht ganz in der Luft hängen zu lassen, nachstehend eine kurze Liste mit einigen (!) der wichtigsten Abfüller aus Großbritannien. Es werden hier nur die vier oder fünf größten und/oder bekanntesten gelistet. Zählt man alle Abfüller, auch die in anderen Ländern, so wäre die Liste ... ach ich weiß nicht, wie lang. Ich empfehle: selber entdecken!

  • Berry Bros. & Rudd: Weinhandel/Feinkost aus London. Berrys' Own Selection, Berrys' Reserve, u.a. Bringt mit Cutty Sark einen eigenen, sehr bekannten Blend heraus.
  • Douglas Laing: Reihen Old Malt Cask, McGibbon's Provenance, u.v.a.
  • Gordon & MacPhail: Reihen Generations, Connoisseur's Choice, u.v.a. Besitzt die Brennerei Benromach.
  • Ian MacLeod: Chieftain's RangeDun Bheagan u.a. Besitzt die Glengoyne.
  • Murray McDavid: Halten Anteile an Bruichladdich. Schwache Internetpräsenz.
  • Signatory: Cask Strength, Vintage, Un-Chillfiltered. Besitzt die Edradour.

Heute jedoch: ein deutscher unabhängiger Abfüller (von denen es übrigens auch noch einige mehr gibt): Die Caminneci Wine & Spirit Partner aus Meckenheim. Leider ist die Webseite etwas unaufgeräumt und es fehlen Inhalte - besonders die Geschichte wäre ja ganz interessant.  Gegründet 2005 von Andrea Caminneci, vorher - so weiß es das www - Produktmanager für unter anderem Bowmore und Auchentoshan. In der Reihe C&S Dram Collection werden ausschließlich Single Malts, die weder gefärbt noch kühgefiltert sind, in Fassstärke abgefüllt. Nachtrag: Die Facebookseite ist übrigens informativer und auch auf neuerem Stand.

Die Destillerie Ben Nevis liegt am gleichnamigen Berg in Schottland, dem höchsten Großbritanniens, in einem Vorort der Stadt Fort William am Westende des Caledonian Canal. Die Gebäude selbst sind nicht sehr ansehnlich und wenig romantisch, jedoch entschädigt die Gebirgskulisse den Betrachter für vieles. Seit Ende der 80er gehört die Firma zur japanischen Nikka und somit zum Asahi-Brauereikonzern. Die Geschichte der Whiskys von Ben Nevis geht bis 1825 zurück und - abgesehen von einigen Sonderabfüllungen - ist der Zehnjährige das Herzstück der Produktpalette. Desweiteren gibt es eine Reihe von Blends (Dew of Ben Nevis) und Blended Malts (McDonald's Glencoe). 



Art und Herkunft: Single Malt, Highlands (C&S Dram Collection)

Aussehen und Aroma: Aufgrund der nicht erfolgten Farbjustierung sehr, sehr hell, wie Weißwein. Wenig ölig. Eine interessante Nase, die sehr schwer zu entwirren ist. Rosinen, Keksteig, Pampelmuse.

Geschmack: Ein starker Antritt mit Pfeffer und etwas Nelken. Später trockener, Pralinen.

Abgang: Lang und robust. Weiter trocken.

Tipp: Einen Schuss Wasser kann er gut verkraften und wird dann etwas weicher, milder. Auch gewinnt er Süße hinzu.

Fazit: Ein kraftvoller, für einen Zehnjährigen recht vielschichtiger Whisky. Anscheinend mittlerweile vergriffen, daher kein aktueller Preis bekannt. Der 15jährige Nachfolger aus der selben Reihe kostet um die 50,- EUR.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 12. Januar 2013.


Dienstag, 1. Januar 2013

Zwischendurch: Tennessee Coffee

Im ersten Beitrag des Jahres darf ich kundtun, dass die Redaktion endlich eine sinnvolle Verwendung für unseren Jack Daniel's gefunden hat. Er schmeckt in Kaffee wirklich fein. Das Rezept war eine Idee von Plattfuss und wir nennen es "Tennessee Coffee". Tantiemen bitte in Schweizer Franken oder Goldbarren an uns.