Sonntag, 16. August 2020

Sind so kleine Biere, Folge 105: De Glazen Toren Ondineke (8,5% Vol.)

Die Brauerei De Glazen Toren aus Erpe-Mere (man sollte es nicht glauben, aber ein sehr guter Freund aus Kindertagen wohnt da, wie ich unlängst feststellen durfte) konzentriert sich nach den Angaben auf der eigenen Webseite (Notiz an alle Besucher*innen: die Texte unterscheiden sich inhaltlich in den vier angebotenen Sprachen leicht voneinander) hauptsächlich auf den Export ihrer Biere in andere europäische Länder und nach Übersee. Genannt werden - in dieser Reihenfolge - die USA, Italien, Norwegen, Schweden, Japan, Österreich, Kanada (aus irgendeinem Grunde wird speziell British Columbia genannt) sowie seit kurzem die Niederlande, Frankreich und Großbritannien. Tatsächlich kann ich mich daran erinnern, die unverwechselbaren Flaschen mit dem Papierwickel vor zwei Jahren mal im Eataly in Rom gesehen zu haben. Die heutige Flasche stammt allerdings aus einer Sammelbestellung mit meinen Blogkollegen bei Belgiuminabox.               

Also, wie gesagt: die große Menge der Produktion von De Glazen Toren (DGT) geht ins Ausland. Allerdings sagen sie auch, dass sie mit ausgewählten Einzelhändlern zusammenarbeiten, um das "Profil der Marke auf dem heimischen Markt zu stärken" und sie machen wohl auch sowas wie Biere auf Anfrage, z.B. zu besonderen Festen. Ihr Standardsortiment besteht aus acht verschiedenen Bieren. Ihr Ondineke, welches heute vor uns steht, trägt die Bezeichnung Oilsjtersen tripel. "Tripel" heißt Tripel und das andere - für Nichtflamen schwer auszusprechende - Wort ist die dialektale Version des Namens der Stadt Aalst, zu dessen "Stadtbier" das Ondineke erklärt wurde. Der Name des Biers stammt aus einer Erzählung von Louis Paul Boon.

Art und Herkunft: Tripel, Belgien (Ostflandern).

Besonderheiten: Mit Zusatz von Zucker.

Aussehen und Aroma: Goldfarben, mit einer mittleren Krone, die aber schnell zusammenfällt. In der Nase dezente, aber dennoch merkbare tropische Aromen: Mango, Papaya, Banane, Multivitaminsaft. 

Geschmack: Feinperlig, aber gute kräftige Kohlensäure. Der erste Eindruck ist durchaus herb; später wird es dann säuerlicher und wieder fruchtiger. Auch der "Multivitaminsaft" meldet sich noch einmal ganz kurz. Schmeckbar alkoholisch.

Abgang: Mittellang und eher wieder trockener.

Fazit/Tipp: Viele Tripel sind mir persönlich manchmal zu "schwer", weil sie Kräutermischungen zugesetzt haben, was ihnen eine besondere Würze verleiht. Dass es beim Ondineke anders ist, finde ich positiv. Für ein Tripel angenehm erfrischend und zugänglich, aber Vorsicht bei der Dosierung! 😉

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 23. August 2020.

Verkostung: Jan B. und Tomas A.

Text: Tomas A.


Keine Kommentare: