Es heißt, die Strathisla-Brennerei sei die älteste durchgängig betriebene Destillerie in Schottland. Obwohl sich die Geister daran scheiden, besteht kaum Zweifel daran, dass sie - mit Gründungsjahr 1786 - die älteste Brennerei der Speyside ist. Im Laufe ihrer Geschichte hat sie den Namen mehrmals gewechselt (Milltown - Strathisla - Milton - Strathisla), aber Strathisla ist sicherlich der bekannteste. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts befindet sich die Brennerei in Händen von Chivas Brothers, gehört mithin also zum Pernod Ricard-Konzern. Die Jahresproduktion an Whisky in den vier Brennblasen beläuft sich auf ca. 25.000 Hektoliter pro Jahr. Im Laufe der Geschichte wurde die Destillerie von mehreren Unglücksfällen und Rückschlägen getroffen, so zum Beispiel von einer gewaltigen Staubexplosion in der Malzdarre, entweder 1879 oder erst 1887. Den Strathisla Single Malt gibt es hauptsächlich in den Abfüllungen 12 und 15 Jahre, obwohl unabhängige Abfüller ihn auch in weit höheren und niedrigeren (bis herunter zu 8 yo) Alterssegmenten führen. Grundsätzlich ist der Strathisla eher selten zu bekommen, da die Masse der Produktion in den Premium-Blend Chivas Regal fließt, dessen Hauptkomponente der Strathisla bildet.
Die Flasche des 12 yo ist recht ungewöhnlich gestaltet, mit einem eckigeren Zuschnitt als üblich und dunklem Glas. Der Whisky selbst hat eine kräftige Goldtönung, farblich an Honig erinnernd, leicht ölig in der Konsistenz. Ohne Zusatz von Wasser ist das Aroma süß, malzig (dunkle Beeren? ein Hauch von Schokolade?), der Geschmack süß, malzig, mit leichten Vanillenoten. Im Abgang zeigt er sich mittellang bis lang, wärmend, trocken. Unter Zugabe von Quellwasser wird die Nase fruchtiger (Apfel), der Geschmack bleibt süß, jedoch milder, mit Anklängen an Sherry. Das Finish ist dann eher mittellang als lang, jedoch immer noch trocken. Insgesamt ein sehr angenehmer Single Malt, dem man seine Herkunft anmerkt. Für einen Speyside eher trocken, darum auch recht interessant. Kein stark wahrnehmbarer Rauch oder Torf. Leider hat er - auch aufgrund der Seltenheit - seinen Preis: etwa 35,- EUR im gut sortierten Fachhandel. 40% Vol.
Der nächste Beitrag erscheint am 25. September 2011. Dann verkoste ich den Pusser's Navy Rum (Nelson's Blood) 15 yo.
(Bild: Martyn Jenkins auf flickr.com [BY-NC-SA 2.0])
Der nächste Beitrag erscheint am 25. September 2011. Dann verkoste ich den Pusser's Navy Rum (Nelson's Blood) 15 yo.
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