Okay, wie angekündigt: noch ein Whisky aus der selben Region und Unterregion wie der Braeval letzte Woche - und außerdem ein Standard, bzw. ein Standard der Standards. Den älteren Bruder habe ich bei einer anderen Gelegenheit - nämlich dem Whiskytasting im Hause Plattfuss - schon einmal kurz besprochen.
Die Brennerei wurde 1824 gegründet, gehörte also zu den allerersten legalen Whiskyproduzenten (die Herstellung wurde in Schottland erst 1823 auf eine moderne Basis gestellt, was Lizenzierung, Versteuerung und Gesetzgebung betrifft). Ihr Stammvater George Smith hatte sich allerdings bereits vorher einen Namen als Schwarzbrenner gemacht; angeblich waren seine ehemaligen "Spießgesellen" (man darf sich diese Herren nicht so sehr als mafiöse Figuren vorstellen, vielmehr waren sie eher Gentlemanverbrecher, moderne Robin Hoods, wenn man so will) wenig angetan von Georges neu erlangter Ehrbarkeit. Das führte dazu, dass ihm mehrmals angedroht wurde, seine (nunmehr legale) Produktionsanlage würde niedergebrannt werden. Angeblich traute er sich nach einer Weile nur noch in Begleitung zweier Pistolen aus dem Haus, ließ sich aber ansonsten sein Geschäft nicht madig machen.
Heutzutage gehört die Firma über den Umweg Chivas Brothers zu Pernod Ricard. Das Produktionsvermögen ist recht gewaltig: die Glenlivet kann pro Jahr mehr als 10 Mio. Liter reinen Alkohol herstellen. Zusammen mit Glenfiddich gehören die Whiskys zu den meistverkauften Single Malts der Welt. Insgesamt rangierte die Firma im Jahr 2013, was die Verkaufszahlen anging, zwar hinter dem Erzrivalen aus Dufftown, jedoch noch weit vor dem Dritten im Bunde, Macallan. Nun sagen mir die reinen Verkaufszahlen nicht so sehr viel, denn ich denke mir immer, dass ein so massenhaft verkauftes Getränk eben auch massentauglich, sprich: gebügelt und gestriegelt sein muss. Das Portfolio von Glenlivet insgesamt ist ambitioniert, aber überschaubar. Die Standardabfüllungen beginnen mit dem Zwölfjährigen und gehen über 15, 18 und 21 hoch zum XXV, der, wen wundert es, ein Vierteljahrhundert alt ist. Unter dem Signet Guardians' Chapter vermarktet Glenlivet seine expressions, also verschiedene Stile, die in der Firmengeschichte einst gepflegt wurden ("süß", "fruchtig", "exotisch"). Ferner gibt es noch die Nadurra-Reihe (Fassstärke, nicht kaltfiltriert) sowie einige verschiedene Whiskys für die Travel Exclusives-Serie (nur an Flughäfen usw. erhältlich).
Der Glenlivet 12 wird traditionell in Fässern aus amerikanischer und europäischer Weißeiche gelagert. Er kostet in Deutschland online in der Regel knapp unter 24,- EUR, ebenso wie sein direkter Konkurrent aus dem Hause Glenfiddich.
Die Brennerei wurde 1824 gegründet, gehörte also zu den allerersten legalen Whiskyproduzenten (die Herstellung wurde in Schottland erst 1823 auf eine moderne Basis gestellt, was Lizenzierung, Versteuerung und Gesetzgebung betrifft). Ihr Stammvater George Smith hatte sich allerdings bereits vorher einen Namen als Schwarzbrenner gemacht; angeblich waren seine ehemaligen "Spießgesellen" (man darf sich diese Herren nicht so sehr als mafiöse Figuren vorstellen, vielmehr waren sie eher Gentlemanverbrecher, moderne Robin Hoods, wenn man so will) wenig angetan von Georges neu erlangter Ehrbarkeit. Das führte dazu, dass ihm mehrmals angedroht wurde, seine (nunmehr legale) Produktionsanlage würde niedergebrannt werden. Angeblich traute er sich nach einer Weile nur noch in Begleitung zweier Pistolen aus dem Haus, ließ sich aber ansonsten sein Geschäft nicht madig machen.
Heutzutage gehört die Firma über den Umweg Chivas Brothers zu Pernod Ricard. Das Produktionsvermögen ist recht gewaltig: die Glenlivet kann pro Jahr mehr als 10 Mio. Liter reinen Alkohol herstellen. Zusammen mit Glenfiddich gehören die Whiskys zu den meistverkauften Single Malts der Welt. Insgesamt rangierte die Firma im Jahr 2013, was die Verkaufszahlen anging, zwar hinter dem Erzrivalen aus Dufftown, jedoch noch weit vor dem Dritten im Bunde, Macallan. Nun sagen mir die reinen Verkaufszahlen nicht so sehr viel, denn ich denke mir immer, dass ein so massenhaft verkauftes Getränk eben auch massentauglich, sprich: gebügelt und gestriegelt sein muss. Das Portfolio von Glenlivet insgesamt ist ambitioniert, aber überschaubar. Die Standardabfüllungen beginnen mit dem Zwölfjährigen und gehen über 15, 18 und 21 hoch zum XXV, der, wen wundert es, ein Vierteljahrhundert alt ist. Unter dem Signet Guardians' Chapter vermarktet Glenlivet seine expressions, also verschiedene Stile, die in der Firmengeschichte einst gepflegt wurden ("süß", "fruchtig", "exotisch"). Ferner gibt es noch die Nadurra-Reihe (Fassstärke, nicht kaltfiltriert) sowie einige verschiedene Whiskys für die Travel Exclusives-Serie (nur an Flughäfen usw. erhältlich).
Der Glenlivet 12 wird traditionell in Fässern aus amerikanischer und europäischer Weißeiche gelagert. Er kostet in Deutschland online in der Regel knapp unter 24,- EUR, ebenso wie sein direkter Konkurrent aus dem Hause Glenfiddich.
Art und Herkunft: Single Malt, Speyside (Livet)
Aussehen und Aroma: Bernstein mit goldenen Schattierungen. Ein Hauch von Kaffee und Banane. Weiße Schokolade. Etwas störendes Element: Aceton (Nagellackentferner).
Geschmack: Sehr leicht. Crème brulée und/oder frischer Grießbrei. Im Mittelteil ein kurzer Eindruck von Bitterkeit. Schwarzer Tee?
Abgang: Nur mittel, teilweise schon als "kurz" anzusprechen. Trockener Nachklang.
Fazit/Tipp: Sicherlich kein schlechter Whisky, das hätte mich bei der Beliebtheit nun auch wirklich gewundert. Allerdings denke ich, diese ist größtenteils seiner tatsächlich herausragenden Leichtigkeit geschuldet. Er ist insgesamt also eher wenig ausdrucksstark, daher für Einsteiger sowohl preislich als auch geschmacklich gut geeignet. Mir persönlich - ehrlich gesagt - schon ein bisschen fad. Ich würde für das gleiche oder sogar etwas weniger Geld eventuell einen etwas kräftigeren Blend bevorzugen.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 9. August 2014.
-Euer Tomas Aquinas
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