Einen spanischen Rum habe ich - jedenfalls soviel ich weiß - noch niemals getrunken. Das wird sich heute aber ändern, denn der Rum, den ich gerade eben blindlings aus dem Fässchen gezogen habe, ist der Aldea Maestro. Verantwortlich zeichnet die Destilerias Aldea S.L. aus Teneriffa. Gegründet wurde sie im Jahre 1936 von einem Herrn Manuel Quevedo Alemán (1872-1968), der zu dieser Zeit bereits ein bewegtes Leben hinter sich hatte. Er hatte viele Jahre auf Kuba verbracht, war dann aber nach Spanien zurückgekehrt, um in der vom Vater auf ihn weitervererbten Zuckerbranche zu arbeiten. Später emigrierte er aus geschäftlichen Gründen auf die portugiesische Insel Madeira, wo er jedoch wenig Glück hatte. Als er auf die kanarischen Inseln zurückkehrte, beschloss er fortan sein eigener Herr zu sein und begann mit der Herstellung von Spirituosen. Auch heute ist das Kerngeschäft immer noch in den Händen der Familie.
Die Rums von Aldea werden nicht am Firmensitz, sondern auf der Insel La Palma gebrannt. Anders als viele andere werden sie nicht aus Melasse, sondern aus Zuckerrohrsaft (wie z.B. auch die kolonialfranzösischen Agricoles) hergestellt und man verwendet dafür Brennblasen aus Kupfer. Das gegenwärtige Portfolio umfasst verschiedene braune und weiße Rums, teils mit Altersangabe, sowie einige süße Liköre auf Rumbasis. Zumindest auf der offiziellen Webpräsenz wird der Maestro nicht (mehr?) beworben. Falls er dem auf Instagram gezeigten Maestro 2001 entspricht, wäre er ein Zehnjähriger. Er scheint aber mittlerweile vergriffen zu sein, denn ich finde auf die Schnelle keinen Shop, der ihn noch führt.
Update (25. Juni 2016): Nach einem Hinweis von F.G.K. habe ich nochmal den Hochglanzprospekt genauer unter die Lupe genommen und nach intensivem Stöbern im Kleingedruckten des Rätsels Lösung gefunden: Der "neue" Aldea ohne Altersangabe auf dem Etikett ist seit Anfang des Jahres der Name des Aldea Superior 10 - und als solcher auch noch online erhältlich, für um die 38,- EUR.
Die Rums von Aldea werden nicht am Firmensitz, sondern auf der Insel La Palma gebrannt. Anders als viele andere werden sie nicht aus Melasse, sondern aus Zuckerrohrsaft (wie z.B. auch die kolonialfranzösischen Agricoles) hergestellt und man verwendet dafür Brennblasen aus Kupfer. Das gegenwärtige Portfolio umfasst verschiedene braune und weiße Rums, teils mit Altersangabe, sowie einige süße Liköre auf Rumbasis. Zumindest auf der offiziellen Webpräsenz wird der Maestro nicht (mehr?) beworben. Falls er dem auf Instagram gezeigten Maestro 2001 entspricht, wäre er ein Zehnjähriger. Er scheint aber mittlerweile vergriffen zu sein, denn ich finde auf die Schnelle keinen Shop, der ihn noch führt.
Update (25. Juni 2016): Nach einem Hinweis von F.G.K. habe ich nochmal den Hochglanzprospekt genauer unter die Lupe genommen und nach intensivem Stöbern im Kleingedruckten des Rätsels Lösung gefunden: Der "neue" Aldea ohne Altersangabe auf dem Etikett ist seit Anfang des Jahres der Name des Aldea Superior 10 - und als solcher auch noch online erhältlich, für um die 38,- EUR.
Art und Herkunft: Rum, Spanien (Kanarische Inseln)
Besonderheiten: Hergestellt aus Zuckerrohrsaft
Aussehen und Aroma: Dunkles Strohgold. Den Geruch finde ich relativ nichtssagend, eher duftig-parfümiert. Erinnert an Rasierwasser.
Geschmack: Sehr süß und mild zu Beginn. Reichlich Eichenfass und auch Vanille. Kurz darauf dann ein kräftiger Tritt in den Allerwertesten, mit durchaus mehr als nur ein bisschen Schärfe. Eingelegte Früchte, Rumtopf.
Abgang: Mittel bis lang und ziemlich warm. Etwas dunkle Schokolade?
Fazit/Tipp: Ein anständiger Rum, der mich aber nicht wirklich vom Hocker haut. Ich finde ihn zwischenzeitlich etwas zu ruppig, allerdings bessert sich das etwas, wenn man ihn länger atmen lässt.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 2. Juli 2016.
- Euer Tomas Aquinas