Ich erinnere mich, dass es vor ein paar Jahren mal einen sehr unangenehmen Vorfall mit deutschen Schülern gab, die in der Türkei Urlaub machten, dort schwarz hergestellten Schnaps (Wodka?) kauften und sich anschließend damit "metülisierten" ... das heißt, aufgrund eines fehlerhaften Herstellungsprozesses (evtl. bei der Destillation) und/oder auch auf Grund krimineller Energie bei den Verkäufern nahmen die jungen Leute kein Ethanol (trinkbaren Alkohol) sondern Methanol zu sich, welches bekanntlich hoch giftig ist. So weit ich das noch auf dem Schirm habe, ist zumindest eine Person an den Folgen gestorben, eine andere konnte meines Wissens gerade noch gerettet werden.
Als gewohnheits- bzw. generalstabsmäßiger Trinker wird man also in der Regel darauf achten wollen, keine allzu hohe Konzentration von Methanol im gut gefüllten Glas vorzufinden ... selbst wenn die Überdosierung (es gibt eine gesetzlich festgelegte Obergrenze für den Methanolgehalt von alkoholischen Getränken) nicht immer automatisch zum Tode führt, ist mit schwersten körperlichen Schäden (Erblindung usw.) jederzeit zu rechnen.
Selbstüberschätzung, Weinerlichkeit, Redseligkeit und erhöhte Libido sind übrigens weiterhin Anzeichen einer "ganz normalen" alkoholischen Vergiftung - aber dafür geht man ja schließlich auch an den Tresen, oder?
Das Problem der Vergiftung mit Methylalkohol dürfte so alt sein wie die Alkoholherstellung, weil das Methanol ja ein Abfallprodukt derselben ist und während der Destillation abgeschieden werden muss. Irgendwann habe ich auch mal gelesen, dass die ganzen Bohemiens Ende des 19. Jahrhunderts eventuell gar nicht wahnsinnig geworden sind - und sich dann die Ohren abgeschnitten haben - weil sie Absinth mitsamt des bösen Thujons konsumiert haben, sondern weil der damals verwendete Alkohol qualitätsmäßig unter aller Sau war - und regelmäßig Methylalkohol in großem Umfang mitkonsumiert wurde.
Sei's drum. Also, wie könnte man sich, auch beim Konsum unbekannter Spirituosen, gegen die "Metülisierung" schützen? Das erfahren wir in Teil II.
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