Die weite Welt der Whisk(e)ys wäre sicher nicht so weit und interessant, wenn es nicht neben den Standardabfüllungen der Destillerien noch die fast unüberschaubare Zahl der unabhängigen Abfüller gäbe, welche durch mehr oder weniger geschickte Einkaufs- und Fasspolitik zur Vielfalt beitragen. Ich werde jetzt hier nicht anstehen, das Phänomen und das Reich der unabhängigen Abfüller ausführlich zu beschreiben - denn das ist eine Arbeit, die mehr als nur einen einzigen Blogartikel verlangt und die außerdem in der Fachliteratur ausgiebigst geleistet worden ist. Lieber halte ich es so, dass ich, wenn ich einen Whisky eines unabhängigen Abfüllers verkoste, mehr Informationen zu diesem speziellen Abfüller bereitstelle, so wie heute.
Um die Sache jedoch nicht ganz in der Luft hängen zu lassen, nachstehend eine kurze Liste mit einigen (!) der wichtigsten Abfüller aus Großbritannien. Es werden hier nur die vier oder fünf größten und/oder bekanntesten gelistet. Zählt man alle Abfüller, auch die in anderen Ländern, so wäre die Liste ... ach ich weiß nicht, wie lang. Ich empfehle: selber entdecken!
- Berry Bros. & Rudd: Weinhandel/Feinkost aus London. Berrys' Own Selection, Berrys' Reserve, u.a. Bringt mit Cutty Sark einen eigenen, sehr bekannten Blend heraus.
- Douglas Laing: Reihen Old Malt Cask, McGibbon's Provenance, u.v.a.
- Gordon & MacPhail: Reihen Generations, Connoisseur's Choice, u.v.a. Besitzt die Brennerei Benromach.
- Ian MacLeod: Chieftain's Range, Dun Bheagan u.a. Besitzt die Glengoyne.
- Murray McDavid: Halten Anteile an Bruichladdich. Schwache Internetpräsenz.
- Signatory: Cask Strength, Vintage, Un-Chillfiltered. Besitzt die Edradour.
Heute jedoch: ein deutscher unabhängiger Abfüller (von denen es übrigens auch noch einige mehr gibt): Die Caminneci Wine & Spirit Partner aus Meckenheim. Leider ist die Webseite etwas unaufgeräumt und es fehlen Inhalte - besonders die Geschichte wäre ja ganz interessant. Gegründet 2005 von Andrea Caminneci, vorher - so weiß es das www - Produktmanager für unter anderem Bowmore und Auchentoshan. In der Reihe C&S Dram Collection werden ausschließlich Single Malts, die weder gefärbt noch kühgefiltert sind, in Fassstärke abgefüllt. Nachtrag: Die Facebookseite ist übrigens informativer und auch auf neuerem Stand.
Die Destillerie Ben Nevis liegt am gleichnamigen Berg in Schottland, dem höchsten Großbritanniens, in einem Vorort der Stadt Fort William am Westende des Caledonian Canal. Die Gebäude selbst sind nicht sehr ansehnlich und wenig romantisch, jedoch entschädigt die Gebirgskulisse den Betrachter für vieles. Seit Ende der 80er gehört die Firma zur japanischen Nikka und somit zum Asahi-Brauereikonzern. Die Geschichte der Whiskys von Ben Nevis geht bis 1825 zurück und - abgesehen von einigen Sonderabfüllungen - ist der Zehnjährige das Herzstück der Produktpalette. Desweiteren gibt es eine Reihe von Blends (Dew of Ben Nevis) und Blended Malts (McDonald's Glencoe).
Art und Herkunft: Single Malt, Highlands (C&S Dram Collection)
Aussehen und Aroma: Aufgrund der nicht erfolgten Farbjustierung sehr, sehr hell, wie Weißwein. Wenig ölig. Eine interessante Nase, die sehr schwer zu entwirren ist. Rosinen, Keksteig, Pampelmuse.
Geschmack: Ein starker Antritt mit Pfeffer und etwas Nelken. Später trockener, Pralinen.
Abgang: Lang und robust. Weiter trocken.
Tipp: Einen Schuss Wasser kann er gut verkraften und wird dann etwas weicher, milder. Auch gewinnt er Süße hinzu.
Fazit: Ein kraftvoller, für einen Zehnjährigen recht vielschichtiger Whisky. Anscheinend mittlerweile vergriffen, daher kein aktueller Preis bekannt. Der 15jährige Nachfolger aus der selben Reihe kostet um die 50,- EUR.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 12. Januar 2013.
Art und Herkunft: Single Malt, Highlands (C&S Dram Collection)
Aussehen und Aroma: Aufgrund der nicht erfolgten Farbjustierung sehr, sehr hell, wie Weißwein. Wenig ölig. Eine interessante Nase, die sehr schwer zu entwirren ist. Rosinen, Keksteig, Pampelmuse.
Geschmack: Ein starker Antritt mit Pfeffer und etwas Nelken. Später trockener, Pralinen.
Abgang: Lang und robust. Weiter trocken.
Tipp: Einen Schuss Wasser kann er gut verkraften und wird dann etwas weicher, milder. Auch gewinnt er Süße hinzu.
Fazit: Ein kraftvoller, für einen Zehnjährigen recht vielschichtiger Whisky. Anscheinend mittlerweile vergriffen, daher kein aktueller Preis bekannt. Der 15jährige Nachfolger aus der selben Reihe kostet um die 50,- EUR.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 12. Januar 2013.
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