Samstag, 5. Dezember 2015

Sind so kleine Biere, Teil XXIX: Der Hirschbräu Doppel-Hirsch Dunkel (7,2% Vol.)

Der Hirschbräu in Sonthofen (ja, ich weiß: "der" Hirschbräu klingt irgendwie seltsam. Meine norddeutsch sozialisierten Augen und Ohren meinen auch, es müsste "das" Hirschbräu heißen) setzt pro Jahr etwa 30.000 Hektoliter Gerstensaft ab und würde deshalb nach allerstrengsten Maßstäben nicht mehr als Mikrobrauerei gelten. Andererseits ist die Produktion immerhin noch so gering, dass sie in Deutschland steuerlich begünstigt wird, wie alles, was unter 200.000 Hektoliter bleibt, also wollen wir mal nicht so sein und sie zumindest als Kleinbrauerei bezeichnen. Eine Craftbrauerei im eigentlichen Sinne ist sie hingegen dezidiert nicht - im Gegenteil: Man ist stolz auf moderne Errungenschaften wie das "vollautomatische Sudhaus" (1976) oder auch die "vollautomatische Keg-Faßfüllanlage" (1986).

Gegründet wurde Hirschbräu im Jahre 1657; seit 1859 befindet die Firma sich im Besitz der jetzigen Inhaber, der Familie Höß. Zurzeit wird sie von Claudia Höß-Stickler geleitet. Das Portfolio der Brauerei ist recht umfangreich und umfasst ständig etwa fünfzehn bis sechzehn verschiedene Biere, unter anderem "ganz normales" Pilsener, aber natürlich auch Weizen und Festbiere verschiedenster Art.

Das heute verkostete Doppel-Hirsch Dunkel ist, wie der Name schon suggeriert, ein Doppelbock, von dem wir uns also zuvörderst eine kräftige Malzigkeit erwarten müssen.

Art und Herkunft: Doppelbock, Deutschland

Besonderheiten: keine

Aussehen und Aroma: Dunkelbraun. Die Krone fällt sehr schnell in sich zusammen. Der Geruch ist sehr, sehr malzig aber ansonsten etwas eindimensional.

Geschmack: Malzige aber kaum bittere Röstaromen. Karamell. Ziemlich süß aber einigermaßen süffig.

Abgang: Kurz bis mittel. Süßlich. Lakritze?

Fazit/Tipp: Über eine eher lauwarme Bewertung des Doppel-Hirsch komme ich kaum hinaus. Man muss allerdings mit einkalkulieren, dass ich von Natur aus kein großer Bockbierfan bin. Im Ganzen halte ich es für ein anständiges Bier, mir persönlich ist es allerdings viel zu malzig-süß und auch etwas zu lasch, was sonstige Eindrücke angeht.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 12. Dezember 2015.

- Euer Tomas Aquinas



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