In irgendeinem früheren Beitrag hier im Blog - und leider kann ich mich nicht mehr erinnern, in welchem, sonst hätte ich ihn natürlich noch einmal verlinkt - habe ich schon einmal ein paar kurze Impressionen eines persönlichen Aufenthaltes auf der Insel Skye wiedergegeben. Das war noch Anfang der Neunziger, ich war gerade junger Unteroffizier bei der Bundeswehr und entsprechend besser in Form als heutzutage. So gut in Form, dass ich mir in einem vierwöchigen Urlaub große Teile der schottischen Highlands erwandern konnte, wobei ich größere Strecken zwischen den einzelnen Gebieten jeweils per Zug oder Bus bewältigte. Damals gab es noch keine Mautbrücke vom Festland nach Skye, sondern man musste für eine kurze Überfahrt von ca. 15 Minuten eine Fähre der Caledonian MacBrayne nehmen, die zwischen Kyle of Lochalsh und Kyleakin verkehrte. Auf Skye selber hatte ich einen schönen, wenn auch regnerischen Aufenthalt, und konnte recht ungeniert und ungehindert (ich reiste alleine) die Insel auf- und abmarschieren.
Nun gibt es auf Skye ein anscheinend hübsches Hotel namens Eilean Iarmain, welches ich selber zwar nie besucht habe, das auf den Bildern im Internet aber einen sehr adretten Eindruck macht. Angeschlossen an die Herberge sind sowohl ein Laden, in dem man Stoffe, Wolle und diverse Textilerzeugnisse erwerben kann, als auch der Firmensitz von Pràban na Linne Limited, welche bereits 1976 als Blender und Abfüller von lokalem und regionalem Whisky gegründet wurde. Dies ging auf eine Initiative von Sir Iain Noble zurück, einem bekannten Aktivisten für die Erhaltung der gälischen Sprache und Kultur (verstorben 2010), der mit diversen Firmengründungen die Wirtschaft vor Ort ankurbeln wollte.
Aktuell hat Pràban na Linne (auch unter The Gaelic Whisky Company firmierend) drei verschiedene Produkte im Angebot: den vatted malt Poit Dhubh (21 Jahre), den "leichten" Blended Scotch Mac Na Mara (den es auch mit einem Rum Finish gibt) sowie den hier besprochenen Té Bheag, ebenfalls ein Scotch, der jedoch einen hohen Anteil an Malts aufweist - die Firma spricht von 40 Prozent. Der Name bedeutet so viel wie "kleine Lady" oder auch "kleiner Schluck" und spricht sich so in etwa "Tschieh Weg" aus. Der Whisky ist nicht kaltfiltriert und enthält Malts, die im Sherryfass gereift sind. Online kostet er in der Regel knapp unter 20,- EUR.
Aussehen und Aroma: Klassische Bernsteinfarbe. Angenehmer Duft nach weichem Toffee. Kräuternoten. Moos, Waldboden. Leicht rauchig, frische Feuerstelle.
Geschmack: Ein erst etwas dünnes, aber geschmeidiges Mundgefühl. Im Geschmack zuerst auffallend buttrig und mild. Im Mittelteil dann deutliche Schärfe, die an Talisker denken lässt. Etwas Rauch, Holzfeuer. Leichtes Salz
Abgang: Mittellang und warm. Etwas Rauch bleibt auf der Zunge nach.
Fazit/Tipp: Für einen Blend ziemlich ausdrucksstark und interessant; ich finde ihn auch recht maritim. Für den Preis definitiv empfehlenswert.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 19. Juli 2014.
- Euer Tomas Aquinas
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