Sonntag, 20. Februar 2022

Keiler Weißbier

Tom und ich waren neulich in meiner weiteren Nachbarschaft unterwegs (Ibbenbüren!!) und sprachen darüber, dass man sowieso mal alle regionalen Getränkemärkte abklappern müsste, weil Plattfuss und wir in Osnabrück und Umgebung das Sortiment mehr oder weniger in- und auswendig kennen und es abgegrast haben. Schlagartig zog mein Kollege den Wagen nach rechts und rollte auf den Parkplatz eines Getränkemarktes, den wir just in diesem Moment passierten und in dem keiner von uns beiden jemals vorher gewesen war.

Tatsächlich war der Stopp gar keine schlechte Idee - wenn auch etwas spontan und leicht aufregend - denn wir fanden wirklich zwei bis acht "neue" Biere, die wir mitnehmen konnten. Unter anderem zwei Weißbiere der Keiler Bier GmbH. Dies ist eine Marke der Würzburger Hofbräu, und in deren Produktionsstätte entstehen auch (fast) alle Biere, die den Namen "Keiler" tragen. Ursprünglich gehörten diese Biere zur Lohrer Brauerei, die 1836 gegründet und 2001 von der Würzburger Hofbräu übernommen wurde. Ein paar Jahre später wurde diese Brauerei wiederum von der Kulmbacher geschluckt, die wiederum ... Fisch frisst Fisch frisst Fisch ... man kennt das ja. 

Am ehemaligen Standort von Lohrer gibt es heute eine kleine Brauereigaststätte (das Keiler Brauhaus), in der in bescheidenem Maße weiterhin Bier gebraut wird, welches nur dort und nicht im normalen Getränkevertrieb erhältlich ist, aktuell z.B. ein Kellerbier. Ansonsten werden - wie oben gesagt - alle Keiler-Biere in Würzburg hergestellt. Außer den beiden Weißbieren, die wir heute verkosten, sind das ein Pils, ein "Land-Pils" sowie ein Export.

Keiler Weißbier Hell (5,2% Vol.)

Art und Herkunft: Weizenbier, Deutschland (Bayern).

Anmerkungen: -

Aussehen und Aroma: Satte Bernsteinfarbe und eine schneeweiße und feste aber kleine Krone. Sehr bananig und süßlich in der Nase.

Geschmack: Eher frisch und harmonisch als vollmundig. Auch hier ganz kräftige Banane mit einer feinen Säure.

Abgang: Mittellang und immer noch süßlich mit dezenter Hefe.

Fazit/Tipp: Ein sehr süffiges und gut bekömmliches "Alltagsweizen".


Keiler Weißbier Dunkel (5,2% Vol.)

Art und Herkunft: Weizenbier, siehe oben.

Anmerkungen: -

Aussehen und Aroma: Haselnussbraun und sehr trüb. Kleine, feste und weiße Krone. Viel weniger Banane als im "Hellen". Deutliche Hefe.

Geschmack: Deutlich "cremiger" als der Vorgänger. Milde Kochbanane, süße Malznoten. Auch hier zeigt sich wieder eine leichte Säure auf der Zungenspitze.

Abgang: Eher kurz und ebenfalls leicht säuerlich. Colabonbon.

Fazit/Tipp: Sehr gefällig und weich. Insgesamt etwas weniger ausdrucksstark als das "Helle".


Gesamtfazit: Zwei angenehm zu trinkende Weizenbiere ohne irgendwelche störenden Eigenschaften. Wer es etwas frischer mag, ist mit der hellen Version, wer es eher vollmundig mag, mit der dunklen einen Hauch besser bedient.


Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 27. Februar 2022.

Verkostung: Tomas A. und Jan B.

Text: Jan B.


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