Den Hype um Berlin habe ich irgendwie nie so richtig verstanden ... okay, die Stadt ist laut, bunt, auch ganz spannend - aber das Zentrum ist kalt und leblos: Beton, Glas, Stahl. Das Regierungsviertel um den Reichstag eine aufgehübschte Mondlandschaft mit wenig beeindruckenden Monumentalbauten; fast wünscht man sich die Professoren Troost und Speer zurück. Spannend ist Berlin da, wo die Menschen wohnen und einkaufen. Wo kleine Clubs und Bars auf- und wieder zumachen und kein Hahn danach kräht. Also lass Dir mal wieder ein bisschen Hauptstadtluft um die Nase wehen, war das Motto am letzten Wochenende.
Eine Gourmet- oder Verkostungsreise war es zwar nicht, aber ein paar schöne Eindrücke und Getränke sind hängengeblieben. Das Kim Qui, ein vietnamesisches Café/Restaurant in der Oranienstraße 168. Lecker Sommerrollen und schöne Nudelgerichte und endlich mal ein Bier, das ich noch auf dem Programm hatte: Saigon. Das Bier wird in Ho-Chi-Minh-Stadt gebraut, in Kooperation mit den deutschen Brauereiexperten des ehemaligen Brauhaase-Konzerns. Wie die meisten asiatischen Biere wird Saigon Export (damit ist aber wohl die Exportqualität gemeint, nicht die Brauart) nicht mit Gerste sondern mit Reis gebraut, was ein relativ mildes Endprodukt ergibt. Ansonsten hat es 4,9 Umdrehungen und schmeckt feinherb und frisch. Serviert wird es - wie in Vietnam üblich - sehr kalt. Kann man ohne Vorbehalte empfehlen.
Außerdem war ich in den Galeries Lafayette und stürzte mich sofort in die Feinkost- und Spirituosenabteilung. Leider war ich zu faul und auch zu knapp bei Kasse, sonst hätte ich den ein oder anderen Cognac oder Armagnac erstehen mögen. Whiskys und Rums waren eher unterrepräsentiert (und teurer als üblich), wobei mich ein Platte Valley Corn Whiskey (hergestellt von McCormick) sehr anlachte; ich hatte aber keine Lust, den ganzen Tag eine dicke Steingutflasche mit mir rumzutragen. Muss ich mal online kaufen. 38,- EUR bei den Galeries; gibt es im Internet viel günstiger.
Dann fuhr ich an der Dunmore Cave vorbei, einem Irish Pub in der Pannierstraße. Seltsamerweise mit einer Leuchtreklame von Kriek St Louis. In der Nähe der Sonnenallee dann noch das Ratzeputz, eine der neueren, minimalistischen Kneipen (minimalistisch heißt: es werden eine Theke, ein paar Tische und Stühle reingestellt und die Hälfte der Glühlampen rausgedreht - presto!). Spezialität des Hauses ist der Ingwerschnaps gleichen Namens aus dem Hause Baland & Langebartels. Scharf, aber bestimmt gesund. Ich hielt mich dann, im Gegensatz zu meinen Begleiterinnen, an ein Glas Jameson Irish Whiskey, weil ich den lange nicht mehr probiert hatte. Kurz zusammengefasst: sehr mild, süß, Vanille. Eher mittlerer Abgang.
Letztendlich dann noch ein Abstecher in Das Gift, Ecke Weichsel- und Donaustraße, eine ebenfalls minimalistische schottische Kneipe (gehört dem Keyboarder der Band Mogwai, Barry Burns) mit einer akzeptablen, aber nicht aufregenden Auswahl von Single Malts. Zumindest weiß man da, wie ein Single Malt serviert wird: den kleinen Dekanter stillen Wassers gab es anstandslos dazu. Neben einem Laphroaig 10 probierte ich den Ardbeg 10 und war nicht allzu angetan. Alle Eigenschaften seiner älteren Brüder sind in ihm bereits erkennbar, aber für mich ist der Ardbeg nach 10 Jahren einfach noch nicht so weit. Im Aroma Phenol, Zigarrenrauch, auf der Zunge ein süßer Kern (wie auch der Laphroaig), jedoch mehr Aceton und Speck. Im Abgang mittellang, mit Wasser öliger und speckiger. Im Vergleich gefällt mir der Laphroaig besser, da die Note von Räucherspeck im Ardbeg mich etwas irritiert (ist z.B. im Supernova auch vorhanden, jedoch gemildert durch andere Eindrücke).
Eine Gourmet- oder Verkostungsreise war es zwar nicht, aber ein paar schöne Eindrücke und Getränke sind hängengeblieben. Das Kim Qui, ein vietnamesisches Café/Restaurant in der Oranienstraße 168. Lecker Sommerrollen und schöne Nudelgerichte und endlich mal ein Bier, das ich noch auf dem Programm hatte: Saigon. Das Bier wird in Ho-Chi-Minh-Stadt gebraut, in Kooperation mit den deutschen Brauereiexperten des ehemaligen Brauhaase-Konzerns. Wie die meisten asiatischen Biere wird Saigon Export (damit ist aber wohl die Exportqualität gemeint, nicht die Brauart) nicht mit Gerste sondern mit Reis gebraut, was ein relativ mildes Endprodukt ergibt. Ansonsten hat es 4,9 Umdrehungen und schmeckt feinherb und frisch. Serviert wird es - wie in Vietnam üblich - sehr kalt. Kann man ohne Vorbehalte empfehlen.
Außerdem war ich in den Galeries Lafayette und stürzte mich sofort in die Feinkost- und Spirituosenabteilung. Leider war ich zu faul und auch zu knapp bei Kasse, sonst hätte ich den ein oder anderen Cognac oder Armagnac erstehen mögen. Whiskys und Rums waren eher unterrepräsentiert (und teurer als üblich), wobei mich ein Platte Valley Corn Whiskey (hergestellt von McCormick) sehr anlachte; ich hatte aber keine Lust, den ganzen Tag eine dicke Steingutflasche mit mir rumzutragen. Muss ich mal online kaufen. 38,- EUR bei den Galeries; gibt es im Internet viel günstiger.
Dann fuhr ich an der Dunmore Cave vorbei, einem Irish Pub in der Pannierstraße. Seltsamerweise mit einer Leuchtreklame von Kriek St Louis. In der Nähe der Sonnenallee dann noch das Ratzeputz, eine der neueren, minimalistischen Kneipen (minimalistisch heißt: es werden eine Theke, ein paar Tische und Stühle reingestellt und die Hälfte der Glühlampen rausgedreht - presto!). Spezialität des Hauses ist der Ingwerschnaps gleichen Namens aus dem Hause Baland & Langebartels. Scharf, aber bestimmt gesund. Ich hielt mich dann, im Gegensatz zu meinen Begleiterinnen, an ein Glas Jameson Irish Whiskey, weil ich den lange nicht mehr probiert hatte. Kurz zusammengefasst: sehr mild, süß, Vanille. Eher mittlerer Abgang.
Letztendlich dann noch ein Abstecher in Das Gift, Ecke Weichsel- und Donaustraße, eine ebenfalls minimalistische schottische Kneipe (gehört dem Keyboarder der Band Mogwai, Barry Burns) mit einer akzeptablen, aber nicht aufregenden Auswahl von Single Malts. Zumindest weiß man da, wie ein Single Malt serviert wird: den kleinen Dekanter stillen Wassers gab es anstandslos dazu. Neben einem Laphroaig 10 probierte ich den Ardbeg 10 und war nicht allzu angetan. Alle Eigenschaften seiner älteren Brüder sind in ihm bereits erkennbar, aber für mich ist der Ardbeg nach 10 Jahren einfach noch nicht so weit. Im Aroma Phenol, Zigarrenrauch, auf der Zunge ein süßer Kern (wie auch der Laphroaig), jedoch mehr Aceton und Speck. Im Abgang mittellang, mit Wasser öliger und speckiger. Im Vergleich gefällt mir der Laphroaig besser, da die Note von Räucherspeck im Ardbeg mich etwas irritiert (ist z.B. im Supernova auch vorhanden, jedoch gemildert durch andere Eindrücke).
[Bild: Genial 23 auf flickr.com (BY-NC-ND 2.0)]
Letztendlich noch ein Geheimtipp, der ausnahmsweise mal nicht mit Alkohol zu tun hat: Wer nach Berlin fährt, in der Ecke "Kreuzkölln" unterwegs ist und nach einem originellen Souvenir sucht, sollte sich mal bei Dederon-Design in der Muskauer Straße 45 umtun. Außer spaßig gestalteten Dederon-Taschen gibt es auch noch Frühstücksbrettchen, Retrogeschirr, Sparelefanten wie früher bei der Dresdner Bank und noch so einiges sonst. Reinschauen lohnt sich.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 20. November 2011. Dann verkoste ich noch einen weiteren irischen Standardwhiskey, nämlich Kilbeggan.
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