Klosterbrauereien gibt es traditionell in Mitteleuropa - und ganz besonders auch in Deutschland - ziemlich viele. Aber dass eine Brauerei erst gut 900 Jahre nach der Gründung des Klosters errichtet wird, das ist vielleicht doch etwas besonderes.
So geschehen in der altehrwürdigen und Kennern der Religionsgeschichte recht gut bekannten Benediktinerabtei Neuburg. Diese wurde bereits 1130 erbaut (gehörte aber nicht die ganze Zeit bis jetzt dem Orden, sondern wurde auch von Nonnen, Jesuiten und Privatleuten bewohnt); jedoch gab es die ganze Zeit über anscheinend überhaupt gar keine Brautätigkeit. Offenbar bevorzugte man in der Gegend um Heidelberg, so man Mönch oder Nonne war, den Wein oder stärkere geistliche geistige Getränke.
Die Brauerei zum Klosterhof (so der volle Name) entstand erst in unserem Jahrhundert, genauer gesagt 2009, als privates Unternehmen, welches in den ehemaligen Schweineställen der Abtei angesiedelt ist. Der jährliche Ausstoß dieser Kleinstbrauerei beträgt nur etwa 3.500 Hektoliter pro Jahr, was in Anbetracht der kleinen Braukessel (aus Spanien importiert übrigens), welche auch auf der Website zu bewundern sind, keine große Überraschung ist. Klosterhof stellt all seine Bierspezialitäten aus biologisch angebauten Zutaten her und die Produkte sind ausschließlich regional erhältlich, egal ob "ab Werk", im Einzel- oder Großhandel oder in der Gastronomie.
Der heute verkostete Hopfenfuchs gehört nicht zum Standardsortiment (Weizen, Pils, Helles, Bock, ...), sondern ist ein Spezial- oder besser gesagt: Saisonbier neben anderen (Märzen, Adventsbock, Imperial Stout, ...). Verkauft wird es in der großen o,75-Liter-Flasche (was eine Schwäche ist, wie wir später noch sehen werden).
Art und Herkunft: Saisonbier, Deutschland
Besonderheiten: Biobier mit Cascade-Hopfen
Aussehen und Aroma: Sehr trübe, sehr dunkle Bernsteinfarbe mit deutlich rötlichem Schimmer. Krone kaum vorhanden und sofort weg. Satte Röstaromen in der Nase. Kaffee und Karamell, sehr süßlich.
Geschmack: Wie erwartet ein süßer Antritt, sehr malzig. Dennoch erstaunlich süffig, überhaupt nicht schwer. Zuerst schmeckt man - anders als der Name erwarten lässt - gar keinen Hopfen durch. Im Selbstversuch haben wir herausgefunden, dass man die Flüssigkeit mit der Zunge über das Gaumensegel spülen muss (genauer: über den harten Gaumen), um einige typische Cascade-Noten (die hier sogar ins Zitronige tendieren) zu erhaschen.
Abgang: Überraschend kurz. Es bleiben wenige Eindrücke haften. Zum Schluss ein leicht unangenehmer, schweflig-fauliger Nachbrenner.
Fazit/Tipp: Trotz des stark malzigen und (ungeachtet des Namens Hopfenfuchs) erstaunlich wenig hopfigen Geschmacks ist das Bier ziemlich leicht trinkbar. Die eingangs erwähnte Flaschengröße ist nachteilig, da sich am Flaschenboden einige Sedimente (Hefe und andere gute Sachen) erkennbar absetzen, die für sich alleine genommen auch nicht lecker schmecken. Daher wäre es wie bei einem Weizen am besten, wenn man vor dem Leeren der Flasche diese noch einmal herumdreht oder "wälzt", um den Überschuss dann ins Glas zu bugsieren. Da es aber leider wenige Biergläser in 0,75er Größe gibt, muss man etwas improvisieren und die Flasche zwischendurch einmal kräftig schwenken. Insgesamt gesehen kein schlechtes Bier, allerdings aber auch völlig ohne Suchtpotenzial.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 5. Dezember 2015. Unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir vorsorglich schon mal einen schönen Ersten Advent.
- Euer Tomas Aquinas
Besonderheiten: Biobier mit Cascade-Hopfen
Aussehen und Aroma: Sehr trübe, sehr dunkle Bernsteinfarbe mit deutlich rötlichem Schimmer. Krone kaum vorhanden und sofort weg. Satte Röstaromen in der Nase. Kaffee und Karamell, sehr süßlich.
Geschmack: Wie erwartet ein süßer Antritt, sehr malzig. Dennoch erstaunlich süffig, überhaupt nicht schwer. Zuerst schmeckt man - anders als der Name erwarten lässt - gar keinen Hopfen durch. Im Selbstversuch haben wir herausgefunden, dass man die Flüssigkeit mit der Zunge über das Gaumensegel spülen muss (genauer: über den harten Gaumen), um einige typische Cascade-Noten (die hier sogar ins Zitronige tendieren) zu erhaschen.
Abgang: Überraschend kurz. Es bleiben wenige Eindrücke haften. Zum Schluss ein leicht unangenehmer, schweflig-fauliger Nachbrenner.
Fazit/Tipp: Trotz des stark malzigen und (ungeachtet des Namens Hopfenfuchs) erstaunlich wenig hopfigen Geschmacks ist das Bier ziemlich leicht trinkbar. Die eingangs erwähnte Flaschengröße ist nachteilig, da sich am Flaschenboden einige Sedimente (Hefe und andere gute Sachen) erkennbar absetzen, die für sich alleine genommen auch nicht lecker schmecken. Daher wäre es wie bei einem Weizen am besten, wenn man vor dem Leeren der Flasche diese noch einmal herumdreht oder "wälzt", um den Überschuss dann ins Glas zu bugsieren. Da es aber leider wenige Biergläser in 0,75er Größe gibt, muss man etwas improvisieren und die Flasche zwischendurch einmal kräftig schwenken. Insgesamt gesehen kein schlechtes Bier, allerdings aber auch völlig ohne Suchtpotenzial.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 5. Dezember 2015. Unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir vorsorglich schon mal einen schönen Ersten Advent.
- Euer Tomas Aquinas
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