Der gute, alte McGibbon's Provenance heißt jetzt (na ja - "jetzt") Douglas Laing's Provenance. Ist lange her, dass wir einen im Glas hatten ... und dass wir einen Caol Ila probiert haben, auch. Die heutige, handliche 200ml-Flasche haben wir für 20,- EUR erstanden. Recht happig, aber ansonsten finde ich die Idee von solch kleinen Flaschen gar nicht mal verkehrt. Schließlich ist dann auch ein Fehlgriff nicht so schlimm. Verkostet haben wir ihn gestern Abend in Plattfuss' Wohnung, wohin er uns nebst Anhang (soweit vorhanden) eingeladen hatte. Über die getesteten Biere schreiben die Kollegen nächste und übernächste Woche was.
Mittlerweile hat Douglas Laing drei Hauptmarken im Portfolio der Single Casks (Wir reden hier also nicht über die unzähligen anderen Projekte wie z.B. den Big Peat): XOP ist das Premiumsegment mit besonders alten und/oder seltenen Malts. Da fängt der Spaß erst so um die 200 Pfund (ein 25-jähriger Glen Grant) an. Dann haben wir - eine Stufe darunter - die Reihe Old Particular, deren Whiskys älter als zehn Jahre alt sind. Das günstigste Angebot hier wäre ein Braeval 15 für 65 GBP (inklusive Glas). Und schließlich eben die Vertreter der Gattung Provenance: viel jüngere Tropfen - wie der heutige - mit immer etwa 46 Umdrehungen. Los geht es hier (bei den großen Gebinden) mit einem achtjährigen Glenburgie für 36 Pfund. Der heute vorgestellte Caol Ila soll (in der 0,7er Flasche) ganze 60 kosten. Puuh.
Art und Herkunft: Single Malt, Islay.
Besonderheiten: Single Cask, unfiltriert, ungefärbt.
Aussehen und Aroma: Sehr, sehr, sehr hell. Gut getorfte Nase. Jod, helles Furnierholz und Schieferdach nach dem Regen.
Geschmack: Süßlicher Antritt mit Honigwabe, dennoch rasant an Schärfe zunehmend. Starker Torfrauch. Rauchiger Kamin und alte Asche auf dem Grill. Etwas adstringierend.
Abgang: Mittel bis lang. Eukalyptus. Staubig.
Fazit/Tipp: Ein noch erkennbar junger, kräftiger und wärmender Caol Ila. Er ist trotz seines geringen Alters von guter Qualität; letztendlich finde ich ihn aber doch etwas zu teuer für das, was er kann.
Der sprichwörtliche Tropfen Wasser ist hier eher kontraproduktiv: einerseits hat er nicht genug Reserven selbst für eine vorsichtige Verdünnung und zweitens bewirkt das Aufschließen der Estere bei ihm einen - mir unangenehmen - öligen und stark bananigen Einschlag.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 4. Februar 2018.
- Euer Tomas Aquinas
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