Samstag, 29. November 2014

Douglas Laing's Double Barrel Speyside & Islay NAS (46% Vol.)

Als langjähriger Bewohner der Friedensstadt Osnabrück fahre ich ja bekanntlich nicht so gerne nach Münster (wer sich in der Region nicht auskennt: das ist so wie Köln und Düsseldorf), aber neulich habe ich mal eine Ausnahme gemacht, weil es um was Wichtiges ging. In Münster gibt es seit einer Zeit den Whisky Dungeon, eine Bar mit angeschlossenem Shop. Und da es so etwas Schönes - ich muss es gestehen - chez nous leider nicht gibt, machten Plattfuss und ich uns eines grauen, trüben Tages dann doch auf den Weg. Die Bar fanden wir, wie antizipiert, "urig" und den Laden (der nicht viel Grundfläche hat) erstaunlich und erfreulich gut sortiert. Dort erstand ich dann auch den heutigen Gegenstand der Verkostung. Er hat mich etwa 45,- EUR gekostet. 

Das Double Barrel-Projekt war und ist eine Idee des renommierten Glasgower Abfüllers Douglas Laing, der neben seinen ganzen Single Malts auch stark auf dem Gebiet der Vatted oder auch Blended Malts engagiert ist. Als einer der bekanntesten Vertreter wäre da zum Beispiel der Big Peat zu nennen, den wir bereits vor einigen Jahren einmal besprochen haben. Die Double Barrels begannen laut Firmenangaben einst mit einem Vatting von Macallan und Laphroaig. Besonderes Kennzeichen der Serie, die Douglas Laing zum Premiumsegment zählt, ist, dass für die Verschneidung nur Single Casks der jeweiligen Brennereien verwendet werden. Außergewöhnlich ist darüber hinaus, dass die enthaltenen Whiskys auf der Verpackung deutlich angegeben werden - etwas, wofür die Hersteller ihr Plazet erteilt haben müssen.



Art und Herkunft: Vatted/Blended Malt, Schottland (Speyside und Islay)

Besonderheiten: Verschnitt von Single Casks aus den Destillerien Caol Ila und Braeval. Nicht kaltfiltriert.

Aussehen und Aroma: Strohgold, wie Apfelsaft. Süße Nase mit Vanille und gelben Früchten. Marillen. Erdig, nur dezenter Torfrauch.

Geschmack: Sehr weich. Leichte Schärfe im Antritt. Danach herbstliche Noten von Obst, insbesondere Äpfeln, und Laubfeuern. Honig und Vanille sorgen für eine angenehme Hintergrundsüße.

Abgang: Mittel bis lang. Eine gewisse Schärfe bleibt auch auf der Zunge zurück, genau wie ein Hauch Apfel und Torf.

Fazit/Tipp: Ein Whisky, welcher die Stärken der Speyside mit denen von Islay harmonisch verbindet. Ausgeglichen und gefällig. Der Torf ist vorhanden, aber nicht aufdringlich. Schön süß und fruchtig, mit dem richtigen Kick. Der Zusatz von Wasser entfaltet den Torfrauch im Aroma mehr und macht den Abgang etwas würziger und trockener. Insgesamt definitiv eine Kaufempfehlung.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 6. Dezember 2014.

- Euer Tomas Aquinas

Donnerstag, 27. November 2014

Zwischendurch: Termine Dezember 2014

Lokal und Regional

Historischer Weihnachtsmarkt (Osnabrück: noch bis 22. Dezember)


National

2014 Holiday Ale Festival (Portland, OR, USA: 3. bis 7. Dezember)


Hibrewnation I (Harrisburg, PA, USA: 13. Dezember)

Het O.B.E.R. Kerstbierfestival (Essen, Belgien: 20. und 21. Dezember)


Brew Year's Eve (Chicago, IL, USA: 31. Dezember)




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Haftungsausschluss: Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Änderungen von Veranstaltungsorten und/oder -terminen liegen in der Verantwortung des jeweiligen Veranstalters. Informieren Sie sich daher zusätzlich bitte auf den offiziellen Veranstaltungsseiten.

Samstag, 22. November 2014

Zuidam Single Barrel Zeer Oude Genever (38% Vol.)

Vor ein paar Wochen hatte ich an dieser Stelle den Millstone, einen hervorragenden niederländischen Whisky von Zuidam besprochen und bereits damals darauf hingewiesen, dass in meinem Barschrank noch ein anderes, eher typisch niederländisches Erzeugnis der selben Firma seiner Verkostung harrt. Endlich bin ich jetzt mal dazu gekommen, mich darum zu kümmern. Der Morgen ist grau, das Glas mit dem Jenever (man schreibt auch Genever) ist schon wieder leer - also frischauf ans Werk!

Über die Firma Zuidam aus Baarle-Nassau habe ich beim Millstone-Artikel schon Einiges erzählt, darum beschäftige ich mich lieber noch ein wenig mit der Geschichte des Jenever. Leider kann man die deutschsprachige Wikipedia in diesem Punkt kaum zu Rate ziehen, da sich dort außer ein paar Allgemeinplätzen wenig Brauchbares findet (außer einem obskuren Verweis auf Thomas Mann). Empfehlenswert sind, sofern man Niederländisch kann oder den gängige Übersetzungsfunktionen traut, die niederländischsprachige Wikipedia sowie die sehr gut gemachte Webseite des (belgischen) Jenevermuseums in Hasselt (es gibt übrigens auch eine deutsche Version, die ist aber nur bruchstückhaft ausgeführt).

Die traditionelle Methode, um Jenever herzustellen, geht ungefähr so: Aus gemälzter Gerste (wie beim Single Malt) plus Roggen plus Mais wird so genannter moutwijn ("Malzwein") gebrannt. Dieser hat eine Stärke von etwa 46 Volumenprozent und wird in der Regel noch einem zweiten Destillationsprozess und/oder einer Verschneidung (Blending) zu einem Endprodukt unterzogen und nicht als eigenes Produkt verkauft. Heutzutage ist der Malzwein meistens durch Industriealkohol (vulgo Neutralsprit) ersetzt worden, falls es sich um Massenware handelt. Dies wirkt sich natürlich ungünstig auf den Geschmack aus. Werden dem Ausgangsprodukt in einer weiteren Destillation noch Kräuteressenzen, insbesondere Wacholder, zugesetzt, so spricht man von Jenever (vom lateinischen Namen der Wacholderpflanze juniperus). Wird kein Wacholder zugesetzt, aber ein hoher Anteil von Malzwein verwendet (min. 51 Prozent), nennt man es hingegen einem "Kornwein" (korenwijn). Generell lässt sich sagen, dass der heutige junge Jenever (weiß) meistens aus Neutralalkohol besteht und kalt getrunken wird. Der alte Jenever (braun) enthält unterschiedlich hohe Anteile an Malzwein - je teurer das Produkt, desto mehr Getreideschnaps sollte darin verarbeitet sein. Ihn trinkt der Kenner bei Zimmertemperatur. Selbstverständlich gibt es noch viele Unterarten des Jenever, insbesondere den auch in Deutschland beliebten bessenjenever, dem - wie der Name schon sagt - Beerensäfte bzw. -aromen zugesetzt wurden. Jenever ist im Übrigen eine geschützte geografische Bezeichnung: nur Produkte aus Belgien, den Niederlanden und aus bestimmten Grenzregionen Deutschlands und Frankreichs dürfen so heißen. Der große Bruder des Getränks im angelsächsischen Raum ist selbstverständlich der Gin.

Nun, die Firma Zuidam ist stolz darauf, nur "die allerbesten Getreidesorten und Kräuter" zu verwenden. Darauf basiert sicherlich auch der hervorragende Ruf, den ihre Produkte im In- und Ausland genießen. Im Portfolio befinden sich zurzeit elf verschiedene Jenever, vom jungen Getreidejenever bis hin zum 15 Jahre alten Kornwein. Mir wurde übrigens glaubhaft versichert, der dreijährige alte Jenever sei besser als der fünfjährige. Die Einliterflasche habe ich für recht günstige 27,- EUR in Deutschland erstanden. In den Niederlanden ist er durchweg - wie die meisten Alkoholika - teurer.

Art und Herkunft: Alter Jenever, Niederlande (Nordbrabant)

Besonderheiten: Lagerung in kleinen Fässern aus französischer Eiche mit nur 234 Litern Fassungsvermögen. Single Barrel (Flasche 152 von 190).

Aussehen und Aroma: Dunkle Bernsteinfarbe. Sehr würzig. Altes Holz und Kapern. Etwas Marzipan.

Geschmack: Sehr weiches und seidiges Mundgefühl. Nach etwa 20 Sekunden deutlich Pfeffer auf der Zunge. Vanille. Sehr viel Holz. Leicht blumig. Lavendel?

Abgang: Lang und wärmend. Ein Hauch von Nelken und Zimt zum Ende hin.

Fazit/Tipp: Ein hervorragender Tropfen, der den Vergleich mit einem Whisky oder Cognac nicht zu scheuen braucht. Sehr würzig und dennoch mild. Ideal zum Kaffee und/oder alleine als Digestif.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 29. November 2014.

- Euer Tomas Aquinas

Samstag, 15. November 2014

Islay Storm NAS (40% Vol.)

"Du Bastard!" ... so etwas hört natürlich niemand gerne und der Ausruf wäre, je nach Kulturkreis, entweder Anlass für eine Beleidigungsklage (in Deutschland) oder eine Schmarre mit dem Klappmesser (in ... na ihr wisst schon). Unser heutiger Whisky hat aber keinen Grund, angefressen zu sein, wenn wir ihn so bezeichnen - denn Bastard Malt ist der gängige Begriff für einen schottischen Single Malt, dessen eigentlicher Hersteller ungenannt bleiben möchte, und welcher daher unter einem anderen Markennamen vertrieben wird. Der Hauptgrund dafür ist nicht unbedingt, dass die eigentliche Brennerei mit dem Produkt "nichts zu tun haben möchte" (weil es z.B. minderwertig oder ähnliches wäre), sondern meistens ist die Ursache darin zu suchen, dass die Originalabfüller sich selbst sonst Konkurrenz machen würden, eventuell sogar in einem niedrigeren Preissegment.

Der Islay Storm wird vertrieben von einer Firma namens C.S. James & Sons in Glasgow (keine Webseite). Insgesamt vermute ich aber mal, ausgehend vom verfügbaren Material, dass es sich um eine eher kleinere Klitsche handelt, und dass sowohl Abfüllung, Verpackung und Versand outgesourced sind. Ein Herr Harry Brian Crook fungiert als Geschäftsführer (jedenfalls tat er das 2005). Das angegebene Firmenkapital beträgt stolze 100 GBP (in Worten: einhundert britische Pfund). Herr Crook ist für mich allerdings kein Unbekannter, denn er hat laut Firmenprofil bereits für die Vintage Malt Whisky Company (VMWC) gearbeitet (Produzenten des Glenalmond und des Finlaggan). Wenn man nun auf deren Webseite sucht, findet man die Information, dass die Vintage Malt im Jahr 1992 von einem Herrn Brian Crook gegründet wurde. Da wage ich doch einmal den educated guess, dass Harry Brian Crook und Brian Crook ein und dieselbe Person sind. Und damit hätten wir auch eine Erklärung für die Unscheinbarkeit von C.S. James & Sons. Es ist ganz einfach eine Tochterfirma (genauer gesagt: nur eine Briefkastenfirma) der VMWC.

Der Whisky selbst kommt, wie der Name schon sagt, von Islay. Manche glauben: von Laphroaig. Manche glauben: von Caol Ila. Ist mir, ehrlich gesagt, gar nicht so wichtig. Vom Geschmack her tendiere ich eher zu letzterem. Eine Flasche Islay Storm kostet im Einzelhandel um die 30,- EUR. Es gab auch noch eine Abfüllung mit 12 Jahren, die ist allerdings wohl nur noch selten erhältlich, jedenfalls in Deutschland (ich finde zurzeit nur ein einziges Angebot für ca. 37,- EUR).




Art und Herkunft: Single Malt, Islay

Besonderheiten: unbekannter Hersteller / Bastard Malt

Aussehen und Aroma: Hellgelb, frisches Stroh. Einige Schwebeteilchen unbekannter Herkunft. Süßlich-frische Nase, Seetang. Leicht medizinisch, Jod. Nicht so viel Torf.

Geschmack: Süß und cremig. Doch einiger Torf auf der Zunge. Seetang. Würzig, altes Leder. Eventuell etwas Bourbonfass?

Abgang: Eher lang und trocken. Tonerde. Auch zum Ende hin noch rauchig.

Fazit/Tipp: Sehr maritim und torfig, aber kein Torfmonster. Ziemlich gut ausbalanciert und kräftig. Bei Zusatz von Wasser neue Noten von Zitrus und Bienenwachs. Jedoch nicht zu empfehlen, da dem Whisky verdünnt doch schnell die Puste ausgeht. Für einen Preis von 30,- EUR fast schon ein Schnäppchen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 22. November 2014.

- Euer Tomas Aquinas

Samstag, 8. November 2014

Caney Oro Ligero 5 J. (38% Vol.)

Also ehrlich gesagt - und wer mich persönlich kennt, weiß das auch - bin ich kein großer Freund sozialistischer oder sonstiger Menschheitsbeglückungssysteme, welche die Welt auf Teufel komm raus zu einem besseren Ort machen wollen, auch wenn die Definition von "besserer Ort" durchaus umstritten ist bzw. man im Endeffekt die Leute zu ihrem Glück zwingen muss, da sie ja anscheinend zu blöde sind, selbst zu wissen, was gut für sie ist. Aus diesem Grunde konnte ich auch noch nie die Begeisterung meiner Altersgenossen und -genossinnen für Kuba so recht teilen. Sozialismus ist für mich immer gleich grenzdebil, ob er jetzt in den Karpaten oder unter Palmen stattfindet. Aber - Politik beiseite - eines gibt es, für das man die Insel Kuba sicherlich beneiden kann, nein, sogar muss: ihre reiche Tradition in der Destillation von Rum. Ihre Wurzeln reichen bis in das 17. Jahrhundert, sind also genau so altehrwürdig wie die Jamaikas.

Der bekannteste "kubanische" Rum ist wohl Bacardi, wobei die Anführungszeichen hier mehr als gerechtfertigt sind, denn seit der Revolution von 1959 sitzt die Firma bekanntermaßen gar nicht mehr auf Kuba, sondern gut zehn Stunden mit dem Flugzeug entfernt, in Hamilton, auf den Bermudas. Seit die Gründerfamilie vor Castro und seinen Mannen flüchtete, sind die Firma und der kubanische Staat, wie man bei uns zu Hause sagt, ein wenig brouilliert. Die Produktionsanlagen von Bacardi gingen in das "Volkseigentum" über und der hier aktuell produzierte Rum wird unter der Marke Caney verkauft. Die Firma ist anscheinend aber nicht mehr (komplett) im staatlichen Besitz, sondern gehört zu einer (wahrscheinlich eingeschränkt; kenne mich mit den Wirtschaftsgesetzen Kubas in dieser Hinsicht nur unzureichend aus) privatwirtschaftlich organisierten Unternehmensgruppe mit dem Namen CIMEX. In Deutschland werden aktuell vier Rums von Caney angeboten, nämlich zwei weiße (ein und drei Jahre alt) sowie zwei braune (fünf und sieben Jahre alt). Die Lagerung erfolgt, wie es die Tradition verlangt, in Eichenfässern. Der Oro Ligero ("leichtes Gold") kostet in der Regel im Supermarkt nur etwa 13,- EUR und hat laut Etikett mehrere Preise gewonnen, alle im sozialistischen In- und Ausland, nämlich in Plovdiv 1966, Leipzig 1967" und Havanna 1993.

Art und Herkunft: Rum, Kuba

Aussehen und Aroma: Hellgold (oro ligero, remember?) mit warmem Schimmer. Leichte Vanille in der Nase. Eichenfass. Kaffee?

Geschmack: Zuerst weich, samtig und buttrig. Vanille, eventuell etwas Kakao. Sonst wenig.

Abgang: Lang und zuerst wärmend. Ein leider recht scharfer Nachbrenner.

Fazit/Tipp: Für den geringen Preis ein akzeptabler Rum. Leider jedoch deutliche Schwächen, insbesondere die fehlenden Highlights im Geschmack sowie der doch ziemlich ruppige Abgang. Mehr kann man eventuell in dieser Klasse aber auch nicht erwarten.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 15. November 2014.

- Eure Tomas Aquinas


Samstag, 1. November 2014

Bowmore 12 J. 2000/2013 Ultimate Whisky Company (46% Vol.)

Es ist ein  Glück im Unglück, sozusagen, dass ich die Beiträge nicht immer gleich am selben Tag schreibe, an dem die Verkostung stattfindet. Einerseits erfordert es natürlich einen gewissen Grad an Organisation - etwa in Form eines Zettelkastens zwecks Gedächtnisstütze. Andererseits bin ich nicht darauf angewiesen, dass mein Geruchs- und Geschmackssinn jederzeit zu 100 Prozent funktionieren. Und das tun sie in der Tat heute nicht. Ich muss mir wohl endlich diesen ekligen Erkältungsvirus eingefangen haben, der seit Wochen auf der Arbeit grassiert und Kolleginnen und Kollegen links und rechts niedergestreckt hat. Jetzt habe ich schwer angeschwollene Nasenschleimhäute und rieche und schmecke genau nullkommanix. Aber, wie gesagt, ich habe ja meine Aufzeichnungen.

Den heutigen Whisky habe ich vor fast genau einem Jahr im Whiskyhäuslein im Emsland erstanden. Der Preis von 42,- EUR erschien mir angesichts der Limitierung (nur 350 Flaschen) sowie der Tatsache, dass es die letzte Flasche im Laden war, als durchaus angemessen. Schließlich ist die Ultimate Whisky Company (UWC) aus den Niederlanden auch keine Unbekannte für mich. Vor einiger Zeit hatte ich schon deren besondere Kreation, den Celp, verkostet und für gut befunden. Die Firma selbst ist ein eher kleiner, aber sehr feiner unabhängiger Abfüller aus Amersfoort und wurde bereits vor 20 Jahren von den Gebrüdern van Wees gegründet (in Listen unabhängiger Abfüller wird die UWC auch oft unter "van Wees" geführt). Das aktuelle Sortiment umfasst insgesamt 29 Whiskys, alle in begrenzter Stückzahl natürlich. Ein Pluspunkt auf der übersichtlichen Webseite ist übrigens die komplette bottling history, in der man also alle Abfüllungen der Firma finden kann, bis zurück ins Jahr 1994. Der heutige Whisky ist also auch katalogisiert, sub voce 2013, Bowmore und  Fassnummer 1438. Alle Produkte von UWC sind nicht kaltfiltriert und nicht gefärbt; es gibt so gut wie keine Abfüllungen mit weniger als 43 Volumenprozenten.

Art und Herkunft: Single Malt, Schottland (Islay)

Besonderheiten: Single Cask, nicht kaltfiltriert, nicht gefärbt.

Aussehen und Aroma: Hellgelb, safranfarben. In der Nase  süße Aromen. Rosinen, gebuttertes Popcorn. Fichtennadeln. Wenig Torf.

Geschmack: Eher dünnes Mundgefühl, jedoch kräftiger Antritt. Torfsoden und Meersalz. Im Mittelteil Lakritz und Minze.

Abgang: Lang und kräftig. Minze und Eukalyptus wirken noch lange nach.

Fazit/Tipp: Ein Bowmore, der weniger nach Meer als nach Wald schmeckt. Nur leicht süß und torfiger, als man zunächst denkt. Ich empfehle ausdrücklich den Zusatz von etwas Wasser, da man so nicht nur mehr Wald in der Nase, sondern auch mehr Süße auf der Zunge hat. Weiche, blumige Noten wie z.B. Lavendel kommen ebenfalls hinzu.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 8. November 2014.

- Euer Tomas Aquinas