Samstag, 31. Dezember 2016

Zwischendurch: Guten Rutsch!

Liebe Leserschaft! 

Im Namen des Teams von blog blong dring wünsche ich euch und euren Lieben alles Gute für das neue Jahr. Kommt gut rein und bleibt uns gewogen. Zu eurer Information: was ich euch zu trinken anbieten würde, wenn ihr auf meiner Silvesterparty wärt.

Viel Spaß, was immer ihr auch macht!

- Euer Tomas Aquinas


Dinkelacker Pilsner (4,9% Vol.)

Zum Jahreswechsel mache ich mal was ganz Normales. Kein Stout, kein IPA, kein Geuze, kein Rum von den Philippinen, kein neuer Single Malt. Ein normales deutsches Pils. Davon habe ich im letzten Jahr sehr wenig getrunken. Ich hatte es ja schon einmal angemerkt: je mehr Craftbiere und ähnliches man auf die Zunge bekommt, desto weniger kann man mit der durchschnittlichen deutschen Mainstreamware anfangen. Aber wie gesagt: heute mache ich eine Ausnahme. Vor ein paar Wochen hatte Lidl Dosenbiere im Angebot, und da war eben das Dinkelacker mit dabei. Hier oben im Norden sieht man es recht selten, darum hat es mich interessiert. Außerdem war die Brauerei in den Achtzigern, während der kurzen Zeit, in der ich mich für deutschen Fußball interessierte, Trikotsponsor des VfB Stuttgart. Das fiel mir nebenbei auch noch ein.

Die Brauerei wurde 1888 gegründet, von einem Carl Dinkelacker, dessen Initialen auch heute noch die Produkte der Firma schmücken. Mittlerweile nennt man sich allerdings Dinkelacker-Schwaben Bräu AG (nach einer Fusion im Jahre 1996 und der kurzzeitigen Zugehörigkeit zu InBev) und verfügt über ein relativ großes Portfolio. Neben der eigentlichen Marke Dinkelacker (Stuttgart) sind dies zurzeit noch Sanwald (Weizen), Wulle (Traditionsmarke), Schwaben Bräu (vorwiegend saisonale Biere und Spezialitäten), Cluss (keine Webseite, Export und Kellerbier), Sigel Kloster (keine Webseite, Weizen) sowie Haigerlocher (keine Webseite).

Beim Studium der Webseite von Dinkelacker war ich erst etwas verwirrt, denn es wird unter dem Markennamen nur ein einziges Pils - CD Pils - angeboten. Dies hier heißt aber ganz schlicht Pilsner. Nach einigem Hin- und Herüberlegen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es sich eventuell um ein- und dasselbe Produkt handelt, denn Stammwürze und Alkoholgehalt sind identisch. Andererseits wird dem CD-Pils nachgesagt, es sei ein edelherbes Pils mit deutlicher Hopfennote, dem Pilsner (laut Dose) jedoch, es habe eine mild-aromatische Hopfennote. Soll das jetzt dasselbe sein? Eventuell reserviert man den Namen Pilsner ja auch für die Supermarktabfüllungen? Ach, egal. Auf zur Verkostung:

Sonntag, 25. Dezember 2016

Winterpunsch 2016

Frohe Weihnachten, liebe Leserinnen und Leser!

Zum festlichen Anlass möchte die Redaktion von blog blong dring eine neue Tradition begründen: den Winterpunsch des Jahres. Hier werden wir dann alle 365 Tage ein neues Rezept vorstellen, das wir für die kalte Jahreszeit kreiert, getestet und für gut befunden haben.

Wir beginnen mit einem Klassiker; das Rezept stammt von Plattfuss. Ich selbst habe eine kleine Variation beigesteuert. Viel Spaß beim Ausprobieren!


Sonntag, 18. Dezember 2016

Wolfburn First General Release NAS (46% Vol.)

Heute bin ich schon ein bisschen aufgeregt vor dem Tasting, denn vor mir steht eine ziemlich neue Flasche aus einer ziemlich neuen Whiskybrennerei. Sie befindet sich im äußersten Norden Schottlands, in Thurso in der Grafschaft Caithness. Damit darf sie zur Zeit den Anspruch erheben, die nördlichste Brennerei auf dem britischen Festland zu sein - noch nördlicher als Old Pulteney in Wick. Sowohl Wick als auch Thurso sind Gründungen der Wikinger und waren bis 1266 noch Herrschaftsgebiet der norwegischen Könige. 

Der Name Wolfburn stammt von einer älteren Distillerie in Thurso, die 1821 gegründet wurde und bis in die 1860er Whisky produzierte. Die Neugründung hingegen geht auf das Jahr 2013 zurück. Der First General Release, der im März 2013 herauskam, ist also eigentlich ein Dreijähriger und somit das erste Produkt aus dem Hause, das sich Whisky nennen darf. Mittlerweile (Ende 2016) gibt es jedoch schon ein kleines Portfolio (Northland - der Einstiegswhisky, weitestgehend dem First General Release entsprechendund Aurora sowie die Kylver Series, eine projektierte Reihe "seltener" bzw. "besonderer" Whiskys). Die Erstausgabe war auf 16.000 Flaschen begrenzt und ist somit schon fast wieder Geschichte, aber da im Geschäft neulich noch ein paar Flaschen herumstanden, habe ich mal eine mitgenommen. Der Manager Shane Fraser hat früher bei Royal Lochnagar, Oban und Glenfarclas gearbeitet. Laut Handelsregister gehört die Wolfburn der Aurora Brewing Limited mit Sitz im englischen Essex, die 2011 gegründet wurde, und deren Besitzer ein gewisser David Kenneth Hill aus London ist.

Versprochen werden dem Trinker nussige und süße Aromen sowie nur wenig (Torf-) Rauch, obwohl die Gegend um Thurso für ihren Torf bekannt sein soll. Das Wasser für die Whiskys stammt aus dem (fast) gleichnamigen Wolf Burn, einem recht kleinen und kurzen Wasserlauf, der sich in der Nähe der Destillerie ins Meer ergießt. Laut Aussage von Fraser werden die Erzeugnisse von Wolfburn jeweils etwa zu einem Drittel in second fill- Quarter Casks von Islay, in Ex-Bourbonfässern sowie in Olorosofässern gelagert.


Sonntag, 11. Dezember 2016

Sind so kleine Biere, Teil XLII: Sandforther Original (5,1% Vol.)

Die heutige Verkostung ist das Resultat einer Art von Tauschgeschäft, ausgelöst von meinem Braukollegen Jan: er hatte einer Kollegin eine Flasche unseres Mauken Lager mitgebracht. Er hatte dafür von ihr im Gegenzug eine Flasche der Kleinbrauerei Sandforth (liegt in der Gegend um Bielefeld und Steinhagen) erhalten und stellte sie freundlicherweise für unser turnusmäßiges Biertasting zur Verfügung.

Leider findet man auf der Webseite (oder überhaupt im Netz) nicht allzuviele Fakten über die Brauerei. Auf jeden Fall wurde sie Ende 2014 aus der Taufe gehoben und scheint einen regional sehr stark begrenzten Wirkungskreis zu haben. Auch das Personal (auf Fotos sind immer etwa sechs bis acht Personen zu sehen) und die vorhandene Infrastruktur sind überschaubar. Schön - also passt die Sandforther sehr gut in unsere Sammlung kleiner Biere. Angeboten werden zur Zeit insgesamt fünf Sorten, die jedoch nicht immer alle gleichzeitig verfügbar sind. Besichtigungen der Braustätte sind möglich.

Art und Herkunft: Pilsener, Deutschland (NRW)

Besonderheiten: keine

Aussehen und Aroma: Hellgelb und naturtrüb. Keine Krone. Ein ziemlich frischer, leicht hopfig-fruchtiger Geruch.

Geschmack: Ziemlich spritzig und etwas säuerlich auf der Zungenspitze. Im weiteren Verlauf allerdings milder. Ein wenig Hefe. Ein wenig Fruchtigkeit (ganz sanfter Apfel?), ein wenig Süße.

Abgang: Mittellang, aber für ein Pils doch recht eindrücklich. Mehr Süße.

Fazit/Tipp: Ein angenehm unaufgeregtes Pils, welches Puristen vielleicht zu wenig herb sein könnte. Ich persönlich finde es aber sehr süffig. Würde ein zweites nicht ablehnen. 😇

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 18. Dezember.

- Euer Tomas Aquinas


Sonntag, 4. Dezember 2016

Faro Alken (1,3% Vol.)

Lieber Leser, ich verrate dir heute ein kleines persönliches Geheimnis: vor vielen, vielen Jahre, als der kleine Tomas A. noch kleiner war als jetzt, musste er - aus Gründen, die hier nicht weiter erläutert werden sollen - Sozialstunden ableisten. Insgesamt drei Arbeitswochen in einem Seniorenheim wurden mir damals aufgebrummt - und zwar in einem Seniorenwohnheim, das für besonders arme und besonders pflegebedürftige alte Leute im Herzen Brüssels errichtet worden war. Betrieben wurde das Heim von der methodistischen Mission, aber das soll hier keine weitere Rolle spielen. Vielmehr ist wichtig, dass ich damals zum ersten Mal mit dem in Belgien und den Niederlanden relativ geläufigen Tafelbier in Berührung kam, denn die alten Leutchen erhielten pro Vierertisch und Tagesmahlzeit jeweils eine große Flasche Piedboeuf, was zumindest ein bisschen Glanz und Freude in ihren Alltag zu bringen schien.

Tafelbier ist, wie Faro, traditionell ein Bier mit niedrigem Alkoholgehalt, welches man früher auch gerne Kindern zur Stärkung verabreichte. Darum wunderte ich mich eigentlich auch nicht besonders, als ich neulich nach dem Bierfest in Hasselt in einem lokalen Supermarkt eine große Flasche mit Schraubverschluss fand, die ein mir unbekanntes Faro mit sehr wenigen Umdrehungen anpries, das auch noch von der großen Brauerei Alken-Maes (unter anderem Maes Pils, Mort Subite) gebraut wird. Der Schraubverschluss machte mich etwas stutzig, denn Faro wird traditionell aus Lambiek gemacht, welches ja in der Flasche nachgärt - aber okay, es gibt ja auch Faro mit Kronkorken, dachte ich mir.

Um es vorwegzunehmen: Das "Faro" von Alken ist kein Faro im herkömmlichen Sinne. Es ist mitnichten aus Lambiek hergestellt, sondern entspricht am ehesten einem leicht alkoholischen Braunbier vom Typus Oud Bruin niederländischer Prägung, welches den meisten Deutschen schmecken dürfte wie ein sehr süßes Malzbier. Was mich - ehrlich gesagt - etwas wundert, ist die Tatsache, dass Alken-Maes dieses Produkt überhaupt unter dem Namen "Faro" verkaufen darf, denn dieser ist eine geschützte Bezeichnung. Na gut, damit mögen sich im Zweifelsfall die Anwälte beschäftigen. Ich jedenfalls mache mich (mit einigen Vorbehalten und Sorgen) an die Verkostung:

Zwischendurch: Termine Dezember 2016

Lokal und Regional

Historischer Weihnachtsmarkt (Osnabrück: noch bis 22. Dezember)


National

The Spirit Show (London, England: 9. und 10. Dezember)


7e Noordelijk Kerst- en Winterbierenfestival (Hoogeveen, Niederlande: 18. Dezember)

Brew Year's Eve (Chicago, IL, USA: 31. Dezember)

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