Sonntag, 28. Mai 2017

Sind so kleine Biere, Teil LII: Eanske Donkere Dagen (7,5% Vol.)

Am frühen Nachmittag des 13. Mai 2000 explodierte die Feuerwerksfabrik S.E. Fireworks in der niederländischen Stadt Enschede. Über 20 Menschen fanden den Tod und knapp 1.000 wurden - teilweise - schwer verletzt. Der betroffene Stadtteil Roombeek wurde komplett zerstört und musste von Grund auf neu gebaut werden. In der Geschichte der Stadt war dies zwar die letzte, aber nicht die erste größere Katastrophe. Auch vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg wurden immer wieder große Teile der historischen Bausubstanz vernichtet - was man bei einem Besuch in Enschede auch sehr gut daran erkennen kann, dass wenige Häuser im Stadtzentrum älter als etwa 70 oder 80 Jahre zu sein scheinen.

Das Eanske Donkere Dagen ("dunkle Tage") soll an die diversen Schicksalsschläge erinnern, von denen "Eanske" (der niedersächsische Name der Stadt) im Laufe seiner Geschichte getroffen wurde. Außerdem ist es natürlich auch gleichzeitig ein dunkles Bier. Die Brauerei Eanske ist ein noch relativ junges Projekt von Oscar Moerman, der "ganz klassisch" als Hobbybrauer begonnen hat und erst seit 2013 hauptberuflich Bier herstellt. Über eigene Produktionsanlagen verfügt er zur Zeit noch nicht; er geht daher mit seinen Rezepten zu anderen Brauereien, wo er diese umsetzen kann. Im Moment umfasst das Grundsortiment von Eanske sechs verschiedene Sorten vom Dunkelbier bis hin zum IPA.

Art und Herkunft: (Imperial) Schwarzbier, Niederlande (Overijssel).

Besonderheiten: Gebraut mit fünf verschiedenen Malzsorten.

Aussehen und Aroma: Schwarz und undurchsichtig mit einer sehr großen aber flüchtigen Schaumkrone. In der Nase süßlich-malzige und metallische Noten. Etwas Schwefel.

Geschmack: Milder Antritt mit deutlicher Kakaobohne. Später zeigt sich auch noch Kaffee. Nicht so süß wie zunächst gedacht oder befürchtet. Rotwein? Sehr kohlensäurehaltig (rrrrüüllps!).

Abgang: Mittel und süßlich.

Fazit/Tipp: Ich bin kein ausgesprochener Fan der Schwarzbiere, aber dieses hier ist gut trinkbar und nicht so schwer. Sein robuster Alkoholgehalt tut allerdings früher oder später doch sein Werk.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint wegen unseres nächsten eigenen Brauprojekts einen Tag später als üblich, nämlich am 5. Juni 2017 (Pfingstmontag).

- Euer Jan B.

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