Freitag, 31. Januar 2014

Fireball Cinnamon & Whisky (33% Vol.)

Jeder seriöse Trinker kennt das: da hat man den Barschrank voll mit sechzig Jahre alten Single Malts längst geschlossener schottischer Destillerien, Rums aus El Salvador und Belize sowie Wodkas, die von echten Kosaken mit den bloßen Füßen destilliert wurden - dennoch sitzen auf dem Sofa immer wieder mal Gäste, denen "das alles zu scharf ist". Ich würde ja sagen: meistens Damen; aber erstens stimmt das nicht und zweitens wäre es wahrscheinlich nicht politisch korrekt, das zu sagen. Wie dem auch sei: aus diesem Grund schafft man sich mit den Jahren, Purismus hin oder her, noch eine erkleckliche Menge "sonstiger" Alkoholika an, für den Fall, dass man mal wieder Damenbes Besuch von Leuten hat, die es nicht "so scharf" mögen. Es sammeln sich da also Liköre und Tinkturen verschiedenster Art und Güte, angefangen bei italienischen Halbbittergetränken, über den unvermeidlichen Sahnelikör mit Whiskygeschmack, bis hin zu Kaffee-, Vanille- und Mandellikörchen, die man dann meistens auch noch mit Milch (!) zu mischen hat. Sind die Anschaffungen einmal getätigt, trinken die Gäste dann auf einmal nur noch Tee (!!) oder alkoholfreies Bier (!!!) und die Flaschen verstauben ungeöffnet im Barschrank. Dieses Phänomen ist ganz natürlich und wahrscheinlich nur durch eine Weltformel zu erklären.

Insofern ist es nur selbstverständlich, dass ich mir vor etwa zwei Jahren ebenfalls ein, zwei Getränke hingestellt habe, die weniger als reißenden Absatz gefunden haben. Und einer von diesen ist der Fireball Cinnamon & Whisky, den wir heute mal offiziell verkosten [pustet Staub und Spinnweben von der Flasche]. Gekauft habe ich ihn in Emden (warum in Emden weiß ich nicht mehr) in einem Getränkemarkt. Vermutlich war mir gerade langweilig. Ich glaube, er war damals im Sonderangebot und kostete 16,99; normalerweise findet man ihn so um die zwei Euro teurer. Laut Firmenlegende geht er auf ein kanadisches Mixgetränk der 80er zurück, eventuell einfach Whisky mit einem Schuss Zimtsirup. Hergestellt wird er jedenfalls immer noch in Kanada, allerdings für die uns bereits bekannte Sazerac Company in Louisiana, USA. Konsum pur oder auf Eis, auf der Webseite gibt es noch einige Mixvorschläge. Auf der Flasche steht zwar Liqueur, allerdings wird im Firmenportfolio der Fireball den Shooters (Kurzen) zugerechnet. 

Bild: TAQ

Art und Herkunft: Whiskylikör bzw. Kurzer mit Zimtaroma, Kanada

Aussehen und Aroma: Dunkles Blattgold. Geruchlich fast nur dominanter Zimt, sonstige Nuancen sind kaum auszumachen. Kapern?

Geschmack: Geschmeidig und weich auf der Zunge. Sehr süß. Zimt! Im zweiten Durchgang dann scharf. Gewürznelken.

Abgang: Recht kurz aber warm. Die Schärfe klingt lange nach.

Fazit/Tipp: Ganz okay - jedoch sehr, sehr süß. Likör halt. Den Besuchern eventuell auch wieder zu scharf (was schlecht wäre). Interessant, weil neben dem Zimt noch ein deutliches Nelkenthema läuft. Mit ein wenig Eis finde ich ihn besser, er bekommt dann noch eine ganz hauchfeine Note von Orangenschale.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 8. Februar 2014. Dann erstmal mit unserem Bericht vom Bierfestival in Brügge.


Samstag, 25. Januar 2014

Zwischendurch: Termine Februar 2014

Lokal und Regional

Nüscht los!


National

Hanse Spirit Hamburg (Hamburg: 31. Januar bis 2. Februar)


Finest Spirits 14 (München: 14. bis 16. Februar)

International

7de Brugs Bierfestival (Brügge, Belgien: 1. und 2. Februar) [unsere Redaktion nimmt teil!]


2nd Annual Tropical Rum Fest (West Palm Beach, FL, USA: 8. Februar)

6th Annual Ney York City Beer Week (New York, NY, USA: 21. Februar bis 1. März)


Interessante Veranstaltung gefunden? Nachricht an uns, bitte!

Haftungsausschluss: Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Änderungen von Veranstaltungsorten und/oder -terminen liegen in der Verantwortung des jeweiligen Veranstalters. Informieren Sie sich daher zusätzlich bitte auf den offiziellen Veranstaltungsseiten.


Islay 6 J. C&S Dram Regional, Ed. No. 2 (46% Vol.)

Seit meinem letzten Review vor etwas mehr als einem Jahr (damals über einen Ben Nevis) hat sich einiges getan bei Caminneci Wine & Spirit Partner in Meckenheim, nicht nur, was das Sortiment betrifft. Auch die Webseite, deren Inhaltslosigkeit und Unübersichtlichkeit ich damals kritisiert hatte, wurde in der Zwischenzeit einer Generalüberholung unterzogen und man findet jetzt viel mehr, auch z.B endlich mal eine ausführlichere Biographie über Andrea Caminneci selbst.

Mittlerweile führt man im Bereich der unabhängigen Abfüllungen (es werden auch andere Produkte wie Single Malts von Glengassaugh, Cider, u.v.m. vertrieben) insgesamt fünf Reihen weiter: die ursprüngliche Dram Collection (Abfüllungen in Fassstärke), die Dram Good in Trinkstärke (aktuell keine Vertreter im Katalog), Dram Senior (ebenfalls Fassstärke, aber mindestens 20 Jahre alt), Dram Exceptional (anscheinend eine High-End-Serie, ohne Vertreter im aktuellen Katalog) sowie eben die Dram Regional, die wir uns heute etwas genauer anschauen.

C&S schreibt dazu: 
Immer ein selected Cask Vatting einer Destille, im Regelfall sollen es zwei bis drei Fässer sein. Schwerpunkt soll der regionale Charakter sein, nicht die Destille. Diese kennen wir und reden auch darüber – aber sie steht nicht auf dem Label.
Also lernen wir zuerst einmal daraus, dass diese Reihe im letzten Jahr anscheinend eine Neupositionierung erfahren hat, denn der Islay, über den wir heute sprechen, ist kein Single Malt sondern stammte - laut den damaligen Informationen - aus jeweils einem Fass von Bowmore und einem von Laphroaig. Gleich geblieben ist aber anscheinend, dass die Whiskys in der Dram Regional immer mit 46 Umdrehungen abgefüllt werden. Und sie werden in Halblitergebinden verkauft. Obwohl unser Sechsjähriger bei C&S mittlerweile ausgelistet wurde (wahrscheinlich wegen oben angesprochener Neubewertung der Serie), ist er online noch bei verschiedenen Quellen erhältlich und kostet in der Regel so um die 30,- EUR.

Bild: TAQ

Art und Herkunft: Blended/Vatted Malt, Islay (Bowmore und Laphroaig)

Aussehen und Aroma: Sehr hell. Farbe wie Weißwein, leichter Roséstich. Sehr aromatisch, überwältigend. Pferdesattel, Holzfeuer. Kaminrauch. Staubiger Kellerraum. Später: nasses Moos.

Geschmack: Ein harter, harter Antritt. Dann plötzlich schokoladige Süße, Kakao. Holzbleistift Nr. 5. Trocken. Im letzten Drittel nachklingende Schärfe. Staubige Trockenheit. Zigarrentabak.

Abgang: Mittellang bis lang. Die Holznoten halten sich sehr lange.

Fazit/Tipp: Mit Wasser nur weinig milder. Etwas süßer. Ein wirklich kerniger Whisky für den, der Haare auf der Brust mag. Machtvoll und herrisch. Sturm auf See. Fast überhaupt kein inneres Gleichgewicht, aber vielleicht deswegen auch gerade reizvoll. Großes Abenteuer; schade, dass er nun bald von der Bildfläche verschwunden sein wird.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint wegen des Redaktionsausflugs bereits am 31. Januar 2014.


Samstag, 18. Januar 2014

Finlaggan The Original Peaty NAS (40% Vol.)

Ich gestehe: ich hatte große Bedenken, diesen Whisky zu trinken. Stammt er doch von einer Firma - der Vintage Malt Whisky Company (VMWC) - die mir dereinst mit dem fast ungenießbaren Gesöff namens Glenalmond die Geschmacksknospen aus dem Gleichgewicht geworfen hatte. Wer den übrigens vor langer Zeit erschienenen Artikel noch einmal liest: die Flasche steht nach all der Zeit auch immer noch bei Plattfuss zu Hause ... Insofern dachte ich, er (Plattfuss, nicht der Glenalmond) sei für alle Zeiten von Torheiten geheilt, aber nun hatte er sich schon wieder an die Glasgower Firma (1992 gegründet) gewandt, um einen weiteren ihrer Whiskys mit mir teilen zu können. Eine gewisse Lustlosigkeit zu Beginn der Verkostung muss ich also an dieser Stelle durchaus zugeben.

Finlaggan ist sozusagen der torfige Arm der VMWC, ihn gibt es mittlerweile in verschiedenen Ausgaben: einer Zehnjährigen (früher unter dem Namen Lightly Peated vermarktet), der hier besprochenen Original Peaty (die auch in Fassstärke erhältlich ist oder war) sowie der Old Reserve (ebenfalls mit Normal- und Volldröhnung). Gemeinsam ist allen Finlaggans, dass sie von Islay stammen und dass die Ursprungsdestillerien nicht genannt werden (demnach sind es so genannte Bastard Malts). Der Name Finlaggan kommt von dem gleichnamigen Schloss bzw. Ort auf Islay, wo früher die berühmten und mächtigen Lords of the Isles residierten. Die Burgruine liegt geografisch zwar etwa zwischen den Brennereien Caol Ila und Bunnahabhain, aber ich persönlich glaube nicht, dass das irgendeinen Rückschluss auf den Inhalt der Flaschen zulässt. Der Name wurde sicherlich gewählt, weil er ein Stück Lokalkolorit darstellt, das von keiner auf Islay ansässigen Whiskydestillerie für die eigenen Produkte verwendet wird.

Bild: TAQ

Art und Herkunft: Single Malt, Islay

Aussehen und Aroma: Relativ dunkel, kupferfarben. Etwas medizinisch, deutlicher Torfrauch. Landschaftlich. Leder und Moos. Ein Unterton von Aftershave. Givenchy?

Geschmack: Sehr samtig auf der Zunge. Rhabarber. Nicht übermäßig torfig und gut ausbalanciert. Später nasses Heu, Regenwetter. Salz.

Abgang: Mittellang. Relativ gleichmäßig. Heidemoos.

Fazit/Tipp: Ich bin baff (der Brite würde sagen: I am flabbergasted)! Für die Leute, die den Glenalmond verbrochen haben, ein wirklich guter Versuch. Gut zu trinken, kräftig. Außer dem Rasierwasserhauch zu Beginn keine Unregelmäßigkeiten. Tja, trotz böser Vorahnungen und Vorbehalte: Kaufempfehlung. Für knapp 23,- EUR kann man da kaum etwas falsch machen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 25. Januar 2014.

Samstag, 11. Januar 2014

Sind so kleine Biere, Teil XIV: Lindemans Cassis vs Leffe Ruby

Ich habe mir für die heutige Bierverkostung mal zwei Biere vorgenommen, die zwar nicht von wirklich kleinen Brauereien stammen, die aber jedenfalls - wie auch die meisten anderen, die ich hier vorstelle, in Deutschland eher unbekannt sind.

Lindemans ist im Kern immer noch immer eine Familienbrauerei, obwohl der heutige Ausstoß an Bier jährlich um die 90.000 Hektoliter liegt, was durchaus achtbar ist. Angefangen hatte man, zumindest was die "professionelle Periode" der Firma ab dem 1950ern betrifft, mit einer Kapazität von 5.000. An sich ist das Unternehmen aber noch viel älter; die Familie Lindemans begann bereits 1822 mit dem Bierbrauen, wenn auch nur als Nebenverdienst für die Wintermonate, wenn die Feldarbeit ruhte. Im Fokus der Lindemans liegen seit jeher die Lambieks samt deren Derivaten, also hauptsächlich Geuze und Fruchtbiere, wie z.B. Kriek oder das heute besprochene Cassis (Johannisbeere). Neben den - in Belgien durchweg gut erhältlichen - für den Massengeschmack produzierten Sorten stellt Lindemans auch noch einige ambachtelijke (also "handwerklich" entstandene, traditionell schmeckende) Biere her, wie etwa die Oude Geuze oder die Reihe Cuvée René. Das Cassis ist keine ganz neue Entwicklung, sondern entstand in der Neorenaissancezeit der belgischen Fruchtbiere, den 80ern.

Leffe dagegen ist eine ganz andere Sache. Bis vor kurzem stellte man noch gar keine aromatisierten Biere her, das Ruby und auch das Nectar (mit Honiggeschmack) sind relativ neue Entwicklungen, die wohl auch dem Zeitgeist geschuldet sind. Brot- und Buttergeschäft von Leffe waren eigentlich immer die so genannten Abteibiere, Lambieks werden und wurden nicht hergestellt. Zwar geht die Brautradition noch auf mittelalterliche Mönche zurück, die Gegenwart ist jedoch deutlich unromantischer: Leffe gehört mittlerweile zum Getränkegiganten AB InBev, ist also eigentlich kein "kleines" Bier mehr und wird auch schon lange nicht mehr von wallonischen Mönchen gebraut: die namensgebende Abtei nahe Dinant ist nur Inhaber der Markenrechte. Die Herstellung erfolgt recht schnöde in den Produktionsstätten von Stella Artois im fernen Leuven.


Bild: TAQ

Lindemans Cassis (3,5% Vol.)

Art und Herkunft: Cassis aus Lambiek und "mindestens" 25% Saft aus schwarzen Jonannisbeeren (Zusatz von Zucker und Süßungsmitteln), Belgien (Flämisch-Brabant)

Aussehen und Aroma: Kleine, spritzige Krone, die schnell zusammenbricht. Rubinrote bis dunkelrote Farbe. Der typisch süß-säuerliche Geruch des Lambiek kommt stark durch, ein dezenter Anteil der Nase erinnert an Johannisbeerdrops.

Geschmack: Kräftig und weniger süß als erwartet. Relativ ausgewogen beerig-säuerlich.

Abgang: Kurz, mit einem etwas unangenehmen Nachbrenner (Plastiktank).

Fazit/Tipp: Im Großen und Ganzen ziemlich angenehm, aber sicher kein "Bier wie aus Großvaters Zeiten". Der künstlich wirkende Abgang stört ein wenig, ansonsten erfrischend. Sehr kalt trinken (Empfehlung: 2 bis 3°C).

Leffe Ruby (5,0% Vol.)

Art und Herkunft: Helles Abteibier mit "Zusatz von Fliederbeeren und roten Früchten", Belgien (Flämisch-Brabant)

Aussehen und Aroma: Eine mittlere Krone, das Bier selbst ist rötlich-orange. Ein unaufdringliches Aroma. Rosenwasser und regennasser Beton.

Geschmack: Ein schaumiges Mundgefühl. Frühlingshaft. Rosenblätter, Erdbeere, Maibowle. Leicht hopfig.

Abgang: Kurz und sanft. Etwas Bitterkeit zum Schluss, keine bösen Überraschungen.

Fazit/Tipp: Für eine Brauerei, die gerade erst mit den Fruchtbieren anfängt, ein guter Start. Leicht und locker zu trinken. Gefällig.

Gesamtfazit: Hier schlägt der Neuling den Platzhirsch, da stimmiger komponiert und weniger stark und künstlich wirkend. Beides sind und bleiben Biere des Kompromisses.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 18. Januar 2014.



Samstag, 4. Januar 2014

Allt A' Bhainne 11 J. 2000/2011 McGibbon's Provenance (46% Vol.)

Beste Wünsche für 2014, allerseits! Blog blong dring geht mittlerweile in das vierte Jahr der Existenz und als ersten Artikel haben wir uns heute die Verkostung eines der eher obskuren Whiskys (obskur nicht im Sinne von "verdächtig", wie viele Leute das Wort benutzen, sondern in seiner eigentlichen Bedeutung "unbekannt" oder "versteckt") vorgenommen.

Obskur ist die Brennerei Allt A' Bhainne (auch oft alternativ geschrieben, z.B. Allt-a-Bhainne) eigentlich hauptsächlich auf Wunsch ihrer Besitzer. Gebaut wurde sie erst 1975 und gehörte damals zur kanadischen Seagram Company, ist mittlerweile aber - seit Zerschlagung dieses Konzerns - Teil von Pernod Ricard. Die Destillerie war nie dazu gedacht, Single Malt für den Endverbraucher herzustellen, es hat auch niemals eine Originalabfüllung gegeben. Fast der komplette Ausstoß an Alkohol (immerhin bis zu vier Millionen Liter im Jahr) fließt in die Blends von Chivas Brothers, also z.B. in Chivas Regal oder auch in den für den asiatischen Markt konzipierten 100 Pipers, wo er einer der beiden Lead Whiskies ist (zusammen mit Braeval, der Schwesterbrennerei). Dementsprechend hat Allt A' Bhainne (übrigens das einzig halbwegs Romantische an dieser Marke, der Name bedeutet "Milchbach" und wird ungefähr olltjeweyn ausgesprochen) auch keinerlei Öffentlichkeitsarbeit, Webseite oder Besucherzentrum. Die Gebäude selbst sind zwar nicht ganz so notorisch hässlich wie zum Beispiel die von Loch Lomond, aber sie sind doch auch eher funktional als hübsch. Der Whisky reift nicht vor Ort, sondern in riesengroßen Lagerhäusern ganz woanders (Keith, glaube ich).

So kommt es wohl, dass die meisten Liebhaber die Produkte, falls sie überhaupt erhältlich sind, doch eher stiefmütterlich behandeln und als unauffällig beschreiben. Selbst Michael Jackson und Nachfolger widmen der Brennerei gerade einmal eine einzelne Seite. Denn tatsächlich kann man Allt A' Bhainne für relativ kleines Geld kosten - zwar gibt es, wie oben beschrieben, keine Brennereiabfüllungen, allerdings doch ein paar von unabhängigen Abfüllern.

Die Firma Douglas Laing führte Whiskys der Destillerie früher in zwei Serien, nämlich in der Old Malt Cask (jetzt im Zuge der Firmenaufteilung bei Hunter Laing gelandet) und in der McGibbon's Provenance (neuerdings auch oft nur Provenance genannt), die seit 1999 abgefüllt wird. Die Whiskys in dieser Reihe sind alle ungefärbt und nicht kaltfiltriert und werden in der Regel mit 46 Umdrehungen abgefüllt. Der hier vorgestellte 11jährige ist mittlerweile bei Douglas Laing ausgelistet und wurde mir vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt. Er kostete damals beim Haus am See knapp 35,- EUR.

Bild: TAQ

Art und Herkunft: Single Malt, Speyside (Central/Fiddich)

Aussehen und Aroma: Relativ farbintensiv für einen ungefärbten Malt, bräunlich-golden. In der Nase Trauben und Schokolade, dazu ein Hauch von Limone. Etwas seltsame schweflige Untertöne.

Geschmack: Weich am Gaumen, fruchtig und schokoladig: Kirschbomben. Ziemlich deutliches Holz. Kaum rauchig. Wieder dieser Schwefel, diesmal stark.

Abgang: Mittellang bis lang, scharfer Nachbrenner. Würzig. Nelken?

Fazit/Tipp: Wenn ich andere Verkostungsnotizen lese, dann scheint dieses Schweflige irgendwie zum Hausstil zu gehören, das muss man natürlich vertragen können. Ansonsten aber besser, als ich erwartet hatte. Ein recht typischer Speysider halt, kein Spitzenerzeugnis aber auch kein Reinfall. Durchschnitt, wenig Suchtgefahr.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 11. Januar 2014. Dann geht es auch mal wieder um etwas anderes als Whisky, versprochen.