Samstag, 24. August 2013

Aberlour Cuvée Marie d'Ecosse 15 J. (43% Vol.)

Heute mal wieder eine Premiere: Der erste Aberlour, den ich überhaupt hier vorstelle. Zu verdanken habe ich diesen Umstand einem Besuch im Whisky-Häuslein im tiefsten Emsland; noch Ende 2012 war das. Neben der beeindruckenden Anzahl von Whiskys, welche vorrätig sind, ist eines der schönen Extras beim Laden in Steinbild, dass man von fast allen Flaschen (sofern sie keinen Sammler- bzw Seltenheitswert haben) ein Sample zu 100 ml erstehen kann, und das noch zu einem fairen Preis.

Die Brennerei Aberlour hat - spätestens seit der Übernahme durch Pernod Ricard Mitte der Siebziger Jahre (über Chivas Brothers) ihre Verkaufszahlen in Frankreich stetig gesteigert (schließlich ist Pernod Ricard ein französisches Unternehmen, was es den notorisch chauvinistischen Franzosen wohl erleichtert, diesen Whisky zu trinken) und Anfang der 2000er avancierte (passend: ein Fremdwort aus dem Französischen) er zum meistgetrunkenen Single Malt in La Republique, noch vor Glenfiddich und Glenlivet. Dementsprechend reimt sich Aberlour für die meisten Franzmänner und -weiber auf das Wort amour, während der Rest der Welt ihn eher lauer ausspricht. Lustig auch: die Firmenwebseite gibt es einmal pour la France und einmal pour le reste du monde ...

Der hier vorgestellte Cuvée Marie d'Ecosse (wichtige Information: diese Abfüllung ist seit 2013 umbenannt in Select Cask Reserve, wohl um sie zu internationalisieren) wurde ursprünglich für den französischen Markt hergestellt, daher natürlich auch die (frühere) Bezeichnung, welche ich für die Verkostung jetzt mal so gelassen habe, denn ich hatte den guten Tropfen ja noch 2012 erstanden. Reifen tut er übrigens in "fûts de Bourbon et Sherry de qualité exceptionelle", also in "hochwertigen Bourbon- und Sherryfässern". Sowohl die Abfüllung unter dem alten Namen als auch die "neue" Select Cask Reserve koste(te)n um die 40,- EUR online.


Bild: TAQ

Art und Herkunft: Single Malt, Speyside (Central)

Aroma und Aussehen: Heller Bernstein, wirkt viskos. In der Nase etwas Schärfe, das Sherryfass kommt mit beerigen und Holznoten durch, nasse Mimosen.

Geschmack: Deutlicher Sherryfasscharakter und etwas Honig. Ein wenig Schärfe und Lakritz auf der Zungenspitze. Mandelcreme?

Abgang: Relativ lang und blumig ... würziger und trockener, je länger es dauert.

Fazit/Tipp: Ein Whisky, der für mich okay ist, mich allerdings auch nicht von den Socken haut. Recht einfach zu trinken - wer Sherryfass mag, ist hier nicht schlecht bedient. Eine größere Flasche hole ich mir aber wohl eher nicht. Bei Verdünnung mit etwas Wasser wird er ein bisschen salzig und gewinnt Noten von Apfel im Abgang.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 31. August 2013.




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