Rum aus Costa Rica also, der "Schweiz Mittelamerikas". Ein Land auf dem Freiheitsindex ganz oben, neutral, lange keinen Bürgerkrieg mehr gehabt, und - ja - einer der ganz wenigen Staaten ohne Armee (allerdings mit einer bis an die Zähne bewaffneten "Nationalen Polizei"). Wie ist es also mit dem Rum? Hergestellt wird er von der Centenario Internacional S.A. aus der Hauptstadt San José; die internationale Webseite des Unternehmens ist übrigens um einiges interessanter, was die Hintergründe betrifft, als die deutsche Seite. Die Firma wurde Ende der 60er (spanische Webseite) oder 70er (englische Webseite) als Ableger von Seagram gegründet, zuerst eher auf den Import von Spirituosen als auf die Produktion ausgerichtet, obwohl bereits damals schon ein einfacher weißer Rum mit Namen Ronrico hegestellt wurde. Seit den 80ern dann der Einstieg in die braunen, hochwertigeren Rums, zuerst unter der Marke Espiritu Pura Sangre (wenn ich das richtig verstanden habe, wurde der Name nach dem eines damals sehr erfolgreichen Rennpferdes gewählt). Im Jahre 2002 erfolgte dann die Umetikettierung in Centenario.
Im Portfolio von Centenario finde ich zurzeit 16 Produkte, angefangen beim schnöden weißen Rum, über die - auch in Deutschland beliebten - Rumspirituose Malibu bis hin zum 30jährigen aus dem Solera-System. Der zwölfjährige Gran Legado reifte in Scotch- und Brandyfässern aus Eichenholz, wird ausschließlich aus Zuckerrohr hergestellt und hat in Costa Rica satte fünf Umdrehungen weniger. In Deutschland kostet er online so um die 30,- EUR.