Sonntag, 3. Mai 2020

Sind so kleine Biere, Teil XCIX: Gallivant Maori Madness vs. Brouwersnös Frolijke Frans

Über die Brauerei Brouwersnös, ihre Gründer und ihre internationalen Beteiligungen habe ich vor gut zwei Monaten schon einmal geschrieben, die drei "Querschnittsbiere" von ihnen hat unsere Redaktion damals sehr positiv bewertet. Heute nun noch einmal eines ihrer Standards, das Frolijke Frans: ein Pale Ale, welches von den Brauern als herrlich frisch und fruchtig, etwas bitter mit Nuancen von Mandarinen beschrieben wird. Wir sind gespannt; Plattfuss, der es nicht so mit zitruslastigen Hopfensorten hat, eventuell etwas weniger 😉.

Gallivant aus Hengelo ist hingegen hier im Blog - und im Real Life auch fast noch - ein Newcomer. Das Projekt begann 2018 als geistiges Kind von Pim (damals angehender Journalist), Geert (Kneipier und Hobbybrauer) sowie Freek (studierter Wirtschaftswissenschaftler). Vor genau zwei Jahren und einem Tag kam dann ihr erstes Bier in den gastronomischen Umlauf: es war ein kräftiges Weißbier, welches heute natürlich immer noch im Portfolio zu finden ist, zusammen mit einem Tripel, einem Amber einem Bock und eben dem Maori Madness, einem "Pacific Ale". Ich setze den Begriff hier mal in Anführungszeichen, denn es gab vor ein paar Jahre einen etwas bizarren, aber sehr ernsten Rechtsstreit darüber, ob der Begriff einen bestimmten Bierstil (Pale Ales mit Zutaten aus Ozeanien) beschreibt oder ob es sich um ein geschütztes Markenzeichen einer Brauerei handelt, die einem ihrer Produkte diesen Namen gegeben hatte und behauptete, Käufer würden den Begriff automatisch mit ihrem Produkt in Verbindung setzen. Wer sich für sowas interessiert, kann alles (auf Englisch) hier einmal nachlesen. Auf jeden Fall nennt Gallivant das Bier ein "Pacific Ale", weil es mit Hopfen aus Neuseeland gebraut wird.


Gallivant Maori Madness (7,0% Vol.)

Art und Herkunft: Pacific Ale, Niederlande (Overijssel).

Besonderheiten: Gebraut mit Hopfen aus Neuseeland.

Aussehen und Aroma: Weißgelb mit kleiner Krone. Trüb mit starker Sedimentierung.  In der Nase viel Orangen, Pink Grapefruit, Vitaminbrausetablette. 

Geschmack: Etwas wenig Kohlensäure. Bitter-säuerliche Noten von Grapefruit und schwarzem Tee.

Abgang: Mittellang und eher herb als fruchtig. 

Fazit/Tipp: Ein etwas uneinheitlicher Eindruck. Geschmacklich an und für sich angenehm und recht mild, aber zumindest unsere Probe war wirklich etwas sehr schal.


Brouwersnös Frolijke Frans (4,8% Vol.)

Art und Herkunft: Pale Ale, Niederlande (Gelderland).

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Goldgelb, mit einer kleinen Krone. Ebenfalls eine sehr fruchtige Nase mit der angekündigten Mandarine sowie etwas Honigmelone.

Geschmack: Ein unerwartet herber Antritt mit anschließend kräftiger Mandarine. Sehr prickelnd.

Abgang: Mittellang und auch eher von bitteren Tönen dominiert.

Fazit/Tipp: Angenehm fruchtig und sehr erfrischend, gerade an einem warmen Tag.

Gesamtfazit: Beides sind sicherlich handwerklich gut gemachte Biere, aber beim Maori Madness fehlte uns allen doch letztlich der "Frische-Kick". Den kann der Fröhliche Franz einfach besser.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 10. Mai 2020.

Verkostung: Plattfuss, Tomas A., Jan B.

Text: Jan B.


Keine Kommentare: