Vor einiger Zeit bekam ich lieben Besuch aus den südlichen Regionen der Republik, und dieser hatte - was bei Besuch besonders gerne gesehen wird - einiges an Bier im Gepäck. Unter anderem eine erhebliche Menge von Flaschen aus der Privat-Brauerei Schmucker im hessischen Mossautal (Odenwald). Weil es ingesamt sechs Biere waren, haben wir die Verkostung aufgeteilt: Heute gibt es die ersten drei Biere und dann nächste oder übernächste Woche die zweite Charge.
Die Keimzelle der Brauerei findet sich im Jahr 1780, als der Wirt der Gaststätte "Zum Hirschen", ein Mann mit Namen Johann Nikolaus Schönberger, dort Bier für den Verkauf an seine Gäste braute. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Geschäft von der Familie Schmucker übernommen. Die Firma befindet sich aber heutzutage nicht mehr in deren Besitz, vielmehr wurde sie 2006 vom Biergiganten Brau Holding International (BHI) übernommen. Zur BHI gehören unter anderem - wenn auch manchmnal nur anteilig - Marken wie Paulaner, Kulmbacher oder Hacker-Pschorr.
Schmucker selbst hat sich vor ein paar Jahren ein neues, einheitliches Flaschendesign verpasst auf dem ein Odenwälder Landwirt in typischer Tracht eine dominante Rolle spielt. Insgesamt wird das Bier eher nur regional in der Gegend zwischen Fulda, Wiesbaden, Heidelberg und Karlsruhe getrunken; als nördlichste Bezugsquelle ist ein Getränkehandel in der Nähe von Göttingen angegeben. Das Portfolio umfasst unter der Firmenmarke insgesamt 19 Biere, darunter natürlich auch einige regionale Spezialitäten sowie Alkoholfreies.
Für den ersten Teil der Verkostung haben wir zwei hellere und ein etwas dunkleres Bier unseres Vorrats in Angriff genommen.
Schmucker Meister Pils (4,9% Vol.)
Art und Herkunft: Pils, Deutschland
Besonderheiten: keine
Aussehen und Aroma: Klar und hellgelb. Kleine und flüchtige Krone. Leicht aromatisch, hopfig.
Geschmack: Relativ hopfig-herb. Süffig. Neben der Bitterkeit findet sich als Zweitthema eine deutliche Zitrusnote.
Abgang: Mittellang. Die Bitterkeit steht lange nach.
Fazit/Tipp: Ein recht kräftiges und doch angenehm erfrischendes Bier. Abzüge in der Sprachästhetik für die Deppenleerstelle. Korrekt wären die Schreibweisen Meisterpils oder auch Meister-Pils.
Schmucker Odenwälder Hell (5,0% Vol.)
Art und Herkunft: Helles, Deutschland
Besonderheiten: Gerste und Hopfen aus ökologischem Anbau
Aussehen und Aroma: Golden und naturtrüb. Kleine, feste Krone, die etwas stabiler ist als beim Pils. Relativ frischer Geruch, aber ansonsten ausdrucksarm. Leicht rauchig?
Geschmack: Säuerlich-fruchtiger Antritt. Banane? Mango?
Abgang: Kurz. Kein nennenswerter Nachhall.
Fazit/Tipp: Ziemlich spritzig, jedoch etwas wenig Charakter, wenn man von den sehr dezent fruchtigen Noten absieht.
Schmucker Märzen (5,5% Vol.)
Art und Herkunft: Märzen/Export, Deutschland
Besonderheiten: keine
Aussehen und Aroma: Dunkler Bernstein, fast keine Schaumkrone. Etwas Malz, blumig und duftig.
Geschmack: Malzig mit Röstaromen. Banane und Kaffee.
Abgang: Mittellang. Ein bitterer Nachbrenner.
Fazit/Tipp: Eines der ganz interessanten Schmucker-Biere. Dennoch relativ einfach zu trinken.
Zwischenfazit: Von den drei heute vorgestellten Bieren bevorzuge ich das Pils und das Märzen. Das Helle ist mir etwas zu langweilig.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 19. Dezember 2015.
- Euer Tomas Aquinas
Schmucker selbst hat sich vor ein paar Jahren ein neues, einheitliches Flaschendesign verpasst auf dem ein Odenwälder Landwirt in typischer Tracht eine dominante Rolle spielt. Insgesamt wird das Bier eher nur regional in der Gegend zwischen Fulda, Wiesbaden, Heidelberg und Karlsruhe getrunken; als nördlichste Bezugsquelle ist ein Getränkehandel in der Nähe von Göttingen angegeben. Das Portfolio umfasst unter der Firmenmarke insgesamt 19 Biere, darunter natürlich auch einige regionale Spezialitäten sowie Alkoholfreies.
Für den ersten Teil der Verkostung haben wir zwei hellere und ein etwas dunkleres Bier unseres Vorrats in Angriff genommen.
Schmucker Meister Pils (4,9% Vol.)
Art und Herkunft: Pils, Deutschland
Besonderheiten: keine
Aussehen und Aroma: Klar und hellgelb. Kleine und flüchtige Krone. Leicht aromatisch, hopfig.
Geschmack: Relativ hopfig-herb. Süffig. Neben der Bitterkeit findet sich als Zweitthema eine deutliche Zitrusnote.
Abgang: Mittellang. Die Bitterkeit steht lange nach.
Fazit/Tipp: Ein recht kräftiges und doch angenehm erfrischendes Bier. Abzüge in der Sprachästhetik für die Deppenleerstelle. Korrekt wären die Schreibweisen Meisterpils oder auch Meister-Pils.
Schmucker Odenwälder Hell (5,0% Vol.)
Art und Herkunft: Helles, Deutschland
Besonderheiten: Gerste und Hopfen aus ökologischem Anbau
Aussehen und Aroma: Golden und naturtrüb. Kleine, feste Krone, die etwas stabiler ist als beim Pils. Relativ frischer Geruch, aber ansonsten ausdrucksarm. Leicht rauchig?
Geschmack: Säuerlich-fruchtiger Antritt. Banane? Mango?
Abgang: Kurz. Kein nennenswerter Nachhall.
Fazit/Tipp: Ziemlich spritzig, jedoch etwas wenig Charakter, wenn man von den sehr dezent fruchtigen Noten absieht.
Schmucker Märzen (5,5% Vol.)
Art und Herkunft: Märzen/Export, Deutschland
Besonderheiten: keine
Aussehen und Aroma: Dunkler Bernstein, fast keine Schaumkrone. Etwas Malz, blumig und duftig.
Geschmack: Malzig mit Röstaromen. Banane und Kaffee.
Abgang: Mittellang. Ein bitterer Nachbrenner.
Fazit/Tipp: Eines der ganz interessanten Schmucker-Biere. Dennoch relativ einfach zu trinken.
Zwischenfazit: Von den drei heute vorgestellten Bieren bevorzuge ich das Pils und das Märzen. Das Helle ist mir etwas zu langweilig.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 19. Dezember 2015.
- Euer Tomas Aquinas
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