Mein lieber Freund L. ("Plattfuss") hatte Anfang Juli Gelegenheit, seinen Geburtstag zu feiern und verschickte - in der ihm angeborenen Großzügigkeit - Massen an Einladungen für eine zweitägige Party mit Grillgut und Getränken, die in ihren Ausmaßen den Namen "Orgie" nach spätrömischen Maßstäben zwar vielleicht nicht verdiente, aber viel wird nicht gefehlt haben. Selbstverständlich wollte sich Blog Blong Dring zu diesem Anlass auch nicht lumpen lassen, so dass ich in den Genuss kam, eine kleine Sonderverkostung starten zu können, weshalb ich meine Zelte und Flaschen am Rande der Lichtung aufschlug, auf der die Feiernden dem Geburtstagskind huldigten. Im Einzelnen hatte ich besorgt:
- Spiced Caribbean Gold (Rum aus Panama, 40 Vol., Produkt der Haromex)
- El Dorado Spiced Rum (Guyana, 37,5 Vol., Demerara)
- Sailor Jerry Spiced (US Virgin Islands, 40 Vol., Sailor Jerry)
- Heaven Hill Old Style Bourbon (Kentucky, 40 Vol., Hausmarke der Heaven Hill Distilleries)
- Tabu Absinth Strong (Deutschland, 73 Vol., 35 mg Thujon, Felix Rauter)
Die drei Spiced Rums wollte ich einfach mal dem ultimativen Vergleichstest unterziehen, außerdem reizten mich die verschiedenen Herkunftsländer - eine Karibikkreuzfahrt für den Gaumen, wenn man so will. Den Absinth schuldete ich noch meiner lieben Bekannten G., die mich vor uranfänglichen Zeiten mit den dem Getränk nachgesagten aphrodisierenden Eigenschaften aufgezogen hatte. Nun sollte die Herausforderung angenommen werden, allerdings nicht mit Serpis, wie damals erwogen, weil der Tabu mir für die Aufgabe doch geeigneter schien. Den Heaven Hill fand ich reizvoll, weil die Destillerie zwar noch nicht so alt ist wie die der anderen bekannten Bourbons aus Kentucky, sich aber damit brüstet, die größte, noch im Familienbesitz befindliche Bourbon-Brennerei zu sein. Seit Beginn der Firmengeschichte ist immer ein Meisterdestillateur der Familie Beam im Hause tätig. Heaven Hill produziert eine Menge Whiskey unter Handelsmarken (auch für den deutschen Markt), sodass man bei der Aufschrift "Bardstown, Kentucky" häufig davon ausgehen kann, ein Produkt aus diesem Hause in der Hand zu halten. High-End-Produkt der Firma ist der Elijah Craig. Beim Heaven Hill Old Style Bourbon handelt es sich um die Hausmarke.
Tatsächlich macht sich die Anwesenheit der Familie Beam offensichtlich bemerkbar, ein häufiger Kommentar war "n bisschen wie Jim Beam". In der Nase ist der Heaven Hill sehr aromatisch, pur auf der Zunge jedoch etwas unausgereift und ruppig. Irgendwo im Netz hat jemand geschrieben, dass eine längere Reifungszeit dem Whiskey wohlgetan hätte, und dieser Meinung muss ich mich anschließen. In Mixgetränken gewinnt er jedoch deutlich an Charakter, ist weich und vollmundig süß. Sehr angenehm - da die Flasche schnell leer war, nehme ich dies mal als Aussage zu seinen Gunsten. Kostentechnisch gesehen auch keine Fehlinvestition, obwohl ich alle Preise hier aus Diskretionsgründen verschweigen muss - die Getränke waren ja in Prinzip ein Geschenk für L. beziehungsweise für seine Party. (Fortsetzung folgt ...)
Tatsächlich macht sich die Anwesenheit der Familie Beam offensichtlich bemerkbar, ein häufiger Kommentar war "n bisschen wie Jim Beam". In der Nase ist der Heaven Hill sehr aromatisch, pur auf der Zunge jedoch etwas unausgereift und ruppig. Irgendwo im Netz hat jemand geschrieben, dass eine längere Reifungszeit dem Whiskey wohlgetan hätte, und dieser Meinung muss ich mich anschließen. In Mixgetränken gewinnt er jedoch deutlich an Charakter, ist weich und vollmundig süß. Sehr angenehm - da die Flasche schnell leer war, nehme ich dies mal als Aussage zu seinen Gunsten. Kostentechnisch gesehen auch keine Fehlinvestition, obwohl ich alle Preise hier aus Diskretionsgründen verschweigen muss - die Getränke waren ja in Prinzip ein Geschenk für L. beziehungsweise für seine Party. (Fortsetzung folgt ...)
Der zweite Teil von Der Härtetest zum Wiegenfest erscheint am 11. Juli 2011.
Picture Credits: "Lineup": IB
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