Samstag, 1. November 2014

Bowmore 12 J. 2000/2013 Ultimate Whisky Company (46% Vol.)

Es ist ein  Glück im Unglück, sozusagen, dass ich die Beiträge nicht immer gleich am selben Tag schreibe, an dem die Verkostung stattfindet. Einerseits erfordert es natürlich einen gewissen Grad an Organisation - etwa in Form eines Zettelkastens zwecks Gedächtnisstütze. Andererseits bin ich nicht darauf angewiesen, dass mein Geruchs- und Geschmackssinn jederzeit zu 100 Prozent funktionieren. Und das tun sie in der Tat heute nicht. Ich muss mir wohl endlich diesen ekligen Erkältungsvirus eingefangen haben, der seit Wochen auf der Arbeit grassiert und Kolleginnen und Kollegen links und rechts niedergestreckt hat. Jetzt habe ich schwer angeschwollene Nasenschleimhäute und rieche und schmecke genau nullkommanix. Aber, wie gesagt, ich habe ja meine Aufzeichnungen.

Den heutigen Whisky habe ich vor fast genau einem Jahr im Whiskyhäuslein im Emsland erstanden. Der Preis von 42,- EUR erschien mir angesichts der Limitierung (nur 350 Flaschen) sowie der Tatsache, dass es die letzte Flasche im Laden war, als durchaus angemessen. Schließlich ist die Ultimate Whisky Company (UWC) aus den Niederlanden auch keine Unbekannte für mich. Vor einiger Zeit hatte ich schon deren besondere Kreation, den Celp, verkostet und für gut befunden. Die Firma selbst ist ein eher kleiner, aber sehr feiner unabhängiger Abfüller aus Amersfoort und wurde bereits vor 20 Jahren von den Gebrüdern van Wees gegründet (in Listen unabhängiger Abfüller wird die UWC auch oft unter "van Wees" geführt). Das aktuelle Sortiment umfasst insgesamt 29 Whiskys, alle in begrenzter Stückzahl natürlich. Ein Pluspunkt auf der übersichtlichen Webseite ist übrigens die komplette bottling history, in der man also alle Abfüllungen der Firma finden kann, bis zurück ins Jahr 1994. Der heutige Whisky ist also auch katalogisiert, sub voce 2013, Bowmore und  Fassnummer 1438. Alle Produkte von UWC sind nicht kaltfiltriert und nicht gefärbt; es gibt so gut wie keine Abfüllungen mit weniger als 43 Volumenprozenten.

Art und Herkunft: Single Malt, Schottland (Islay)

Besonderheiten: Single Cask, nicht kaltfiltriert, nicht gefärbt.

Aussehen und Aroma: Hellgelb, safranfarben. In der Nase  süße Aromen. Rosinen, gebuttertes Popcorn. Fichtennadeln. Wenig Torf.

Geschmack: Eher dünnes Mundgefühl, jedoch kräftiger Antritt. Torfsoden und Meersalz. Im Mittelteil Lakritz und Minze.

Abgang: Lang und kräftig. Minze und Eukalyptus wirken noch lange nach.

Fazit/Tipp: Ein Bowmore, der weniger nach Meer als nach Wald schmeckt. Nur leicht süß und torfiger, als man zunächst denkt. Ich empfehle ausdrücklich den Zusatz von etwas Wasser, da man so nicht nur mehr Wald in der Nase, sondern auch mehr Süße auf der Zunge hat. Weiche, blumige Noten wie z.B. Lavendel kommen ebenfalls hinzu.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 8. November 2014.

- Euer Tomas Aquinas


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