Samstag, 22. Februar 2020

Zwischendurch: PlagScan

Vor einiger Zeit fiel uns auf, dass in unseren Nutzungsstatistiken häufiger mal als Zugriffsquelle plagscan.com auftaucht. Wer es nicht kennt: das ist ein Online-Tool zum Auffinden von Plagiaten im Netz, aber auch in Textexzerpten. Man kann sich da einen Account einrichten (es gibt einen kleinen "Freibetrag" an Text, den man für umme testen lassen kann) und - sofern man dafür bezahlt - nach Lust und Laune Plagiate suchen gehen.

Nun, wer sollte Interesse daran haben, unseren harmlosen kleinen Blog nach Plagiaten zu durchsuchen? Ich vermute mal: findige (und potenziell sogar windige) "Abmahnanwälte" zum Beispiel. Da wir unsere Texte untereinander immer besprechen und ich hier als ViSdP für alle Beiträge geradestehe, lässt mich das ziemlich kalt, denn ich weiß ja, das alles, was wir schreiben, aus unseren Federn bzw. Keyboards bzw. Alkoholexzessen entspringt, und wenn wir wirklich mal was zitieren, dann machen wir das natürlich kenntlich, z.B. durch eine veränderte Type oder ähnliches und wenn tatsächlich aus irgend einem Grunde mal was sein sollte - wozu gibt es Anwälte und Rechtsschutzversicherungen?

Aber davon abgesehen: mich hat mal interessiert, wie Plagscan so funktioniert und was die fleißigen Nutzer, die damit unsere Seiten scannen, damit wohl finden oder zu finden hoffen. Ich habe mir also mal einen Testaccount geholt und mit dem geringen Anfangsguthaben einen unserer eigenen Texte analysieren lassen. Es handelt sich um diesen Beitrag vom 29. Juli 2018. Ich lasse die Suchfunktion also laufen und bämm! - es kommt die Rückmeldung: "PlagLevel" über 96% (siehe Screenshot).


Huch! Wie kann das denn sein?? Nun, klappen wir das Ergebnis mal auf. Es gibt die Möglichkeit, sich den Teil des Textes, der als "Plagiat" erkannt wurde, markieren zu lassen. Zur besseren Erkennbarkeit habe ich das mal im folgenden Screenshot zusätzlich mit einem Rahmen versehen:


Wie man sieht, handelt es sich bei der "beanstandeten" Textstelle um eine kurze Erwähnung einer Künstlerin, die für das Design eines Flaschenetiketts verantwortlich war. Offensichtlich haben wir diesen Text irgendwo "abgeschrieben", aber wo? Keine Sorge, Plagscan zeigt an, in welchen anderen Quellen dieser Text zu sehen ist, siehe im nächsten Screenshot:

Ihr merkt es selber, oder? Plagscan teilt mir mit, dass der Text auf Blog Blong Dring aus der Quelle Blog Blong Dring "plagiiert" wurde. Wir haben also bei uns selbst abgeschrieben, und zwar auch noch wortwörtlich, pfui Teufel. Ist auch kein Wunder, denn alle drei "Quellen" sind letztendlich der selbe Text: Quelle 1 (aus der Monatsübersicht Juli 2018), Quelle 2 (der eigentliche Text mit vollständigem Datumsstempel) und schließlich Quelle 3 (aus der Jahresübersicht 2018).

Ich glaube, man muss kein Genie sein, um an dem o.a. Beispiel die Schwachstelle dieser Art von Plagiatssuche zu sehen. Eine einfache Google-Suche mit Textexzerpt liefert übrigens ähnlich "gesicherte" Ergebnisse. 

Viel Spaß dann weiterhin beim Stöbern, Zwinkersmiley.

Text (ganz ehrlich wirklich selbst ausgedacht und geschrieben): Jan B.

Keine Kommentare: