Captain Morgan ist eine relativ junge Destillerie; sie wurde erst in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts gegründet, allerdings übernahm man damals eine ältere Destillerie auf Jamaika; ebenso - laut Firmenwebsite - ein "uraltes Familienrezept für aromatisierten Rum". Der Firmenname verweist bekanntlich auf den Freibeuter Henry Morgan, welcher im 17. Jahrhundert auf Jamaika und in der ganzen Karibik sein Unwesen trieb. Folglich dominiert das Piratenmotiv auch durchgängig das Marketingkonzept. Die Firma gehört aber mittlerweile zum Diageo-Konzern (Johnnie Walker, Bailey's, Guinness, Tanqueray, usw. usf).
In Deutschland vertreibt die Firma nur zwei Produkte, nämlich den Captain Morgan Spiced Gold, eine so genannte Rumspirituose, da diese den für Rum vorgeschriebenen Mindestalkoholgehalt von 37,5 Umdrehungen nicht erreicht; sowie den Captain Morgan Black Label, der seit der Jahrtausendwende in Trinkstärke 40 angeboten wird, jedoch nicht mehr, wie vorher üblich, als "Overproof" mit 73 %.Vol. Von letzterem besitzt yours truly übrigens noch ein unberührtes, älteres Exemplar, aber pssssst! *
Das Firmenportfolio in den angelsächsischen Ländern ist jedoch deutlich umfangreicher und umfasst Produkte wie Captain Morgan Parrot Bay (ein aromatisiertes Getränk aus weißem Rum), Captain Morgan Tattoo (einen dunklen Rum mit Gewürzen und wahrscheinlich Cayenne-Pfeffer oder Chili), Captain Morgan Silver Spiced (einen weißen Gewürzrum), einen fertig gemixten Long Island Iced Tea, Captain Morgan Lime Bite (wie der Silver Spiced, jedoch mit einem Schuss Limette), den 100 Proof Spiced Rum (Gewürzrum mit 50 % Vol.) und natürlich den hier verkosteten Captain Morgan Private Stock:
Der Rum ist laut Firmenangaben mindestens zwei Jahre gereift; ein Blend verschiedener Captain Morgan-Rums in Trinkstärke 40. Versetzt ist er ebenfalls mit karibischen Gewürzen und Vanille und ich stellte ihn mir bisher als High-End-Variante des Spiced Gold vor. Auf verschiedenen Bar- und Getränkeblogs liest man in Prinzip immer dasselbe: Versprochen wird ein Geruch von Vanille und Gewürzen, milder und weicher Geschmack, eine Note von Früchten, ein erfrischender Abgang und deutliche Vanillenoten, auch Zimt. Der Onlinepreis variiert recht stark zwischen ca. EUR 29,- (allerdings hohe Versandkosten, da Lieferung aus Österreich) und knapp über EUR 40,-. Ich selbst habe ihn erstanden bei gourmondo.de, im April 2011, für EUR 34,95 (die Flasche enthält 1,0 Liter).
Geliefert wird der Rum in einer schön gestalteten, bauchigen Flasche, die an versteckte Piratenschätze erinnert (wie sollte es auch anders sein) und mit einem Korken verschlossen ist. Herstellungsort ist übrigens Puerto Rico, nicht Jamaika.
Der Private Stock hat eine sehr ausgeprägte Nase, geht sehr stark Richtung Vanille (der Barkeeper meines Vertrauens sagt: Tahiti), Pfeffer, eventuell Trockenfrüchte - Pflaume? Am Gaumen ist sehr viel Vanille, eine feine Süße, aber irgendwie schmecke ich keinen Zimt. Dafür aber einen Hauch von Banane und Karamell. Kaum Schärfe; im Abgang etwas trockener - sollte das der "Zimt" sein, von dem Alle sprechen? Ich sage: dunkle Schokolade, Kakao.
Summa summarum eignet er sich hervorragend zum Purverzehr, es ist ein wirklich, wirklich netter Tropfen, besonders on the rocks. Mit Cola ebenfalls sehr angenehm, auch wenn manche es als Verschwendung ansehen mögen, einen doch relativ teuren und hochwertigen Rum zum Mixen zu verwenden, aber ich halte nichts von Purismus und Dogmatismus dieser Art. Mein Tipp allerdings: beim Hinzufügen von Limette ruhig etwas zurückhalten, damit die übrigen Fruchtaromen noch durchkommen.
* Zum Portfolio von Captain Morgan in Deutschland noch diesen Nachtrag: Anscheinend gibt es Spiced Gold auch vorgemixt mit Cola in der 33er Dose ...
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 21. Juni 2011, dann geht es um die Verkostung eines Rums aus einer anderen Ecke der Welt und einer anderen Preisklasse, nämlich des La Mariba Pure (3 yo) aus Nicaragua..
Geliefert wird der Rum in einer schön gestalteten, bauchigen Flasche, die an versteckte Piratenschätze erinnert (wie sollte es auch anders sein) und mit einem Korken verschlossen ist. Herstellungsort ist übrigens Puerto Rico, nicht Jamaika.
Der Private Stock hat eine sehr ausgeprägte Nase, geht sehr stark Richtung Vanille (der Barkeeper meines Vertrauens sagt: Tahiti), Pfeffer, eventuell Trockenfrüchte - Pflaume? Am Gaumen ist sehr viel Vanille, eine feine Süße, aber irgendwie schmecke ich keinen Zimt. Dafür aber einen Hauch von Banane und Karamell. Kaum Schärfe; im Abgang etwas trockener - sollte das der "Zimt" sein, von dem Alle sprechen? Ich sage: dunkle Schokolade, Kakao.
Summa summarum eignet er sich hervorragend zum Purverzehr, es ist ein wirklich, wirklich netter Tropfen, besonders on the rocks. Mit Cola ebenfalls sehr angenehm, auch wenn manche es als Verschwendung ansehen mögen, einen doch relativ teuren und hochwertigen Rum zum Mixen zu verwenden, aber ich halte nichts von Purismus und Dogmatismus dieser Art. Mein Tipp allerdings: beim Hinzufügen von Limette ruhig etwas zurückhalten, damit die übrigen Fruchtaromen noch durchkommen.
* Zum Portfolio von Captain Morgan in Deutschland noch diesen Nachtrag: Anscheinend gibt es Spiced Gold auch vorgemixt mit Cola in der 33er Dose ...
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 21. Juni 2011, dann geht es um die Verkostung eines Rums aus einer anderen Ecke der Welt und einer anderen Preisklasse, nämlich des La Mariba Pure (3 yo) aus Nicaragua..
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