So, ich schließe heute mit dem zweiten Teil unserer Verkostung der Mischbox von Rhaner an den Bericht von Tom in der letzten Woche an und gleichzeitig ab. Im Programm sind (viele, aber nicht einzig und alleine) Weizenbiere der Brauerei, sowie ein oder zwei Spezialitäten und die Craftbiere der Rhaner Biermanufaktur.
Rhaner Leichtes Weizenbier (3,2% Vol.)
Art und Herkunft: Alkoholreduziertes Weizenbier, Deutschland (Bayern).
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Hellgolden und trübe, mit einer kleinen und stabilen Krone. Geruchlich eher hefig und teigig. Frische Weizenbrötchen. Ein säuerlicher Touch.
Geschmack: Sehr wässrig, säuerliches Prickeln auf der Zunge. Ansonsten wenig. Feine Hefe.
Abgang: Sehr kurz.
Fazit/Tipp: Wie viele alkoholreduzierte Weizenbiere schmeckt dieses wie ein Weizenbier, in das man (zu viel) Wasser gekippt hat. Ein extrem dünnes Stöffchen. Einige wirklich alkoholfreie Weizenbiere haben mehr Ausdruckskraft.
Rhaner Traditions-Weißbier (5,2% Vol.)
Art und Herkunft: Weizenbier, s.o.
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Goldgelb, trübe, sehr feste Krone. Sehr wenig in der Nase, dezentes Getreide.
Geschmack: Keine "Banane", eher säuerlich und brotig.
Abgang: Kurz bis mittel und etwas trocken.
Fazit/Tipp: Der große Bruder des Leichten Weizen. Etwas weniger schlapp.
Rhaner Panduren-Weisse (5,3% Vol.)
Art und Herkunft: Weizenbier, s.o.
Besonderheiten: Gebraut als Reverenz an Freiherr von der Trenck, den Anführer der berüchtigten Panduren, die auch durch Rhan kamen.
Aussehen und Aroma: Goldgelb, trüb, mittelgroße luftige Krone. In der Nase auch sehr zurückhaltend. Leichte Hefe.
Geschmack: Durchaus vielschichtig mit Getreide und Dörrobst. Fruchtig-feine Säure.
Abgang: Mittel, etwas malziger als bei den Vorgängern.
Fazit/Tipp: Etwas "runder" und gefälliger als die Traditions-Weisse.
Rhaner Schwarzer Pandur (5,2% Vol.)
Art und Herkunft: Dunkles Weizenbier, s.o.
Besonderheiten: s.o.
Aussehen und Aroma: Kastanienbraun und klar. Feste kleine Krone. Ganz leicht bananig, sonst wenig.
Geschmack: Etwas Frucht, etwas Malz, etwas gebranntes Karamell.
Abgang: Mittellang, ein Hauch von Kaffee.
Fazit/Tipp: Guter Middle of the Road. Für ein Weizen fast erstaunlich vollmundig.
Rhaner Festbier "Dahoam" (5,6% Vol.)
Art und Herkunft: Festbier/Märzen, s.o.
Besonderheiten: In "normalen" Zeiten vom Fass. Wegen der Pandemie und dem Ausfall der "Festbiersaison" in Flaschen abgefüllt.
Aussehen und Aroma: Sattes Gold, flockige Krone. Süß und malzig im Duft. Kuchenteig.
Geschmack: Süßlicher, aber dennoch frischer Antritt. Später stellen sich ganz dezente Röstaromen ein.
Abgang: Mittellang und leicht alkoholisch.
Fazit/Tipp: Süffig! Top!
2016 RCL - Rhaner Comet Lager (5,2% Vol.)
Art und Herkunft: Lager, s.o.
Besonderheiten: Mit Comet-Hopfen.
Aussehen und Aroma: Goldgelb, kleine Krone, trüb mit Sedimentierung. Fruchtig: Limone und Pampelmuse.
Geschmack: Weniger Kohlensäure. Blaubeere (!) wie von der Brauerei versprochen. Weniger Säure als gedacht.
Abgang: Mittellang und hopfiger werdend.
Fazit/Tipp: Ein wenig schal im Mundgefühl, ansonsten angenehm fruchtig.
1904 RPM - Rhaner Pale Märzen (5,6% Vol.)
Art und Herkunft: Märzen, s.o.
Besonderheiten: Mit Simcoe-Hopfen.
Aussehen und Aroma: Goldgelb mit einem orangefarbenen Schimmer. Keine echte Krone. Sehr fruchtige Nase mit Mango, Aprikose und Mirabelle.
Geschmack: Relativ frisch, süß und saftig. Etwas Mango, etwas Ananas (?).
Abgang: Mittellang, mit hopfig-harzigem Nachbrenner.
Fazit/Tipp: Auch nicht superspritzig, aber schön fruchtig.
1776 ROB - Rhaner Oaked Aged Bock (7,0% Vol.)
Art und Herkunft: Bockbier, s.o.
Besonderheiten: 15 Wochen im Whiskyfass gelagert.
Aussehen und Aroma: Mahagonifarben, keine Krone. Kräftige Aromen von Alkohol, dunkler Melasse und Dörrpflaumen.
Geschmack: Lieblich, pflaumig, schokoladig.
Abgang: Mittellang und süßlich-würzig. Hier spürt man nun auch das Whiskyfass mehr.
Fazit/Tipp: Trotz der Fassreifung sehr gut zugänglich. Nicht so schwerfällig wie befürchtet.
1833 RBW - Rhaner Chateaubriand Barley Wine (10,5% Vol.)
Art und Herkunft: Barley Wine, s.o.
Besonderheiten: Nachgärung mit französischer Weinhefe.
Aussehen und Aroma: Rötlich - rosa - braun. Keine Krone. In der Nase Plunderstück vom Bäcker, Kohl, Gemüse.
Geschmack: Supersüßer Antritt. Rhabarber, Erdbeere, Rote Bete, Zuckerrübe, Traubenmost.
Abgang: Mittellang, immer noch süßlich und weinig.
Fazit/Tipp: Das komplexeste Bier im Test und gleichzeitig der erste Barley Wine, der uns allen (!) geschmeckt hat. Kudos!
Gesamtfazit: Wie schon letzte Woche gab es keine "Totalausfälle" - das ist bei solchen großen Portfolios recht selten. Gut, die Leichte Weisse war etwas schlapp, aber natürlich immer noch genießbar. Rhaner bleibt auf unserer "Zu Beobachten-Liste".😋
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 2. Mai 2021.
Verkostung: Plattfuss, Tomas A., Jan B.
Text: Jan B.
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