Nur wenige Kilometer vor der Stadt Brüssel, nach Süden hin, liegt die Gemeinde Beersel mit ihren rund 25.000 Einwohnern. In meiner Jugend war sie (und, soweit ich weiß, ist sie es immer noch) ein beliebtes Ausflugsziel für die Hauptstädter, nicht zuletzt wegen der malerischen Burg. Tatsächlich haben die Brüsseler im 15. Jahrhundert Beersel belagert und eingenommen (wofür sie allerdings von Kaiser Maximilian hart bestraft wurden). Seit dieser Zeit tragen die Bewohner von Brüssel im Rest Flanderns auch den Spitznamen kiekenfretters (Hühnerfresser), denn die Legende berichtet, ihre Truppen hätten sich deshalb bei der Belagerung einer einzigen Burg so schwer getan, weil sie nur wenig Schwarzpulver, Kanonen und sonstiges Kriegsgerät, dafür aber massenhaft Rotwein und gebratene Hühner mit sich geführt haben sollen.
Nun, genug der mittelalterlichen Geschichte. Da Beersel im Tal des Flusses Zenne (Senne) liegt, gehört es zu dem Teil des Landes, in welchem die Hefepilze der Gattungen brettanomyces bruxellensis bzw. lambicus in der Umgebungsluft vorhanden sind, was die Produktion traditioneller Lambieks ermöglicht. So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Kleinstadt gleich zwei Traditionsbetriebe hat, in denen solche Biere hergestellt werden. Über die 3 Fonteinen habe ich an anderer Stelle schon einmal berichtet; somit ist heute Oud Beersel dran.
Die Brauerei wurde 1882 von Henri Vandervelden gegründet; die professionelle Herstellung von haltbaren Lambieks und anderen Spezialitäten war technisch jedoch erst seit den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts möglich. Im Jahr 2002 wurde die Firma für mehrere Jahre geschlossen und erst im November 2005 wiedereröffnet. Seit dieser Zeit ist sie auch nicht mehr im Besitz der Gründerfamilie. Heute werden durchaus nicht nur auf dem Lambiek basierende Biere angeboten: Oud Beersel führt unter der Marke Bersalis ebenfalls ein Tripel sowie ein leichteres "Helles" mit Namen Kadet. Das heute besprochene Oude Kriek wird, wie die Tradition es verlangt, ohne Zusatz von Konservierungs- oder Süßungsmitteln hergestellt. Um es zu einem echten Kriek zu machen, werden pro Liter 400 Gramm Kirschen hinzugefügt. Wie man der Webseite entnehmen kann, hat es eine gute Menge Preise eingeheimst, unter anderem den Ersten Platz in der Kategorie "Kriek" bei den World Beer Awards 2009.
Nun, genug der mittelalterlichen Geschichte. Da Beersel im Tal des Flusses Zenne (Senne) liegt, gehört es zu dem Teil des Landes, in welchem die Hefepilze der Gattungen brettanomyces bruxellensis bzw. lambicus in der Umgebungsluft vorhanden sind, was die Produktion traditioneller Lambieks ermöglicht. So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Kleinstadt gleich zwei Traditionsbetriebe hat, in denen solche Biere hergestellt werden. Über die 3 Fonteinen habe ich an anderer Stelle schon einmal berichtet; somit ist heute Oud Beersel dran.
Die Brauerei wurde 1882 von Henri Vandervelden gegründet; die professionelle Herstellung von haltbaren Lambieks und anderen Spezialitäten war technisch jedoch erst seit den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts möglich. Im Jahr 2002 wurde die Firma für mehrere Jahre geschlossen und erst im November 2005 wiedereröffnet. Seit dieser Zeit ist sie auch nicht mehr im Besitz der Gründerfamilie. Heute werden durchaus nicht nur auf dem Lambiek basierende Biere angeboten: Oud Beersel führt unter der Marke Bersalis ebenfalls ein Tripel sowie ein leichteres "Helles" mit Namen Kadet. Das heute besprochene Oude Kriek wird, wie die Tradition es verlangt, ohne Zusatz von Konservierungs- oder Süßungsmitteln hergestellt. Um es zu einem echten Kriek zu machen, werden pro Liter 400 Gramm Kirschen hinzugefügt. Wie man der Webseite entnehmen kann, hat es eine gute Menge Preise eingeheimst, unter anderem den Ersten Platz in der Kategorie "Kriek" bei den World Beer Awards 2009.
Art und Herkunft: Kriek aus Lambiek und Kirschen, Belgien (Flämisch-Brabant)
Besonderheiten: Außer echten Kirschen keine weiteren Zusatzstoffe.
Aussehen und Aroma: Dunkles, sehr samtiges Rubinrot. Überhaupt keine Krone. Sehr säuerliche und trockene Noten: Balsamessig. Nüsse? Starkes Eichenfass. Reife Kirschen.
Geschmack: Moussierend. Saurer und sehr erfrischender Antritt. Im Geschmack erstaunlich wenig Kirsche, vielmehr ein starker Eindruck von Johannisbeere.
Abgang: Relativ lang. Zitronenkonzentrat.
Fazit/Tipp: So trank der Opa sein Kriek. Sehr authentisch und handwerklich gut gemacht. Erfrischend, aber überhaupt nichts für jemanden, der es süß braucht.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 14. März 2015.
- Euer Tomas Aquinas
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