Sonntag, 21. Juni 2020

Das Heilige Petrus, Folge 3: Tripel vs. Aged Red

So, jetzt aber! Nachdem ich letzte Woche ganz gentlemanlike zurückgetreten bin, damit Plattfuss und Jan B. ihre Verkostung der neuesten Edition von whic.de zeitnah raushauen konnten, bin ich nun endlich dran mit dem letzten Teil meiner Miniserie über das Petrus von De Brabandere. Diese beiden werden wohl recht ausdrucksstark sein; sie bringen auch mit acht bzw. achteinhalb Umdrehungen ordentlich "wumms" mit. Das Aged Red ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem relativ neuen Red by Petrus: zwar enthalten beide das klassische foederbier und Kirschen, jedoch gehört zum Aged Red noch eine gehörige Portion des Dubbel, das ich hier ebenfalls schon in seiner Reinform verkostet habe.


Petrus Tripel (8,0% Vol.)

Art und Herkunft: Tripel, Belgien (Westflandern).

Besonderheiten: Aus Gerste und Weizen, mit Zuckerzusatz.
Aussehen und Aroma: Goldgelb und klar. Kleine und sehr flüchtige Krone. Sehr fruchtige Nase, wahrscheinlich Mandarinen.

Geschmack: Spritziger Antritt mit sanfter Zitrusfrucht: sicherlich wieder Mandarine, aber auch Pink Grapefruit, würde ich sagen.

Abgang: Kurz bis mittellang. Eher herb als säuerlich.

Fazit/Tipp: Viele Tripel sind ja etwas "schwierig" - dieses jedoch gar nicht. Im Gegenteil: es ist überraschend erfrischend und geht vom Gesamteindruck her schon fast in Richtung eines starken IPA.


Petrus Aged Red (8,5% Vol.)

Art und Herkunft: Flanders Red Ale mit Fruchtzusatz, siehe oben.

Besonderheiten: Ein Verschnitt aus 15% Petrus Aged Pale und 85% Petrus Dubbel (beide siehe vorletzte Woche). Zusatz von Kirschsaft.

Aussehen und Aroma: Rötlichbraun mit sehr kleiner Krone. Extrem dominantes Kirscharoma, leicht holzig.

Geschmack: Spritzig und sehr kirschig. Ansonsten weder sehr süß noch sehr sauer. Kirsche, Kirsche, Kirsche.

Abgang: Kurz, aber nur noch leicht fruchtig.

Fazit/Tipp: Auch wenn einige Rezensenten sich an ein Krieklambiek erinnert fühlen: der Herstellungsprozess und auch der Geschmack sind doch recht unterschiedlich. Es schmeckt nicht so künstlich wie manch andere, die ich nennen könnte.

Gesamtfazit: Auch wenn ich die Fruchtbiere meiner Heimat sehr schätze, ziehe ich doch heute das Tripel um einen Hauch vor. Die Kirsche im Aged Red war mir stellenweise ein bisschen too much.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 28.06.2020.

Verkostung & Text: Tomas A.


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