Wer bei dem Foto dachte, er hätte eine Flasche Heineken vor sich: nicht ganz falsch. Bintang Pilsener ist eine Marke der PT Multi Bintang Indonesia TBK, und diese wiederum ist eine Tochter des Großkonzerns Heineken International. Übrigens nicht erst seit vorgestern, sondern - mit einer kurzen Unterbrechung - schon seit 1936. Damals war Indonesien noch niederländische Kolonie (unter dem Namen Niederländisch-Indien) und so war es wohl logisch, dass auch die Bierproduktion fest in der Hand des Mutterlandes lag.
Indonesien ist ein mehrheitlich muslimisches Land, dennoch gehört Bintang, dessen Aufmachung (inklusive des typischen roten Sterns) gewollt an Heineken (das übrigens parallel dazu verkauft wird) erinnert, zu den bekanntesten Marken des Landes und ist überall erhältlich, wenn auch die Regierung in den letzten Jahren mit Rücksicht auf religiöse Gefühle höhere Alkoholsteuern und Verkaufsbeschränkungen eingeführt hat. Auch der Alkoholgehalt lehnt sich mit 4,7 ABV sehr stark an das niederländische Vorbild (4,8) an. Außerdem gibt es von Bintang ebenfalls (natürlich) ein alkoholfreies Bier sowie alkoholarmes Radler (wahlweise mit Orangen- oder Zitronengeschmack).
Die heutige Verkostung verdanken wir einem Kollegen von mir, der mir zwei Flaschen aus einem Toko (Asialaden) in den Niederlanden mitgebracht hat. Danke!
Art und Herkunft: Pils, Indonesien (Ostjava).
Besonderheiten: ein Heineken-Klon. Zusatz von Sucrose (Zucker).
Aussehen und Aroma: Hellgelb und klar, wie die meisten industriell hergestellten Pilsener. Kleine, feine Krone. Im Geruch ebenfalls "pilsig", frisch, herb mit Noten von grünem Tee und Zitrusfrüchten.
Geschmack: Spritzig und feinherb im Antrunk. Anständig gehopft, wieder mit Eindrücken von Zitrone und anderen gelben Früchten.
Abgang: Kurz bis mittel und leicht säuerlich.
Fazit/Tipp: Ein absolut anständiges Pils, sogar ein ganz kleines bisschen aussagekräftiger als ein "echtes" Heineken. Kann man gut und ohne Anstrengung weglenzen. Erfrischend.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 17. März 2019.
Verkostung und Text: Jan B.
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