Sonntag, 17. Januar 2021

Sind so kleine Biere, Folge 115: Pax Bräu

In der letzten gemeinsamen Sitzung vor dem Beginn des "harten (so hart ist er ja gar nicht) Lockdowns" haben wir uns - bis auf weiteres - das letzte Mal zu dritt mit ein paar Bierpröbchen beschäftigt, dieses Mal von der Brauerei Pax in Oberelsbach (Unterfranken). Wir haben fast das ganze Sortiment bestellt: das Vollbier, das Weizen, das Helle und ein Stout, welches im Moment (Januar 21) nicht mehr lieferbar zu sein scheint. Dafür gibt es jetzt aber ein Amber Ale, das es damals nicht gab. Pax Bräu  (auf der Webseite gibt es auch ein paar Dokuvideos zu bewundern) wurde 2007 gegründet und arbeitet seit 2009 "Vollzeit". Macher in der kleinen handwerklichen Brauerei ist Andreas Seufert, dessen Lebenslauf einige interessante Stationen aufweist: Ausbildung zum Brauer, Anstellungen u.a. in Deutschland, Vietnam und China.

Die Pax verwendet nach eigenen Angaben dort, wo es geht, regionale Bio-Zutaten. Geliefert wurde unsere Bestellung in vier großen Einliterflaschen mit Bügelverschluss. Nicht unbedingt was für den Einzeltrinker, aber für uns drei Leutchens war die Menge wirklich ideal.


Pax Bräu Helles (5,5% Vol.)

Art und Herkunft: Helles, Deutschland (Bayern).

Besonderheiten: Mit Bio-Gerstenmalz und Bio-Hopfen.

Aussehen und Aroma: Goldgelb und leicht trübe, kleine Krone. In der Nase etwas widersprüchliche leicht künstlich-zitronige (WC-Frisch) Noten sowie der typische "Hauch von Nichts" eines Hellen.

Geschmack: Säuerlicher Antritt mit feiner Hefe. Unauffällig bis getreidig.

Abgang: Kurz bis mittellang und trocken. Etwas seifig und schweflig.

Fazit/Tipp: An und für sich ein relativ durchschnittliches Helles.


Pax Bräu Vollbier (5,2% Vol.)

Art und Herkunft: Export, siehe oben.

Besonderheiten: Siehe oben.

Aussehen und Aroma: Rotgold bzw. -braun und recht trübe. Blumig und malzig mit leichten Röstaromen. Ein leichter Eindruck von Braunkohleöfen am frühen Morgen.

Geschmack: Weniger süß als vermutet, viel Kohlensäure und eher frisch als vollmundig. Herbe Hopfennoten und etwas Räucherspeck im Hintergrund.

Abgang: Mittellang, trocken, auch etwas fruchtig und metallisch.

Fazit/Tipp: Gut trinkbar, auf jeden Fall interessanter als das Helle.


Pax Bräu Weizen (5,2% Vol.)

Art und Herkunft: Weizenbier, siehe oben.

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Goldgelb mit fester Krone. Sehr bananig und seifig.

Geschmack: Ebenfalls viel Banane, Seifenschale, blumig.

Abgang: Kurz, trocken, seifig.

Fazit/Tipp: Alle drei waren wir uns einig, dass "seifig" das am häufigsten verwendete Adjektiv bei dieser Verkostung war. Seltsam.


Pax Bräu Mr. Coconut Head (4,8% Vol.)

Art und Herkunft: "Coconut Chocolate Cream Stout" (Milk Stout), siehe oben.

Besonderheiten: Mit Laktose, Kokosnuss, Hafer und Kakao.

Aussehen und Aroma: Undurchsichtiges Schwarz, feste mittelgroße Krone. Röstbrot und viel Kakao in der Nase. 

Geschmack: Cremig-vollmundig am Gaumen mit einem süßlichen Antritt. Frische Kokosnuss vom Rummelplatz, Zartbitterschokolade und dunkle Beeren.

Abgang: Mittellang, etwas herber werdend, aber immer noch recht "schokoladig".

Fazit/Tipp: Ein durchaus mehrdimensionales, aber nicht anstößiges Milk Stout. Klare Empfehlung der Redaktion.

Gesamtfazit: Wie schon eben gesagt - Redaktionstop: Mr. Coconut Head. Redaktionsflop: Weizen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 24. Januar 2021.

Verkostung: Plattfuss, Tomas A., Jan B.

Text: Jan B.

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