Sonntag, 23. Dezember 2018

Bierakademie, Folge 1: Augustiner Edelstoff (5,6% Vol.)

Zu meinem Geburtstag im Oktober fand ich auf meinem Schreibtisch einen großen viereckigen Karton vor, den mein Lieblingskollege da platziert hatte. Es handelt sich dabei um die so genannte Bierakademie von Fresh + Cool, einem Getränkeverlag der, wenn ich den Fillialfinder richtig interpretiere, hauptsächlich in NRW, Niedersachsen und Hessen tätig ist. Die "Bierakademie" ist wohl so etwas wie ein wechselndes (?) Probierpaket, das die Kunden behutsam an "neue" oder "andere" Biere heranführen soll. Nun, wenn man es erst einmal aufgemacht hat, dann ist es gar nicht soooo abenteuerlich - aber natürlich mal etwas Anderes als das Fernsehpils mit den sprichwörtlichen Filzpantoffeln an. In meinem Paket sind samt und sonders bekannte und weniger bekannte bayerische Biere drin, einige Helle ... einige Weizen ... Ich dachte mir, ich nutze mal die langen Winterabende und probiere mich langsam durch das Paket und schreibe was dazu. Vielleicht habe ich zu lange gewartet, denn das heutige Bier ist bereits vor zwei Monaten abgelaufen. Ups.

Okay, verlieren wir keine Zeit. Wir haben hier einen Klassiker vor uns stehen: Den Edelstoff von Augustiner; wahrscheinlich - zumindest außerhalb Bayerns - deren zweitbekanntestes Erzeugnis. Ich selbst habe es vor einigen Jahren mal so nebenbei getrunken, denn ich war damals mit jemandem befreundet, der von Augustiner immer das Helle getrunken hat - und seine Freundin nahm immer das Edelstoff, welches ich, nebenbei gesagt, als ziemlich fade in Erinnerung habe. Aber da das alles schon zwanzig Jahre her ist, gebe ich ihm gerne noch eine Chance. Und es muss ja auch weg.


Art und Herkunft: Export, Deutschland (Bayern).

Besonderheiten: keine.

Aussehen und Aroma: Strohgold, mit einer kleinen, aber festen Krone. Reine und leicht süßliche Nase. Frische Blumen.

Geschmack: Ein recht prickelnder Antritt, mit süßlich und leicht seifigen Noten. Eher feinherb als herb, zwar mit deutlichem (milden) Hopfen, aber auch betonter Malzigkeit. Ich schmecke außerdem eine leichte Prise Salz.

Abgang: Kurz bis mittel und süßlich.

Fazit/Tipp: Deutsche Exportbiere haben in der Regel nicht den Anspruch, besonders "aufregend" zu sein - und das Edelstoff macht hier auch keine Ausnahme. Ein gut trinkbares, sehr frisches und erfrischendes Bier, das jedoch wenige definierte oder hervorzuhebende Charakterzüge hat. Ein konsensorientiertes Getränk.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 30. Dezember 2018.

Unser Team wünscht allen Leser*innen schöne Feiertage und frohe Weihnachten!

Verkostung & Text: Jan B.


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