Samstag, 28. November 2015

Sind so kleine Biere, Teil XXVIII: Klosterhof Hopfenfuchs (5,5% Vol.)

Klosterbrauereien gibt es traditionell in Mitteleuropa - und ganz besonders auch in Deutschland - ziemlich viele. Aber dass eine Brauerei erst gut 900 Jahre nach der Gründung des Klosters errichtet wird, das ist vielleicht doch etwas besonderes.

So geschehen in der altehrwürdigen und Kennern der Religionsgeschichte recht gut bekannten Benediktinerabtei Neuburg. Diese wurde bereits 1130 erbaut (gehörte aber nicht die ganze Zeit bis jetzt dem Orden, sondern wurde auch von Nonnen, Jesuiten und Privatleuten bewohnt); jedoch gab es die ganze Zeit über anscheinend überhaupt gar keine Brautätigkeit. Offenbar bevorzugte man in der Gegend um Heidelberg, so man Mönch oder Nonne war, den Wein oder stärkere geistliche geistige Getränke.

Die Brauerei zum Klosterhof (so der volle Name) entstand erst in unserem Jahrhundert, genauer gesagt 2009, als privates Unternehmen, welches in den ehemaligen Schweineställen der Abtei angesiedelt ist. Der jährliche Ausstoß dieser Kleinstbrauerei beträgt nur etwa 3.500 Hektoliter pro Jahr, was in Anbetracht der kleinen Braukessel (aus Spanien importiert übrigens), welche auch auf der Website zu bewundern sind, keine große Überraschung ist. Klosterhof stellt all seine Bierspezialitäten aus biologisch angebauten Zutaten her und die Produkte sind ausschließlich regional erhältlich, egal ob "ab Werk", im Einzel- oder Großhandel oder in der Gastronomie. 

Der heute verkostete Hopfenfuchs gehört nicht zum Standardsortiment (Weizen, Pils, Helles, Bock, ...), sondern ist ein Spezial- oder besser gesagt: Saisonbier neben anderen (Märzen, Adventsbock, Imperial Stout, ...). Verkauft wird es in der großen o,75-Liter-Flasche (was eine Schwäche ist, wie wir später noch sehen werden).

Art und Herkunft: Saisonbier, Deutschland

Besonderheiten: Biobier mit Cascade-Hopfen

Aussehen und Aroma: Sehr trübe, sehr dunkle Bernsteinfarbe mit deutlich rötlichem Schimmer. Krone kaum vorhanden und sofort weg. Satte Röstaromen in der Nase. Kaffee und Karamell, sehr süßlich.

Geschmack: Wie erwartet ein süßer Antritt, sehr malzig. Dennoch erstaunlich süffig, überhaupt nicht schwer.  Zuerst schmeckt man - anders als der Name erwarten lässt - gar keinen Hopfen durch. Im Selbstversuch haben wir herausgefunden, dass man die Flüssigkeit mit der Zunge über das Gaumensegel spülen muss (genauer: über den harten Gaumen), um einige typische Cascade-Noten (die hier sogar ins Zitronige tendieren) zu erhaschen.

Abgang: Überraschend kurz. Es bleiben wenige Eindrücke haften. Zum Schluss ein leicht unangenehmer, schweflig-fauliger Nachbrenner.

Fazit/Tipp: Trotz des stark malzigen und (ungeachtet des Namens Hopfenfuchs) erstaunlich wenig hopfigen Geschmacks ist das Bier ziemlich leicht trinkbar. Die eingangs erwähnte Flaschengröße ist nachteilig, da sich am Flaschenboden einige Sedimente (Hefe und andere gute Sachen) erkennbar absetzen, die für sich alleine genommen auch nicht lecker schmecken. Daher wäre es wie bei einem Weizen am besten, wenn man vor dem Leeren der Flasche diese noch einmal herumdreht oder "wälzt", um den Überschuss dann ins Glas zu bugsieren. Da es aber leider wenige Biergläser in 0,75er Größe gibt, muss man etwas improvisieren und die Flasche zwischendurch einmal kräftig schwenken. Insgesamt gesehen kein schlechtes Bier, allerdings aber auch völlig ohne Suchtpotenzial.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 5. Dezember 2015. Unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir vorsorglich schon mal einen schönen Ersten Advent.

- Euer Tomas Aquinas



Samstag, 21. November 2015

Bierwochenende in Hasselt 2015, Folge 2: Die Wertung

Vorbemerkung: Wie immer ist die Bewertung rein subjektiv. Wer wissen will, ob ihm persönlich ein Bier eher schmecken würde oder nicht, sollte die Beurteilungen vor dem Hintergrund unserer allgemeinen Vorlieben oder auch Abneigungen gegenüber bestimmten Biersorten und -stilen sehen. Als Faustregel lässt sich sagen, dass Plattfuss eher malzige, süße und schwere Biere bevorzugt und ich eher herbe, hopfige und frische Biere. Bei Fruchtbieren und Lambics sind unsere Geschmäcker ähnlich.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 28. November 2015.

- Euer Tomas Aquinas


Brauerei
Bier
PLF
TAQ

GES
Angelus (t Gaverhopke)
Bier No. 2 Sunny
0
0

0
Anglium (Anders)
Anglium Extra Hop
1
1

2
Anthony Martin
Gordon Xplosion Red Fruit
1
1

2
Anthony Martin
Waterloo Recolte
-1
1

0
Authentique
Authentique Houblon
0
2

2
B&K (Deca)
Klets Extra Hop
2
1

3
Beerdev. Viven (Proefbrouwerij)
Viven Master IPA
1
1

2
Bierboom-Bryggja (Guld. Spoor)
Triple-B IPA
-2
-2

-4
BOM
Triporteur Total Loss
-1
1

0
Bueckenholt (van Campenhout)
P’lel van’t sas
-1
-2

-3
Caracole
Troublette Mirabelle
1
1

2
Curtius (Brasserie C)
Torpah 90
-1
2

1
De Bie
Velo
-1
2

1
De Graal
Den Halse Tuimelaar
-1
0

-1
De Hopjutters (De Graal)
Cerasus
0
0

0
De Plukker
Tripel Plukker
1
2

3
De Silly
Green Killer IPA
1
2

3
Deca
Georges IV
-2
-2

-4
Des Legendes
Mme Goliath
O
2

2
Dileweyns
Vicaris Tripel Geuze 2015
-1
-1

-2
Engilsen
Dief Copper
1
-1

0
Funeral Dress (Boelens)
Party-On
-1
1

0
Hedonis (Maenhout)
Ouwen Duiker
1
2

3
Hemelbrouwers (Pirlot)
Eulegoemse
1
1

2
Inglorious Brew Stars (Anders)
Cum Laude
2
2

4
Krico (Anders)
Coccinelle
-2
-1

-3
Lambrecht-Van Hamme (Deca)
Hoppelaar
1
2

3
Les 3 Fourquets
Lupulus Bock
2
0

2
OostEke (Contreras)
Quadrum
-2
-2

-4
OostEke (De Graal)
Triple –O-Seven 0007
-2
-2

-4
Pater & Prinsen (Anders)
Paternoster aperitief framb.
-2
-1

-3
De Proefbrouwerij
Kameraad Tenebris
1
0

1
Slaapmutske (Proefbrouwerij)
Gentse Maagd Kersenbloes.
-1
-1

-2
Ter Dolen
Armand
0
1

1
Van den Bossche
Buffalo Grand Cru Vintage 14
-1
-1

-2
Warandehof (Strubbe)
Barbertje
0
1

1
Kerkom
Bink Kriek
1
2

3
Wilderen
Kriek
-1
1

0
Het Nest
First Batch
0
0

0
Les 3 Fourquets
Lupulus Hopera
1
2

3
Toeteler
Excalibur IPA
1
0

1
Guinness
Special Export
3
0

3
Caracole
1765
0
0

0
van Eecke
Flanders Field
-2
1

-1
van Steenberge
Gulden Draak Brewmasters
0
-2

-2
Den Triest
11.000 Onze Miel
1
-3

-2
The Musketeers
Troubadour Tripel
1
1

2
De Kale Ridders (Proefbrouwerij)
Tumulus Experimental 2015
-2
-3

-5
Van Honsebrouck
Filou
1
2

3






Höchste Bewertung: Cum Laude (Inglorious Brew Stars bij Anders)
Niedrigste Bewertung: Tumulus Experimental 2015 (De Kale Ridders)
Plattfuss-Gedenkmedaille (attraktivste Bedienung):  - nicht vergeben -
Tomas-Aquinas-Trophäe (informativstes Gespräch): - nicht vergeben -
Beste Neuentdeckung (Durchschnittswertung): Inglorious Brew Stars