Samstag, 24. September 2016

Whitbread Golding 2012 vs. Cascade IPA (Leffe Royale, Leuven)

Wie ich schon vor einiger Zeit mal ausgeführt habe: die AB InBev möchte zwar die Marke Leffe weiterhin als rustikales, von schweigenden Mönchen in den dunklen Kellern einer Abtei gebrautes Bier vermarkten (in grauer Vorzeit war es das ja auch), allerdings kommt es heutzutage - und das auch schon seit etlichen Jahren - ganz schnöde aus der hochmodernen, edelstahlglänzenden Brauerei in Leuven, wo der Biergigant unter anderem auch Stella Artois und Jupiler herstellt. Die Reihe Leffe Royale wurde erst im Frühjahr 2015 neu aufgestellt. Sie soll dem Trend nach hopfigeren, "fast wie von Hand gebrauten" Bieren entgegenkommen. Bei jeder der mittlerweile vier Abfüllungen steht ein anderer Hopfen im Vordergrund, wie man an der Namensgebung klar erkennen kann. Heute nicht verkostet: das Crystal und das Mapuche (mit einem Hopfen namens Alto Valle Mapuche aus Feuerland).

Alle Biere der Serie kommen in ähnlich gestalteten, blickdichten 0,75-Liter-Gebinden. Hier in Deutschland habe ich sie bis jetzt noch nicht gesehen, aber auch nicht wirklich danach gesucht, denn die heute besprochenen Flaschen hatte ich vor einiger Zeit in den Niederlanden gekauft und noch "auf Halde". Das Leffe Royale Whitbread Golding war viele Jahre lang "das" Leffe Royale und stellte gleichzeitig das hopfigste Bier in Leffes Portfolio dar. Mit der Neuausrichtung bzw. Neuaufstellung der Reihe und der Einführung der anderen drei Biere ist es nun plötzlich das am wenigsten hopfige der hopfigen Biere von Leffe. Auf zur Verkostung:



Leffe Royale Whitbread Golding 2012 (7,5% Vol.)

Art und Herkunft: Blond, Belgien

Besonderheiten: Der verwendete Hopfen stammt aus dem wichtigsten flämischen Hopfenanbaugebiet bei Poperinge.

Aussehen und Aroma: Dunkel, altgolden. Leicht trübe. Große, aber sehr instabile Krone. Sehr deutliche Zitrusaromen. Rhabarber.

Geschmack: Ziemlich malzig für ein hopfiges Bier. Karamell, eher wenig Frucht. Überreife Papaya eventuell.

Abgang: Kurz und trocken.

Fazit/Tipp: Prickelnd genug für einen warmen Tag, aber mir persönlich schon zu süßlich.


Leffe Royale Cascade IPA (7,5% Vol.)

Art und Herkunft: IPA, Belgien

Besonderheiten: Kaltgehopft mit amerikanischem Cascade-Hopfen.

Aussehen und Aroma: Goldgelb, kleine Krone. In der Nase sehr viel Zitrone und Pampelmuse. Frisch gemähter Rasen.

Geschmack: Sehr erfrischend und kühlend. Zitronig. Säuerlich, aber weich am Gaumen.

Abgang: Kurz, dezent trocken werdend. Die Hefe kommt deutlich durch.

Fazit/Tipp: Sehr frisch und fruchtig. Ein Sommernachts-Bier.

Gesamtfazit: Nicht schwer zu erraten - das Cascade IPA ist definitiv mehr mein Fall, aber mir kann es ja zur Zeit gar nicht hopfig genug sein. Wer es süßer und milder mag, ist mit dem Whitbread Golding jedoch gut bedient.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 1. Oktober 2016.

- Euer Tomas Aquinas





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