Sonntag, 7. Februar 2021

Sind so kleine Biere, Folge 116a: Stöttner (1. Teil)

Die Verkostung des großen Probierpakets von Stöttner aus Pfaffenberg in Niederbayern teilen wir wegen des Lockdowns auf, da wir uns zurzeit nicht mit "all hands on deck" zur Verkostung treffen können. Nächste Woche folgt dann der 2. Teil.

Die Brauerei wurde 1832 von den Gebrüdern Weinzierl neu gegründet, wechselte in den folgenden 60 Jahren jedoch mehrfach den/die Besitzer und ist "erst" seit 1892 in den Händen der Familie Stöttner. Der jetzige Firmenchef Andreas Stöttner ist außerdem "1. Bierbotschafter Bayerns", was sicherlich auch ein sehr schöner Posten ist.

Hergestellt wird eine ganze Batterie Weißbiere und untergärige Biere (sowie einige Limonaden und Säfte), von denen wir uns ein schönes Mixpaket haben kommen lassen. Ein Prospekt der Firma lag freundlicherweise bei; wir zitieren stellenweise Auszüge daraus.


Stöttner Pils (4,8% Vol.)

Art und Herkunft: Pils, Deutschland (Bayern).

Besonderheiten: Eventuell mittlerweile umetikettiert in Pfaffenberger Ur-Pils.

Aussehen und Aroma: Hellgolden und licht, mit kleiner Krone. Deutlicher Hopfen und frischer Brotteig in der Nase.

Geschmack: Auch auf der Zunge dominieren hier ganz klar Getreidenoten und eine dezente Hopfenbittere.

Abgang: Mittellang, leicht säuerlich und prickelnd.

Fazit/Tipp: Beim ersten Schluck etwas ungewohnt ausbalanciert, danach aber sehr angenehm und nicht ganz so langweilig wie viele 08/15-Pilsener.


Stöttner Export "Hell" (5,5% Vol.)

Art und Herkunft: Export, siehe oben.

Besonderheiten: "Eine vollmundige, würzige Exportbier-Spezialität mit kräftiger, goldgelber Farbe".

Aussehen und Aroma: Nicht viel "goldgelber" als das Pils, aber okay. Kleine, sehr flüchtige Krone. Geruchlich etwas fruchtiger und süßlicher als der Vorgänger. Nur wenige deutliche Akzente.

Geschmack: Ein säuerlich-frischer Antritt paart sich am Gaumen mit einer dezentigen Süße. Vom Hopfen her deutlich würziger als das Pils.

Abgang: Mittellang und ebenfalls eher süßlich.

Fazit/Tipp: Sehr schön trinkbar, erfrischend und nicht so "labberig" wie einige andere Biere dieser Brauart.


Pfaffenberger Leichte Weisse (2,9% Vol.)

Art und Herkunft: Alkoholreduziertes Weißbier, siehe oben.

Besonderheiten: "Pfaffenberger Weisse (...) hat weniger Kohlensäure als andere Weißbiere und ist deshalb mild und angenehm im Trunk".

Aussehen und Aroma: Goldgelb mit kleiner, fester Krone und sehr deutlicher Hefe. Im Geruch ebenfalls viel Hefe und ein säuerlicher Einschlag. Balsamicoessig.

Geschmack: Wässriges Mundgefühl, süßlich-getreidig. Stärkere Säure später.

Abgang: Kurz, erdig und mineralisch.

Fazit/Tipp: Kohlensäure hat es an und für sich genug, aber wie viele "leichte" Biere ist es geschmacklich und sensorisch etwas "schwach auf der Brust".


Pfaffenberger Original Weisse (5,5% Vol.)

Art und Herkunft: Weißbier, siehe oben.

Besonderheiten: Der große Bruder der Leichten Weissen, ansonsten wie oben.

Aussehen und Aroma: Heller Bernstein, mit einer festen kleinen Krone. In der Nase auch sehr "hefig", mit leichter Banane und Säure.

Geschmack: Angenehm vollmundig, viel Getreide und Mischbrot, nur ganz leicht fruchtig.

Abgang: Mittellang, sanft und leicht süßlich.

Fazit/Tipp: Ein sehr weiches und mildes Weizenbier ohne die für viele Biere dieses Stils typische "Banane" auf dem Gaumen.


Gesamtfazit: Heute keine Ausfälle. Am besten haben uns das Export und die Original Weisse gefallen.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 14. Februar 2021.

Verkostung: Jan B. und Tomas A.

Text: Tomas A.


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