Okay, Glenlivet - amaze us! Das letzte Mal hatten wir 2014 einen hier im Blog - damals war es auch ein Zwölfjähriger, aber aus dem bei der Brennerei eher traditionellen Weißeichenfass, während diese Sonderabfüllung von whic.de aus dem Sherryfass kommt. Wie meine Blogkollegen muss auch ich gestehen, dass ich kein allzugroßer Fan der Brennerei bin, denn bei den paar Malen, wo ich eines ihrer Produkte probiert habe, haben sie mich relativ kalt gelassen. Aber nun gut - wir geben auch dem hier eine faire Chance. Vielleicht wirkt sich der Fasscharakter ja positiv aus die Ausdrucksstärke aus. Die schön aufgemachte "große" Flasche soll bei Whic knapp 65,- EUR kosten.
Art und Herkunft: Single Malt, Speyside (Livet).
Aussehen und Aroma: Klassische Bernsteinfarbe mit vielen kleinen, schmalen legs. Relativ eindimensionale erste Nase: sehr viel rote Frucht, sagen wir: Kirsche und rote Johannisbeeren. Pattex. Leicht holzig.
Geschmack: Sanfter und leicht wässriger Antritt, im Nachschmecker etwas schärfer. Das Sherryfass kommt schon deutlich durch. Ich bin d'accord mit der Zuschreibung "Kirsche", aber eher diese in Sirup eingelegten Amarenakirschen. Vielleicht noch etwas Milschokolade; die angekündigte "Zigarre" finden wir auf der Zunge aber gar nicht. "Cappuccino" auch nicht so wirklich, eher sowas wie crème brûlée, aber vielleicht meinen wir ja dasselbe?
Abgang: Mittellang und nicht sehr trocken. Die bereits erwähnten roten Früchte bleiben uns noch eine Weile erhalten.
Fazit/Tipp: Plattfuss sagte: "ein schwacher Whisky aus einem schwachen Fass". Insgesamt ist er meines Erachtens etwas ausdrucksstärker als der "normale" Zwölfjährige, aber geschmacklich doch immer noch eher ein Leicht- als ein Mittelgewicht.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 9. August 2020.
Verkostung: Plattfuss und Jan B.
Text: Jan B.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen