Donnerstag, 30. Oktober 2014

Zwischendurch: Termine November 2014

Lokal und Regional

Historischer Weihnachtsmarkt (Osnabrück: 26. November bis 22. Dezember)


National

Whisk(e)y Pur Festival (Aschaffenburg: 8. und 9. November)

8. WhiskyBotschaft (Rostock, 15. November) 

InterWhisky (Frankfurt/Main: 21. bis 23. November)

International

21ste Weekend der Belgische Bieren (Hasselt, Belgien: 7. bis 9. November)


Belfast Beer & Cider Festival (Belfast, Nordirland: 13. bis 15. November)

Le Festival du Rhum Haiti (Port-au-Prince, Haiti: 15. und 16. November)


23rd Philadelphia Winter Beer Fest (Philadelphia, PA, USA: 29. November)




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Haftungsausschluss: Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Änderungen von Veranstaltungsorten und/oder -terminen liegen in der Verantwortung des jeweiligen Veranstalters. Informieren Sie sich daher zusätzlich bitte auf den offiziellen Veranstaltungsseiten.

Samstag, 25. Oktober 2014

Sind so kleine Biere, Teil XVIII: Lindemans Kriek Cuvée René (6% Vol.)

Über die Brauerei Lindemans im brabantischen Vlezenbeek habe ich Anfang des Jahres schon einmal kurz etwas gesagt, anlässlich der Verkostung ihres Johannisbeerbieres. Sie ist, wie damals auch schon angemerkt, keine ganz kleine Brauerei mehr, hat sich aber den Ruf eines Familienunternehmens bewahrt, da die Eigentümerschaft auch weiterhin von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Ich selbst bin mir nie so sicher, ob ich Lindemans eher lieben oder eher hassen soll, denn einerseits bin ich mit ihren Produkten quasi aufgewachsen, andererseits sehe ich, nun tausende Biere später, einige ihrer Produkte, die für den Massenmarkt und -geschmack gebraut sind - wie etwa die quietschsüßen Fruchtbiere aus dem Basissortiment - durchaus kritischer, jedenfalls vom Liebhabergesichtspunkt aus. Andererseits gestehe ich, dass ich an einem heißen Sommertag durchaus gerne doch mal eine knallrote und superzuckrige Framboos reinzische, wenn sie nur kalt genug ist. Und wegen einer Sache hat Lindemans eh bei mir einen Stein im Brett: Der Brauerei ist es mit zu verdanken, dass die Sorte Faro, die einst ein beliebtes Getränk bei Jung und Alt war, nicht ausgestorben ist, denn seit Ende der Siebziger bis etwa in die Neunziger war Faro von Lindemans (fast) eine der letzten Vertreterinnen ihrer Art, die mittlerweile und gottlob auch wieder bei etlichen anderen Herstellern im Sortiment vertreten ist.

Ansonsten ist die Firma im nicht mehr ganz so neuen Jahrtausend auch international gut aufgestellt: Belgisches Bier geht momentan ohnehin wie geschnitten Brot und für Deutschland werden alleine etwa 18 Verkaufsstellen (wobei ich nicht sicher bin, wie diese gezählt werden, denn mindestens zwei, die ich persönlich kenne, sind nicht aufgeführt) gelistet. Die meisten sitzen wohl eher im Westen als im Osten der Republik; dennoch habe ich auch neulich in Dresden ein Kriek von Lindemans genießen dürfen.

Neben der - sagen wir mal - "kommerziellen" Reihe, die einfach als Lindemans ... vermarktet wird, gibt es für den etwas anspruchsvolleren Geschmack auch noch die Cuvée René, unter der die traditionell gebrauten Lambieks bzw. Fruchtbiere angeboten werden. Der Unterschied liegt hier auch ganz klar in den Zutaten: Anstatt schnöden Kirschsafts und/oder -aromas werden beim  traditionellen oder "alten" Kriek (es gibt auch eine Geuze) selbstverständlich - wie früher - ganze Kirschen für die Herstellung verwendet. Dahingegen wird bei dieser Sorte generell auf den Zuckerzusatz verzichtet. Ferner gehören noch ungemälzter Hafer, Malz, Wasser und Hopfendolden zu den guten Dingen, die im Biere werkeln. Die von mir getrunkene Flasche war 2010 abgefüllt worden, hätte also - wie alle Geuzes/Lambieks bzw. deren Derivate, die in der Flasche nachgären - durchaus noch gut zwanzig Jahre liegen können. Aber so lange wollte ich nun auch nicht warten.


Art und Herkunft: Kriek aus Lambiek und Kirschen, Belgien (Flämisch-Brabant)

Aussehen und Aroma: Dunkles Rubinrot. Spritzige Krone, die schnell zerfällt. Ganz kleine Kirschstückchen sind sichtbar. Leicht säuerlicher Geruch, dominantes Sauerkirscharoma. Meine Frau sagt, der Geruch erinnere sie an Kirscheislollies.

Geschmack: Sehr spritzig auf der Zunge. Frisch, recht säuerlich. Nicht süß. Auch wieder deutliche Sauerkirschen.

Abgang: Sehr mild und kurz. Nicht trocken und nicht schweflig. Etwas Säure auf der Zunge. Kirschsaftkonzentrat?

Fazit/Tipp: Sehr gut ausbalanciertes altes Kriek. Keinerlei unangenehme Eindrücke. Sehr erfrischend und spritzig. Wer es irgendwo sieht: kaufen. Kann man sich auch noch einige Zeit in den Keller packen (liegend!). Übrigens wird empfohlen, es kalt zu trinken (5° Celsius).

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 1. November 2014.

- Euer Tomas Aquinas



Samstag, 18. Oktober 2014

Millstone Peated 5 J. (40% Vol.)

Wenn die Belgier Whisky brennen dürfen - wir haben es ja bereits mal angesprochen - dann werden es ihre nördlichen Nachbarn (nicht die Belgier, sondern die Niederländer sprechen gerne von den Nachbarländern als den buren - den Nachbarn. So werden die Deutschen zu den Oosterburen, den östlichen Nachbarn, und die Belgier zu den Zuiderburen, den südlichen Nachbarn) wohl auch dürfen und können. Und tatsächlich gibt es in den Niederlanden nicht nur einen, nein, mindestens drei Whiskys heimischer Herstellung. Da wäre zunächst einmal die Brennerei Us Heit mit dem Frysk Hynder. Wie der Name schon suggeriert, ein friesisches Produkt. Weiterhin der John White Blend von Rutte und eben der heute vorgestellte Millstone von Zuidam.

Zunächst war die Destillerie, die 1975 als Familienunternehmen gegründet wurde, gar nicht mit Whisky beschäftigt, sondern konzentrierte sich mehr auf traditionell niederländische Schnäpse und Liköre, wie etwa Genever (oder auch Jenever) - von einem eben solchen aus diesem Hause wird in einem späteren Beitrag noch einmal die Rede sein. Dies war auch naheliegend, denn der Stammvater des Hauses, Fred Zuidam, hatte zuvor zwanzig Jahre lang für de Kuyper gearbeitet und natürlich auch das Handwerk von der Pike auf gelernt. Heute steht die Brennerei immer noch im schönen Baarle-Nassau, welches an sich schon ein recht interessantes Örtchen ist, denn es handelt sich um eine Art "Doppeldorf", durch das mittenmang die Grenze zwischen den Niederlanden und Belgien verläuft - die belgische Seite heißt übrigens Baarle-Hertog. Hier begann Fred, wie gesagt, mit ein paar gebrauchten Brennblasen und einer kleinen Produktionslinie. In den Neunzigern wurde kurzzeitig sogar Wodka hergestellt. Heute umfasst das Firmenportfolio einige Liköre, Jenever, Rum und eben eine kleine Reihe Whiskys unter dem Namen Millstone, die zuerst 2007 auf den Markt kam. Hiervon gibt es einen Standard ohne Altersangabe, einen French Oak und einen American Oak (beide acht Jahre) und eben den Peated (fünf Jahre alt). Darüber hinaus verkaufen sie noch einen Roggenwhisky, der aber einfach nur Dutch Rye heißt.


Die Millstones jedenfalls werden alle in kupfernen pot stills gebrannt (Zweifachdestillation). Die gemälzte Gerste, die man dafür benötigt - darauf ist Zuidam stolz - wird ganz altertümlich in Windmühlen gemahlen. Reifen tut der Whisky zunächst auch stets in Fässern aus Weißeiche. Die Flaschen der getorften Edition sind nicht nur durchnummeriert (meine war die 295), es wird auch angegeben, aus welchen Fässern das Vatting gemacht wurde (hier: 621, 672, 673). Die Etiketten werden übrigens auch immer noch im Hause selbst entworfen. Eine Flasche ist leider nicht ganz billig; so knapp unter 60,- EUR muss man so gut wie immer hinlegen.



Art und Herkunft: Single Malt, Niederlande (Nordbrabant)

Aussehen und Aroma: Hellgolden. Der Geruch ist blumig und fruchtig. Trauben. Maiglöckchen. Frisches Holz, etwas Pfeffer. Nur ganz leichter Rauch. Honig?

Geschmack: Sehr weich und sanft. Süßer Honig oder Grafschafter Goldsirup. Nur wenige würzige Noten. Meersalz. Etwas Weißwein?

Abgang: Lang und warm. Trocken.

Fazit/Tipp: Ein sehr angenehmer, sehr gut gebrannter Whisky, der den Vergleich mit einem Produkt aus Schottland, insbesondere aus der Speyside, nicht zu scheuen braucht. Torf ... Torf findet man allerdings, trotz des Namens, nur dezent im Hintergrund. Der Zusatz von Wasser lohnt sich nicht wirklich.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 25. Oktober 2014.

- Euer Tomas Aquinas


Samstag, 11. Oktober 2014

Glen Moray 12 J. (40% Vol.)

Liebes Tagebuch Blog: Heute habe ich irgendwie gar keine rechte Lust, etwas zu schreiben. Hatte einen harten Tag im Büro, die außergewöhnliche Hektik war schon fast grotesk zu nennen. Ich motiviere mich mal mit einer Flasche Heineken, vielleicht geht es dann besser. Eventuell gewinne ich ja auch eine von diesen Städtereisen? Mal schnell den Code eingeben ... dum dum dum dum ... Mist, nichts gewonnen. Na egal, muss auch so gehen. Wenigstens ist das Bier schön kühl, obschon nicht mein Liebling. Aber einfach zu trinken.

Die Flasche, die ich heute bespreche, ist eine von meinen Dreißigern. Das heißt, sie kostet in der Regel um die dreißig Euro. Ich besitze eine Liste von Whisk(e)ys, in denen nur Flaschen in dieser Preisklasse zu finden sind. Warum? Na, ist doch klar: als Wunschliste für Geburtstag oder Weihnachten. Wer will denn, wenn er gefragt wird: "Was wünschst du dir?", antworten: "Och, so einen Port Ellen von 1982 - gibt's bestimmt irgendwo noch unter 400 Ocken ..."? Na, darum also die Liste.

Glen Moray ist als Destillerie noch gar nicht so außerordentlich alt, gegründet erst Ende des 19. Jahrhunderts (1897, um ganz genau zu sein). Vorher wurde an der gleichen Stelle Bier gebraut. Seit 2008 gehört die Firma zur französischen Gruppe La Martiniquaise. Diese besitzt unter anderem auch die Marke Glen Turner, von der ich ebenfalls noch eine Flasche "auf Halde" habe. Für eine Weile (vor der Übernahme) gehörte Glen Moray dem selben Eigentümer wie die Glenmorangie; beide Brennereien spezialisierten sich relativ früh (in den 1990ern) auf das Finishing in Weinfässern. Der heute verkostete Zwölfjährige war früher der Einstiegswhisky im Sortiment. Mittlerweile hat - wie bei einigen Konkurrenten auch - eine Abfüllung ohne Altersangabe (bei Glen Moray "Classic" genannt) diese Aufgabe übernommen. Darüber hinaus gibt es gegenwärtig noch die Altersstufen 10 (Chardonnay Cask), 16, 25 (Port Wood Finish) und 30. Alle Whiskys reifen zunächst jedoch in Ex-Bourbon-Fässern. In den letzten Jahren ist die Produktionsstätte erweitert worden -sowohl mit einem Besucherzentrum, als auch mit neuen Brennblasen, welche 2015 in Betrieb gehen sollen. Dafür wird das Gebäude umgebaut, das früher den hauseigenen Malzboden beherbergte.


Art und Herkunft: Single Malt, Speyside (Lossie)

Aussehen und Aroma: Hellgelb und sanft. Birne und Traube. Ganz leicht nussig? Ansonsten wenig los.

Geschmack: Wieder mit den selben Früchten wie in der Nase. Etwas pfeffrige Schärfe im Antritt. Weich am Gaumen. Später eine feine Bitterkeit. Pfefferminz?

Abgang: Lang. Schärfer als im Mittelteil. Trocken und warm.

Fazit/Tipp: Ein solide gemachter Speysider, sehr typisch. Für Einsteiger gut geeignet. Mir persönlich einen Hauch zu lustlos. Ein bisschen Wasser kann man gut dazugeben und gewinnt so eine noch fruchtigere Nase. Der Geschmack wird getreidiger und weicher.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 18. Oktober 2014.

- Euer Tomas Aquinas


Samstag, 4. Oktober 2014

Simon's Bavarian Pure Pot Still Whiskey NAS (40% Vol.)

Es ist wohl angemessen, in einem Beitrag, der am deutschen Nationalfeiertag entsteht, auch endlich wieder einmal einen deutschen Whiskey zu erwähnen. So viel Schnapsseligkeitpatriotismus will ich mir und dem Blog gönnen.

Ich habe den guten Tropfen aus der Brennerei Severin Simon vor fast genau einem Jahr geschenkt bekommen, daher ist es wohl indiskret zu schreiben, dass eine Flasche zur Zeit online knapp unter 60,- EUR kostet. Ob meine Freunde den Whiskey beim Haus am See bestellt hatten, weiß ich natürlich nicht, das beiliegende Informationsblatt zitierte allerdings deren Produktbeschreibung.

Wie dem auch sei: Die Destillerie wurde bereits 1879 gegründet, von einem Herren, welcher der Urgroßvater des derzeitigen Inhabers war. Traditionell konzentrierte man sich, wie ja auch naheliegend ist, auf die Herstellung von Obstbrand; heute jedoch ist die Palette breiter: Neben dem Whiskey werden auch noch Rum und Gin angeboten. Wie ich der Sektion "Aktuelles" entnehme (letzter Eintrag vom Juni 2013), wurde im vergangenen Jahr ein neues Brennhaus eingeweiht. Der hier vorgestellte - nach irischer Tradition gebrannte - Pure Pot Still wurde noch auf der alten Brennblase produziert, welche heute einzig und allein dem Gin vorbehalten bleibt. Ansonsten gehen wohl gerade die letzten Chargen des jahrgangslosen Whiskeys über die (imaginären) Ladentheken: Auf der Webseite wird nunmehr ein Zehnjähriger präsentiert.

Laut Produktinformationsblatt reifte der Simon's " ... in Barriques aus feinster Spessarteiche und (erhielt) ein Finishing in kleinen Fässern (Anmerkung TAQ: Quarter Casks?) aus Spessartakazie". Letzteres finde ich recht interessant und frage mich, wie stark das Holz wohl durchkommen wird.


Art und Herkunft: Pure Pot Still Whiskey, Deutschland (Franken)

Aussehen und Aroma: Heller Bernstein, Kupfer. Sehr würzig: warmes Holz und weißer Pfeffer. Einiges an Vanille. Kein Rauch.

Geschmack: Pfeffrige Schärfe zu Beginn, fast wie ein "umgekehrter Talisker". Ist das das Akazienholz? Im Hintergrund eine gewisse Honigsüße, aber auch Trockenheit.

Abgang: Mittellang und würzig. Sehr trockener Nachbrenner.

Fazit/Tipp: Ein "einmaliger" Whiskey - sowohl aufgrund der Lagerung, als auch wegen der würzigen Noten. Hat mir gut gefallen, sehr trinkbar. Die Zugabe von Wasser bewirkt mehr Holz und mehr Süße.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 11. Oktober 2014.

- Euer Tomas Aquinas


Donnerstag, 2. Oktober 2014

Zwischendurch: Termine Oktober 2014

Lokal und Regional

Hollager Oktoberfest (Hollage: 24. und 25. Oktober)


National

Hanse Spirit "light" (Hamburg: 3. bis 12. Oktober)

4th German Rum Festival (Berlin: 4. und 5. Oktober)

181. Oktoberfest (München: noch bis 5. Oktober)

169. Cannstatter Volksfest (Stuttgart: noch bis 12. Oktober)

International

UK Rumfest 2014 (London, England: 11. und 12. Oktober)


5. Salzburger Whisky Weekend (Salzburg, Österreich: 11. und 12. Oktober)

Munster Ale Fest (Munster, IN, USA: 18. Oktober)


2. Whisky & Rum Steiermark/Kärnten 
(Graz, Österreich: 24. und 25. Oktober)

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