Drei Gemeinsamkeiten haben die beiden heute besprochenen Biere (außer natürlich, dass es Biere sind): Erstens - sie sind beide in schicken neuen Dosen verpackt. Zweitens - sie kommen beide aus den USA. Drittens - es sind beides ehemalige Craftbrauereien, die von Riesenkonzernen übernommen wurden. Im Falle von Goose Island war das im Jahre 2011 die AB InBev, im Falle der Lagunitas im Jahre 2015 Heineken International (ich hatte mich bei meinem kürzlichen Urlaub in den Niederlanden schon gewundert, warum dort das IPA von Lagunitas mittlerweile zum festen Sortiment jeder x-beliebigen Kneipe gehört).
Diese Brauerei heißt so, weil sie im gleichnamigen Ort in Kalifornien gegründet wurde, und zwar schon im Jahr 1993 von einem Hobbybrauer namens Tony Magee. Nach nur recht kurzer Zeit war ihm seine Anlage in der Stadt Lagunitas aber schon zu klein, daher zog er mit seinem nicht mehr so kleinen Betrieb in die nahe gelegene Stadt Petaluma um (beide Orte liegen nördlich von San Francisco). Fast forward: 18 Jahre später wurde es Herrn Magee auch dort zu eng, und man bemühte sich weiter nach Osten, genauer gesagt nach Chicago. Und so blieb es dann auch bis zur Übernahme durch Heineken. Das heute besprochene 12th of Never Ale gehört zum sehr umfangreichen Standardportfolio.
Da, wohin Lagunitas erst nach langer Zeit umziehen musste, saß Goose Island schon immer: The Windy City. John und Greg Hall gründeten die Brauerei "nach einem Trip durch Europa", wo sie schmackhaftes Bier kennen und schätzen gelernt hatten. Sie beschlossen, es insbesondere den Engländern nachzutun. Das Ganze passierte in den späten Achtzigern; ansonsten war die Entwicklung ähnlich wie bei Lagunitas: immer größere Expansion über ca. 20 Jare, dann Übernahme durch einen Großkonzern. Das Midway Session IPA wird auf ihrer Webseite nicht großartig beworben, auf jeden Fall gehört es (nicht mehr? noch nicht?) zu ihren "Standards".
Art und Herkunft: Session IPA, USA (Illinois).
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Goldgelb und nur ganz leicht trübe. Kleine, feste Krone. Unaufdringliches Aroma mit Gras- und Melonennoten.
Geschmack: Säuerlich-herber Antritt mit Zitronenzeste auf der Zungenspitze. Schwarzer Tee. Recht erfrischend und weniger herb als vermutet.
Abgang: Kurz und wenig aufregend. Die leichte Säure vom Anfang steht noch eine gute Weile nach.
Fazit/Tipp: Ein sehr gut trinkbares und wenig aufregendes IPA, das ausreichend prickelt und kühlt. Wie viele Sessionbiere hat es ein etwas "wässriges" Mundgefühl.
Lagunitas 12th of Never Ale (5,5% Vol.)
Art und Herkunft: American Pale Ale, USA (Kalifornien/Illinois).
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Sehr hell, sehr klar, sehr kleine Krone. Schön viel Frucht in der Nase: Papaya, Ananas, Melone.
Geschmack: Die Früchte, die wir eben noch in der Nase hatten, finden wir jetzt mehr oder weniger 1:1 auf der Zunge - was seltener vorkommt, als man vielleicht denkt. Ziemlich spritzig und erst beim zweiten Hinschmecken etwas herber, aber in der Gesamttendenz eher säuerlich-würziger.
Abgang: Mittel und etwas trockener.
Fazit/Tipp: Ein sehr aussagekräftiges, aber dennoch erfrischendes American Pale Ale.
Gesamtfazit: Ganz klar bevorzuge ich das 12th of Never, obwohl der Vergleich mit einem Session IPA vielleicht nicht ganz fair war. Geschmacklich hat es einfach die größeren Reserven.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 13. Oktober 2019.
Verkostung & Text: Tomas A.
Diese Brauerei heißt so, weil sie im gleichnamigen Ort in Kalifornien gegründet wurde, und zwar schon im Jahr 1993 von einem Hobbybrauer namens Tony Magee. Nach nur recht kurzer Zeit war ihm seine Anlage in der Stadt Lagunitas aber schon zu klein, daher zog er mit seinem nicht mehr so kleinen Betrieb in die nahe gelegene Stadt Petaluma um (beide Orte liegen nördlich von San Francisco). Fast forward: 18 Jahre später wurde es Herrn Magee auch dort zu eng, und man bemühte sich weiter nach Osten, genauer gesagt nach Chicago. Und so blieb es dann auch bis zur Übernahme durch Heineken. Das heute besprochene 12th of Never Ale gehört zum sehr umfangreichen Standardportfolio.
Da, wohin Lagunitas erst nach langer Zeit umziehen musste, saß Goose Island schon immer: The Windy City. John und Greg Hall gründeten die Brauerei "nach einem Trip durch Europa", wo sie schmackhaftes Bier kennen und schätzen gelernt hatten. Sie beschlossen, es insbesondere den Engländern nachzutun. Das Ganze passierte in den späten Achtzigern; ansonsten war die Entwicklung ähnlich wie bei Lagunitas: immer größere Expansion über ca. 20 Jare, dann Übernahme durch einen Großkonzern. Das Midway Session IPA wird auf ihrer Webseite nicht großartig beworben, auf jeden Fall gehört es (nicht mehr? noch nicht?) zu ihren "Standards".
Goose Island Midway Session IPA (4,1% Vol.)
Art und Herkunft: Session IPA, USA (Illinois).
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Goldgelb und nur ganz leicht trübe. Kleine, feste Krone. Unaufdringliches Aroma mit Gras- und Melonennoten.
Geschmack: Säuerlich-herber Antritt mit Zitronenzeste auf der Zungenspitze. Schwarzer Tee. Recht erfrischend und weniger herb als vermutet.
Abgang: Kurz und wenig aufregend. Die leichte Säure vom Anfang steht noch eine gute Weile nach.
Fazit/Tipp: Ein sehr gut trinkbares und wenig aufregendes IPA, das ausreichend prickelt und kühlt. Wie viele Sessionbiere hat es ein etwas "wässriges" Mundgefühl.
Lagunitas 12th of Never Ale (5,5% Vol.)
Art und Herkunft: American Pale Ale, USA (Kalifornien/Illinois).
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Sehr hell, sehr klar, sehr kleine Krone. Schön viel Frucht in der Nase: Papaya, Ananas, Melone.
Geschmack: Die Früchte, die wir eben noch in der Nase hatten, finden wir jetzt mehr oder weniger 1:1 auf der Zunge - was seltener vorkommt, als man vielleicht denkt. Ziemlich spritzig und erst beim zweiten Hinschmecken etwas herber, aber in der Gesamttendenz eher säuerlich-würziger.
Abgang: Mittel und etwas trockener.
Fazit/Tipp: Ein sehr aussagekräftiges, aber dennoch erfrischendes American Pale Ale.
Gesamtfazit: Ganz klar bevorzuge ich das 12th of Never, obwohl der Vergleich mit einem Session IPA vielleicht nicht ganz fair war. Geschmacklich hat es einfach die größeren Reserven.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 13. Oktober 2019.
Verkostung & Text: Tomas A.
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