Nach langer, langer, langer, langer, langer Zeit ist es endlich mal wieder so weit: Plattfuss und ich gehen nicht nur in eine Bar - wir schreiben sogar noch drüber. Als Ziel haben wir uns heute das Soho-City (mit Bindestrich) in der Herderstraße 40 ausgesucht. Alteingesessene Osnabrücker werden die Adresse als vormaligen Sitz des zuletzt glücklosen Chinarestaurants Lotus erkennen, in dessen Räumlichkeiten das Soho-City nun residiert. Gleich nebenan findet sich weiterhin die Pizzeria La Taverna. Die Cocktailbar wurde im April diesen Jahres eröffnet und ist ein Projekt des Ehepaars Faber und zugleich dessen erstes eigenes Lokal. Es ist nun also schon fast ein halbes Jahr verstrichen, Zeit wird's, sich das Ganze mal anzuschauen. Cocktailbars gibt es in der Stadt ja schon einige, aber für etwas Gutes findet sich immer ein Plätzchen.
Ob die Bar nach dem Londoner oder dem New Yorker Stadtteil benannt wurde, ist nicht bekannt, das Logo ziert jedoch auf jeden Fall eine metropolitane Skyline. Das Innere ist recht stylisch und farbig ausgeleuchet, natürlichen Lichteinfall gibt es nicht. Ansonsten kann man das Dekor am besten als retro-futuristisch bezeichnen. An den Wänden die obligatorischen Flatscreens, auf denen kontinuierlich Musikvideos laufen und so eher den Loungecharakter des Ganzen unterstreichen. Die Musik (uffta uffta uffta uffta) war jetzt nicht so wirklich unsere, aber wir sind eventuell etwas älter als die Zielgruppe und zweitens keine Musikkritiker, also sei's drum. Ansonsten ist recht viel Platz: Oben ist noch ein Raucherbereich (auch für Shisha) und hinter der Bar findet sich ein zubuchbarer Eventbereich.
Wir waren an einem Mittwoch da und bis 20 Uhr die einzigen Gäste, soweit wir sehen konnten. Dienstage und Donnerstage im September sind Studententage, ich vermute mal, dann ist es voller. Das Gute war, dass wir das Personal mehr oder für uns alleine hatten; schneller Service war also vorprogrammiert. Man wurde auch recht nett empfangen und bedient.
Die Cocktailkarte ist nach Ländern (Kuba, Russland, Italien) gegliedert, bzw. nach den Hauptingredienzien der Getränke. Unter "Kuba" findet man also welche, die auf Rum basieren, unter "Russland" Wodka, usw. Die alkoholhaltigen Cocktails beginnen bei 4,50 und klettern bis maximal etwa 6,50, alkoholfreie sind etwas günstiger.
Verzehrt haben wir Folgendes; bei meinen Drinks habe ich mir kurze Notizen gemacht:
Plattfuss:
- Irish Buck
- Brazilian Julep
- Patriot's Punch
Tomas Aquinas:
- Campari Mojito (ganz erfrischend, gut komponiert)
- Lynchburg Lemonade (mit einem Pre-Mix aufgegossen, dieser schmeckte sehr künstlich)
- Everybody's Irish (ein Strong, bei dem die Chartreuse leider sehr stark vom Tennessee Whisky übertönt wurde)
Für die sechs Cocktails haben wir dann (ohne Trinkgeld) 45,- berappt, was man als fair bezeichnen muss.
Fazit: Ich müsste mal sehen, wie viel am Wochenende in dem Laden los ist. Sicherlich kommen die gesamte Einrichtung, Musik und Atmosphäre bei vollem Haus besser zur Geltung. Die Cocktails sind, mit einigen Abstrichen (s. oben), absolut in Ordnung, gerade auch im Hinblick auf die demokratischen Preise. Vom Service her gibt es nichts zu meckern.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 3. Oktober 2015.
- Euer Tomas Aquinas