Bei der Besprechung des Korns letzte Woche hatte ich ja schon gesagt, dass - soweit es die Existenz einer deutschen "Nationalspirituose" angeht, die Republik deutlich zweigeteilt ist: in den nördlichen Bundesländern dominiert der Korn, in den südlichen der Obstler, recte: Obstbrand. Obwohl ich nun mehr als zwanzig Jahre hier oben im Norden wohne (regelmäßige Besucher werden wissen, dass ich nur Zugewanderter bin), muss ich allerdings gestehen, dass ich in dieser Beziehung dann wohl doch eher süddeutsch fühle.
Ein Obstbrand muss, laut EU-Verordnung, aus Obst destilliert worden sein. Er unterscheidet sich dadurch vom Obstgeist, bei dem das Obst nur zur Aromatisierung eines Neutralalkohols verwendet wird, üblicherweise durch Mazeration. Außerdem muss die so gewonnene Spirituose einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Volumenprozent aufweisen.
Obwohl ich, wie oben ausgeführt, eher ein Anhänger des Obstlers als des Korns bin, darf man sich das nicht so vorstellen, dass ich ihn in größerem Maßstab (so wie etwa den Whisky) trinke. Ab und an halt mal, manchmal auch lange Zeit gar nicht. Aber ist eben auch eine der Sachen, die man im Haus hat oder haben sollte, wenn mal die oft erwähnten aber nie näher definierten sprichwörtlichen "Gäste" kommen. Vor ein paar Jahren wurden mir von Bekannten die Produkte aus dem Hause Emil Dauns wärmstens empfohlen; dementsprechend wollte ich dem Weingut an der Mosel dann auch endlich mal eine Chance zu geben. Um es gleich zu sagen (man merkt es auch bei Ansicht der Homepage): Die Brennerei ist wohl nicht der Haupterwerb der Dauns, das wird eher der Wein sein (und eventuell die Unterkunft). Die Bestellung ist kompliziert wie in den Neunziger Jahren, was ein bisschen nervt, aber auch gleichzeitig einen gewissen altmodischen Charme hat, wenn man nicht ungeduldig ist. Man muss sich erst die Preisliste kommen lassen (auch per Post!), dann kann man per email oder Brief (telefonisch eventuell auch) bestellen. Online-Shop? Nö. Angeboten werden verschiedene (anscheinend auch wechselnde) Obst- und Tresterbrände, unter anderem Kirsch oder Weinbergpfirsich. Der hier besprochene Williams-Christ Birnenbrand kostet 13,00 EUR. Aufgrund der recht hohen Versandkosten empfiehlt sich trotzdem die Abnahme mehrerer Gebinde.
Obwohl ich, wie oben ausgeführt, eher ein Anhänger des Obstlers als des Korns bin, darf man sich das nicht so vorstellen, dass ich ihn in größerem Maßstab (so wie etwa den Whisky) trinke. Ab und an halt mal, manchmal auch lange Zeit gar nicht. Aber ist eben auch eine der Sachen, die man im Haus hat oder haben sollte, wenn mal die oft erwähnten aber nie näher definierten sprichwörtlichen "Gäste" kommen. Vor ein paar Jahren wurden mir von Bekannten die Produkte aus dem Hause Emil Dauns wärmstens empfohlen; dementsprechend wollte ich dem Weingut an der Mosel dann auch endlich mal eine Chance zu geben. Um es gleich zu sagen (man merkt es auch bei Ansicht der Homepage): Die Brennerei ist wohl nicht der Haupterwerb der Dauns, das wird eher der Wein sein (und eventuell die Unterkunft). Die Bestellung ist kompliziert wie in den Neunziger Jahren, was ein bisschen nervt, aber auch gleichzeitig einen gewissen altmodischen Charme hat, wenn man nicht ungeduldig ist. Man muss sich erst die Preisliste kommen lassen (auch per Post!), dann kann man per email oder Brief (telefonisch eventuell auch) bestellen. Online-Shop? Nö. Angeboten werden verschiedene (anscheinend auch wechselnde) Obst- und Tresterbrände, unter anderem Kirsch oder Weinbergpfirsich. Der hier besprochene Williams-Christ Birnenbrand kostet 13,00 EUR. Aufgrund der recht hohen Versandkosten empfiehlt sich trotzdem die Abnahme mehrerer Gebinde.
Art und Herkunft: Birnenbrand, Deutschland (Rheinland-Pfalz)
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Er ist natürlich klar. In der Nase sehr mild, sehr angenehm. Keine störenden "spritigen" Einflüsse. Sehr süß, ganz deutliche Birne. Junges Holz.
Geschmack: Im Antritt sehr weich und süß. Aromatisch, reife Birne. Erst später eine gewisse alkoholische Schärfe.
Abgang: Relativ lang, wärmend. Die Birne steht lange nach, wird zum Ende hin jedoch merklich trocken und wieder leicht holzig.
Fazit/Tipp: Ich möchte mich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen, aber anders als beim Korn habe ich schon ein wenig mehr Erfahrung mit Obstbränden und insbesondere auch Williams-Christ-Birne: Ich halte diesen hier für ein echtes Spitzenprodukt. Anders als einigen anderen, die ich kenne, fehlt ihm völlig diese etwas aufdringlich-alkoholische Spritigkeit, die einem über den Gaumen fährt. Auch wenn er etwas schwierig zu beschaffen ist: eine dicke, fette Kaufempfehlung.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 17. Oktober 2015.
- Euer Tomas Aquinas
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