Sonntag, 21. Juli 2019

Auf dem 6. Osnabrücker Bierfest

Zum Beginn unserer redaktionellen Sommerpause sprechen wir heute mal nicht über ein spezielles Getränk - sei es nun Bier, Rum, Whisky oder sonst irgendwas - sondern über ein Event. Genauer gesagt über das nunmehr 6. Osnabrücker Bierfest, organisiert von der Szenekneipe GiG Linden, die auch noch drei weitere Ableger in anderen Städten hat. Anders als bei den regionalen oder sogar lokalen Bierfesten, die alle Besucher*innen unseres Blogs von unseren Berichten her kennen werden, handelt es sich hier um eine "Tour" durch Deutschland - ähnlich einem Wanderzirkus - wobei in diesem Jahr 15 verschiedene Städte angefahren werden bzw. schon wurden.

Nun ist dies nicht das erste Mal, dass unsere Redaktion bei der Osnabrücker Ausgabe dabei war. Wie man hier, hier und hier noch einmal nachlesen kann, waren unsere Reaktionen - unabhängig vom jeweiligen Autor - jedes Mal durchaus durchwachsen. Grundsätzlich muss ich sagen, dass wir es für eine gute Sache halten, dass es so ein Angebot hier bei uns überhaupt gibt. Osnabrück ist ja mit Veranstaltungen rund um das Essen oder Trinken ganz gut versorgt, aber warum es bis vor einigen Jahren bei uns gleich zwei Wein- und keine Bierveranstaltung gab, obwohl Nordwestdeutschland ja eher Bier- als Weinland ist, habe ich nie ganz verstanden.

Das Ambiente auf dem historischen Marktplatz ist natürlich so gut wie immer ein Gewinn und diesmal waren die Biere auch kaltgestellt ... etwas, was nicht jedes Mal funktioniert hat in der Vergangenheit. Weiterhin auf der Habenseite möchten wir verbuchen, dass es tatsächlich einige neue Biere zu probieren gab, unter anderem von der Brauerei Bernard aus Tschechien oder auch Friedensreiterbräu aus dem nahen Steinfurt (Braustätte ist allerdings in Brakel). Wir waren auch früh genug da (nämlich direkt um 17 Uhr zum Anstoß) und konnten so das Gesamtbild erstmal ein wenig auf uns einwirken lassen, bevor dann etwa eine Stunde später es sich merklich füllte. Nun, offensichtlich wird die Veranstaltung gut angenommen. Auch ein Pluspunkt, sicherlich.


Sonntag, 14. Juli 2019

Sind so kleine Biere, Teil LXXVII: Hoop Summer Session Tropical IPA (4,5% Vol.)

Kongresshotels sind so eine Sache: einerseits hat man da normalerweise wenig mit alkoholisierten Engländer*innen zu tun, die Junggesell*innenabschied feiern. Auch Schulklassen sucht man am Frühstücksbuffet (gottlob!) vergebens. Andererseits: sobald das letzte Meeting beendet ist und man sich (wie ich in der Regel) erfolgreich vor dem obligatorischen Conference Dinner gedrückt hat, gibt es meistens wenig zu tun, denn für gewöhnlich sind diese Hotels halt etwas weiter weg von allen Attraktionen, Kneipen, usw.  entfernt. Damit man sich aufs Business konzentrieren kann, ne? Gestern Abend schlich ich mich also aus meinem Kongresshotel am Rande der kleinen niederländischen Großstadt hinaus - die Grüppchen rauchender Kongressteilnehmer*innen vorsichtig umschiffend - schloss diskret das hoteleigene Mietfahrrad auf und machte mich auf den etwa drei Kilometer langen Weg in die Innenstadt. Nach ein paar Stunden unterschiedlichster Vergnügungen, die ich hier nicht näher beschreiben muss, fielen mir plötzlich zwei sehr wichtige Dinge ein:
  1. Ich habe nichts mehr zu trinken in der Minibar.
  2. Ich habe noch nichts für den Blog geschrieben, obwohl ich diese Woche dran bin.
Also wieder auf das Rad geschwungen und auf zum nächsten Albert Heijn gemacht. Da findet man mittlerweile in der Bierabteilung eigentlich immer irgendetwas Neues. Und so konnte ich dann tatsächlich noch meine oben beschriebenen beiden Probleme lösen. 

Eine Flasche, die mir wegen ihres schönen Designs ins Auge stach, war die der Brauerei Hoop aus Zaandijk. Erst 2016 gegründet; dennoch bereits kräftig auf Expansionskurs. Im fernen Dublin (ja, dem Dublin in Irland) gibt es bereits eine "Schwesterbrauerei", die Hope Brewery. Über die niederländische Firma sollte man wissen, dass zwei verschiedene Biermarken dort entstehen: einmal Breugem und einmal, wie wohl offensichtlich ist, Hoop. Das heute verkostete Summer Session Tropical IPA ist eines der so genannten Seasonals und auf der Webseite gar nicht zu finden. Was es gibt, ist ein Summer Session IPA, ohne Tropical, aber dafür mit 0,5 Umdrehungen weniger. So wird das "tropische" IPA wohl das Seasonal eines Seasonal sein, möchte ich mal vermuten.



Art und Herkunft: (Oatmeal) IPA, Niederlande (Nordholland).

Sonntag, 7. Juli 2019

Sind so kleine Biere, Teil LXXVI: SweetWater 420 Extra Pale Ale (5,7% Vol.)

So, nachdem ich den Kollegen letzte Woche schnöde "hängen ließ", wie ich lesen musste, nehme ich dieses Mal die entsagungsvolle Aufgabe an, eines unserer neuen Biere verkosten zu "müssen". Ich Armer, oh weh, oh weh, etc.

Ebenfalls kein niederländisches Bier, obwohl dort gekauft, sondern aus dem Süden der Vereinigten Staaten, genauer gesagt aus der schönen Stadt Atlanta. Zumindest nehme ich an, sie ist schön, da ich selber noch nie dagewesen bin. Auf jeden Fall gibt es dort eine Brauerei mit Namen SweetWater Brewing Company. Laut Chronik der Firma begann die Konstruktion des ersten Brauhauses schon 1996. Das erste kommerziell verwertbare Bier lief dann ein Jahr später vom Band. Übrigens wohl das heute verkostete 420, welches so heißt, weil es an einem 20. April "erfunden" wurde. Daneben gibt es noch einige weitere Biere, die teilweise auf dem Erstling aufbauen, sowie - heute schon Standard - mehrere saisonale Kreationen und Spezialitäten. Auf jeden Fall hat sich die Brauerei seit den ersten Tagen (nun auch schon wieder mehr als 20 Jahre zuvor) kräftig vergrößert; unter anderem wurden 2016 noch einige neue Räumlichkeiten zum Lagern und auch zum Probieren geschaffen.


Art und Herkunft: (Extra) Pale Ale, USA (Georgia).