Sonntag, 2. Mai 2021

Sind so kleine Biere, Folge 123: WOIF Biersieder

Woif, also "Wolf" ist Wolfgang Hartl, Bierliebhaber und Inhaber dieser Craftbierbrauerei in Seekirchen am Wallersee. Auf der Webseite seiner Firma erfahren wir, dass er zunächst mit dem Obstpressen und -saften begann, mit Cidre, Honigwein und Obstbrand weitermachte, bis er schließlich beim Bier landete, wo er auch blieb.

Das Sortiment ist relativ überschaubar, da nur aus regional (und tw. saisonal) verfügbaren Rohstoffen gebraut wird. Das von uns georderte Probierpaket umfasste vier der fünf gegenwärtigen Sorten - einzig das Hoiablia (ein Bier mit Holunderblüten) war nicht enthalten.


Weana Bazi (5,0% Vol.)

Art und Herkunft: Wiener Lager, Österreich (Salzburg).

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Rotgold, kleine und feste Krone, leicht trüb. Malzige Noten und auch Frucht. Beeren?

Geschmack: Nicht ganz frischer Antritt, mittlere Kohlensäure. Auf der Zunge Hopfenbittere, aber auch säuerlich-fruchtige Noten. Apfelschale.

Abgang: Kurz, süßlich-säuerlich.

Fazit/Tipp: Ungewöhnlich, wenn man diesen alten Bierstil noch nicht gut kennt. Kann man auch eins oder zwei mehr von trinken.


Stiawoscha (4,9% Vol.)

Art und Herkunft: Märzen, s. oben.

Besonderheiten: Aus 100% biologisch angebauten Zutaten.

Aussehen und Aroma: Hellgold, kleine Krone. Trüb. Fruchtige Nase, wenig Malz. Vielleicht Ananas oder Ananassaft aus dem Fruchtcocktail, aber dezent.

Geschmack: Ebenfalls eher milde Kohlensäure, fruchtiger Antritt. "Kumquat" meinte die Mehrheit. Doch recht hopfig, wie dieses typische Aroma in der Luft, wenn man in der Nähe einer Brauerei wohnt. Frischer Brotteig.

Abgang: Kurz bis mittel, Hefe. Ansonsten unauffällig.

Fazit/Tipp: Nicht unser Favorit bis jetzt. Weniger süffig als das Lager.


Oids Troad (5,2% Vol.)

Art und Herkunft: Pale Ale, s. oben.

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Sattgolden und trübe, fast keine Krone. Der Geruch ist dezent Pale-Ale-typisch. Tropische Früchte. Papaya? Ananas?

Geschmack: Sehr, sehr herber Antritt. Kräftig hopfig und fast gar nicht fruchtig, sondern herb und würzig. Im Vergleich mit den beiden Vorgängern wirklich deutlich weniger Kohlensäure.

Abgang: Mittellang, mit fruchtigem Nachhall. Feine Säure. Schwarzer Tee?

Fazit/Tipp: Auf der Habenseite - ein sehr hopfiges Pale Ale, schon fast ein IPA. Schade - sehr wenig Kohlensäure, etwas fades Mundgefühl.


Hopfngaudi (5,7% Vol.)

Art und Herkunft: New England IPA, s. oben.

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Wie man erwarten würde: blassgelbe Farbe mit der typischen Haziness. Kleine feste Krone. Hui! Kräftige Hopfen im Riechkolben! Dieser typisch grasig-würzige Einschlag, den viele IPAs haben. Säuerlich-süßliche Frucht. Guarana und Apfelsine.

Geschmack: Endlich mal kräftige Kohlensäure! Würziges Hopfenaroma, wirklich stark. Im Hintergrund Orange oder Clementine. Harzig-waldiger Nachgang, Fichtennadeln.

Abgang: Mittellang bis lang und weiterhin dominanter Hopfen.

Fazit/Tipp: Sehr angenehm! Ein richtiges kräftiges (NE)IPA.


Gesamtfazit: Das ausdrucksstärkste Bier von Woif ist auch gleichzeitig unser Favorit: das Hopfngaudi. Dicht gefolgt vom Weana Bazi. Die beiden anderen - insbesondere das Pale Ale - fanden wir rein sensorisch etwas lasch.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 9. Mai 2021.

Verkostung: Redaktionskollektiv (inkl. social distancing).

Text: Jan B.


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