Samstag, 6. Juni 2015

La Tour Carrée Armagnac VS (40% Vol.)

Nachdem ich vor drei Monaten zum ersten Mal die Gelegenheit hatte, einen Armagnac zu verkosten, habe ich ein bisschen auf die nächste Möglichkeit gelauert, wieder einen im Glas zu haben. Allerdings habe ich mich aber auch nicht wirklich dahintergeklemmt und die Sache auf mich zukommen lassen.

Glücklicherweise gab es nun gerade wieder mal "französische Woche" bei Aldi Nord, so mit Paté und so, und da war dann eben auch der Armagnac von La Tour Carrée für 9,90 im Halblitergebinde. Das ist natürlich kein schlechter Preis - der Janneau hatte schließlich mehr als das Doppelte gekostet. Allerdings war er auch sicherlich mindestens dreimal so alt, denn der Tour Carrée ist VS (very special), also mindestens zwei Jahre im Eichenfass gereift.

Wer ihn hergestellt hat, erfährt man leider nicht, denn als einzige Firma wird auf dem Etikett Rückforth genannt, eine Marke der Rola, die in Prinzip meistens für Produkte bei Aldi und auch anderen Discountern herangezogen wird.




Art und Herkunft: Armagnac, Frankreich

Besonderheiten: keine

Aussehen und Aroma: Bernsteinfarben. Ein eher frisches, etwas grasig-hölzernes Aroma. Heuboden. Erdig. Schulkreide?

Geschmack: Ziemlich wässrig am Gaumen, mit einem recht scharfen Antritt. Die Geschmacksnoten entfalten sich erst später und sind ziemlich schwach. Rotwein mit Gewürzmischung, also Glühwein? Holzig. Trocken.

Abgang: Lang, aber auch wieder scharf. Im Nachklang relativ adstringierend und ohne neue Eindrücke.

Fazit/Tipp: Ähnlich wie bei einem Whisky merkt man einem Armagnac anscheinend sehr stark an, wenn er jung ist. Der La Tour Carrée ist relativ harsch in Antritt und Abgang, kann im Geschmack aber mangels Masse kaum durchdringen. Einigermaßen anständig trinkbar, mehr aber auch nicht.

[Update]: Ich habe mittlerweile noch einen kleinen "Trick" für euch, wie der Tour Carrée deutlich milder im Geschmack wird: aus einem großen (!) Schwenker trinken; ich vermute, er atmet dann einfach besser.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint erst am 20. Juni 2015. In der nächsten Woche bin ich nämlich im Ausland; mal sehen, was es da so zu trinken und kaufen gibt ...

- Euer Tomas Aquinas

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