Samstag, 2. März 2013

Jack Daniel's Winter Jack (15% Vol.)

Leider lässt der Frühling ja immer noch auf sich warten dieses Jahr ... zugegeben, es ist erst Ende Februar - aber so einen oder zwei Tage mit milder Luft und ein bisschen Sonne hätte man sich in der Zwischenzeit ja auch mal gewünscht. Egal, heute Abend bin ich zum noch winterlichen Grillen in Plattfuss' Kleingarten eingeladen. Und zumindest weiß ich bei Temperaturen um die 0 bis 2 Grad, was ich anstelle von Glühwein (den ich überhaupt nicht vertrage) mitbringen kann: Die Flasche Jack Daniel's Winter Jack, die man mir zum Jahreswechsel noch verehrt hatte. Trifft sich eigentlich auch insofern gut, als dass ich vor ein paar Wochen die Konkurrenz hier besprochen hatte, den Jim Beam Hot Punch.

Damals hatte ich auch schon erläutert, dass beide Produkte ursprünglich für den deutschen Markt erfunden wurden bzw. dass unser Land die Testplattform dafür war. Was war der Grund? Anscheinend die Vorliebe von uns Deutschen für heiße Wintergetränke (Glühwein, Glühpunsch, Feuerzangenbowle), obwohl der Winter Jack - zum Beispiel zur Freude einiger Engländer - auch schon anderswo erhältlich ist. Mittlerweile sind die letzten Flaschen saisonbedingt eventuell schon wieder aus den Regalen verschwunden (ich habe lange nicht nachgeschaut), aber das soll uns heute nicht stören ... wir haben ja noch eine Flasche und das Wetter passt auch. Nennen wir es also heute mal hoffnungsvoll den Winterabschlussblogartikel.

So eine richtig tolle Backgroundstory findet sich bei der Produktbeschreibung zwar nicht - irgendwas mit Lynchburger Weihnachtstradition - aber das Produkt ist ja auch schon seit 2011 auf dem Markt, damals wurde die Werbetrommel wohl heftiger gerührt. Die Werbespots 2012 fand ich ein bisschen strange, so irgendwie ein bisschen in Sin City-Optik, aber was soll's? Ich hab noch nie ne Marketingabteilung gebraucht, um mich vom Trinken zu überzeugen. Die Flasche ist entsprechend weihnachtlich aufgemacht, in weißem Plasteumschlag mit Goldapplikationen ... macht subjektiv einen etwas stimmigeren Eindruck als die Verpackung aus dem Hause Jim Beam. Das Label vermerkt, neben der Eigenschaft American Whiskey Apple Punch, auch noch, dass es sich um einen Likör handelt. Klar, bei der zurückgedrehten Volumenzahl. Laut Inhaltsangabe finden sich neben Jack Daniel's (37%) auch noch Apfelsaftkonzentrat (4,3%) sowie natürliches Aroma und Geschmacksverstärker. Mjamm, mjamm! Die nachfolgende Verkostung fand natürlich - wie vom Hersteller empfohlen - in erhitztem Zustand statt (dabei meine ich das Getränk, nicht mich).


Bild: TAQ

Art und Herkunft: Whiskeyspirituose/Likör (Anteil Tennessee Whiskey: 37%)

Aussehen und Aroma: Ähnlich wie die Konkurrenz, eher dunkelgelb, erinnert optisch an einen Kamillentee. Extrem dominanter Geruch, stark künstlich. Eigentlich wenig typisches Apfelaroma, eher Apfel mit Acerola oder so. Vitamin C-Brausetablette.

Geschmack: Sehr süß, der Whiskey schmeckt kaum durch, höchstens im Hintergrund ein wenig. Süß-säuerlicher Grundton. Hubba-Bubba mit Apfelgeschmack.

Abgang: Kaum. Wärmen tut er.

Fazit: Insgesamt natürlich kein wirkliches Whiskeyerlebnis ... die starken Aromen überdecken (fast) alles. Genau wie die Konkurrenz sehr künstlich wirkend, allerdings noch süßer als der Jim Beam Hot Punch ... mir persönlich schon teilweise zu süß. Für kalte Wintertage als Glühweinersatz okay, ich kann ihn aber nicht den ganzen Abend lang trinken. Preise um die 10,- EUR.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 9. März 2013.


1 Kommentar:

Plattfuss hat gesagt…

Man muss schon sehr resistent gegen Süße sein, um diesen eher kläglichen Versuch einen Punsch zu kreieren, zu ertragen. Für einen Bruchteil der Kosten (von immerhin ca. 10 € pro Flasche) bekommt man ein etabliertes Heißgetränk (Kirsch-Glühwein, Bratapfelpunsch usw.)von dt. Herstellern, dass man dann nach belieben mit bspw. Whisky "auffüllen" kann.... wenn's sein muss