Wer dieses Blog mal durchforstet hat, wird irgendwann gemerkt haben, dass ich ja in Belgien aufgewachsen bin ... man sieht es eigentlich auch an der relativ großen Anzahl von belgischen Bieren, die hier besprochen werden. Aber Belgien kann nicht nur Bier - oh nein. Es gibt zum Beispiel auch belgischen Whisky, und zwar sogar mehr als einen. Da wäre zunächst einmal der relativ neue Belgian Owl (Single Malt, seit 2004), der im deutschsprachigen Teil des Landes beheimatete Lambertus von Radermacher (unter anderem Single Cask und New Make Spirit) sowie - meines Wissens - die älteste Marke, der wir uns heute auch widmen: Goldlys von Filliers aus Bachte-Maria-Leerne bei Gent.
Die Brennerei Filliers wurde bereits 1792 neben einem landwirtschaftlichen Betrieb gegründet und begann - wie in der Region wohl üblich - mit der Produktion von Genever (oder auch Jenever), der bei manchen Fachkollegen übrigens heute als einer der Besten in Belgien gilt. Erst in den Siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann man, das Sortiment signifikant zu erweitern, zunächst mit einigen Likören, dann mit Fruchtjenever, Sahnelikör, Gin, ... und schließlich, Ende der Neunziger, dem ersten Whiskybrand. Der heute besprochene Zehnjährige, den ich anlässlich eines Besuchs in Hasselt Anfang 2012 erstand, ist anscheinend nicht mehr im Sortiment. Zur Zeit befinden sich im Portfolio die so genannte Owner's Reserve (ohne Altersangabe), welche anscheinend jetzt das Grundsortiment abdeckt sowie vier verschiedene Sherry-Finishes: Oloroso, Pedro Ximénez, Manzanilla, Amontillado. Benannt ist der Goldlys nach dem englischen Namen für den Fluss Leie, der in der Nähe der Brennerei fließt.
Der Goldlys 10 ist (bzw. war) schwer zu kategorisieren, denn nach Destillerieangaben bestand er aus einer Mischung aus Malz, Roggen und Mais. Da Filliers über eine eigene Getreidemühle verfügt und auch alle drei Getreidebrände selbst herstellt (auch für andere Produkte), sollte man ihn wohl am ehesten als Single Blend (eine Rarität; gab es in Schottland mal von Loch Lomond) bezeichnen. Als Double Still Whisky wurde er in column still und pot stills gebrannt und reifte in Ex-Bourbonfässern. Was ich damals bezahlt habe, weiß ich nicht mehr genau; um die 15,- EUR werden es gewesen sein.
Die Brennerei Filliers wurde bereits 1792 neben einem landwirtschaftlichen Betrieb gegründet und begann - wie in der Region wohl üblich - mit der Produktion von Genever (oder auch Jenever), der bei manchen Fachkollegen übrigens heute als einer der Besten in Belgien gilt. Erst in den Siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann man, das Sortiment signifikant zu erweitern, zunächst mit einigen Likören, dann mit Fruchtjenever, Sahnelikör, Gin, ... und schließlich, Ende der Neunziger, dem ersten Whiskybrand. Der heute besprochene Zehnjährige, den ich anlässlich eines Besuchs in Hasselt Anfang 2012 erstand, ist anscheinend nicht mehr im Sortiment. Zur Zeit befinden sich im Portfolio die so genannte Owner's Reserve (ohne Altersangabe), welche anscheinend jetzt das Grundsortiment abdeckt sowie vier verschiedene Sherry-Finishes: Oloroso, Pedro Ximénez, Manzanilla, Amontillado. Benannt ist der Goldlys nach dem englischen Namen für den Fluss Leie, der in der Nähe der Brennerei fließt.
Der Goldlys 10 ist (bzw. war) schwer zu kategorisieren, denn nach Destillerieangaben bestand er aus einer Mischung aus Malz, Roggen und Mais. Da Filliers über eine eigene Getreidemühle verfügt und auch alle drei Getreidebrände selbst herstellt (auch für andere Produkte), sollte man ihn wohl am ehesten als Single Blend (eine Rarität; gab es in Schottland mal von Loch Lomond) bezeichnen. Als Double Still Whisky wurde er in column still und pot stills gebrannt und reifte in Ex-Bourbonfässern. Was ich damals bezahlt habe, weiß ich nicht mehr genau; um die 15,- EUR werden es gewesen sein.
Bild: TAQ
Art und Herkunft: Single Blend, Belgien (Ostflandern)
Aussehen und Aroma: Die von mir erstandene Flasche wies ein paar leichte Ablagerungen am Flaschenboden auf, wahrscheinlich aber keinen Kork. In der Farbe dunkles Heu mit einem leichten Rosastich. Die Nase hat starken Fasscharakter, die Getreidesorten kommen stark durch: leerstehendes Getreidesilo. Später zeigen sich Noten von Kunststoff (die alten blauen Turnmatten aus der Schulzeit).
Geschmack: Anfänglich süßlich mit sehr starkem Roggen, im zweiten Drittel merklich alkoholische Schärfe.
Abgang: Eher überraschend lang, sehr trocken am Gaumen.
Fazit/Tipp: Als Exot einmal ganz interessant zu trinken. Er hat durchaus eigenen Charakter, ist jedoch leider nicht immer ganz ausgewogen in Geruch und Geschmack. Etwas spritig, wie ein nicht ausgereifter Grain Whisky. Trotz der Mindestumdrehungszahl von 40% tut ihm ein Spitzer Wasser gut, um das Ethanol etwas zu bändigen. Er schmeckt dann auch stärker nach Getreide.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 28. September 2013.
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