Mittwoch, 13. April 2011

Red Stag by Jim Beam

Nach Germany's Next Top Model by Heidi Klum nun also auch Red Stag (Die Rote Hirschkuh) by Jim Beam ... Eine neue Spirituose, die anscheinend jetzt (im Frühjahr 2011) relativ aggressiv in Deutschland beworben werden soll, nachdem sie in den Staaten schon etwas länger auf dem Markt ist. Irgendwo im Marketingmaterial habe ich auch gelesen, die Zielgruppe sei die der jungen Männer zwischen 19 und 34 Jahren.

Wenn wir mal den ganzen Quatsch außer Acht lassen, den Jim Beam auf dem Etikett verzapft, nämlich dass die majestätische rote Hirschkuh der nordamerikanischen Wälder die Destillateure zu dieser Entwicklung inspiriert habe, so dürfte klar sein, dass der Trend aromatisierter Getränke, der in seiner heutigen Form (ähnliche Entwicklungen gab es bei Gin und Rum schon sehr früh) wahrscheinlich mit Absolut Citron oder ähnlichem begann, nun auch den Bourbon-Markt erreicht hat.

Laut Herstellerangaben wird Red Stag durch eine Infusion von Schwarzkirschenaromen in vier Jahre alten Jim Beam (also normalen "White Label") hergestellt. Folgerichtig hat das Getränk auch 40 Umdrehungen und kostet in der Regel im Einzelhandel ca. 1-2 EUR mehr als eine Flasche White Label. Beim Getränkehändler meines Vertrauens hatte ich die Gunst der Stunde genutzt und eine Flasche um 12,99 erstanden, rechtzeitig zum bereits erwähnten Angrillen.


Beim Schwarzkirschenaroma haben die Leute bei Jim Beam wirklich nicht gegeizt, wie man unschwer feststellen kann, wenn man die erste Nase aufnimmt. Kurz nach dem Einschenken entwickelt sich eine schöne geruchliche Kombination der Bourbon-Vanille und der Kirschen, allerdings sehr parfümiert wirkend, sehr intensiv.

Laut mehrerer Quellen (die wahrscheinlich aus irgendeinem Marketingprospekt abgeschrieben haben) genießt man Red Stag am besten pur auf Eis. Mag sein, tatsächlich schmeckt man den Unterschied zu regulärem Jim Beam sofort heraus, da einem das dominante Kirscharoma auch beim ersten Schluck erhalten bleibt. Im Abgang geht es auch eine ganz nette Verbindung mit dem Bourbonaroma des White Label ein ... allerdings ist der Nachbrenner doch etwas spritig, so dass man sich wünschte, es gäbe noch eine High-End-Version mit Green Label. 

Alles in allem nicht unangenehm; allerdings mir persönlich doch etwas zu parfümiert und süß ... woran eventuell auch die jüngste Entwicklung meines Geschmacks "zurück zur Natur" Schuld ist, die dazu geführt hat, dass ich jetzt auch mehr zu Rye als zu Bourbon tendiere ... na egal. 

Empfehlen kann man Red Stag, falls pur (wie mir) zu süß, als Longdrink mit Cola. Einer der Herren beim Angrillen bemerkte scherzhaft: "Wie White Label mit Cherry Coke" - aber keine Sorge: Red Stag hat doch so viel Charakter, dass er sich auch in Kombination mit einem Mixer gut durchsetzt. Ein Getränk für die jüngere Generation, die es gerne etwas "geschmackiger" hat? Auf jeden Fall. Auch eventuell für die eine oder anderer Dame, die sonst mit Whisky nix am Hut hat. Für mich? Ab und zu, mit Cola auf Eis - gerne. Allerdings auch meinetwegen in längeren Abständen ... wie die immer noch viertelvolle Flasche in meinem Barschrank beweist.

Wer traut sich und versucht Red Stag mit Cherry Coke?


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