Für den (vorläufigen) Schluss unserer kleinen Serie habe ich mir drei amerikanische Biere aufgehoben, alles IPAs, wie das Schicksal will. In Deutschland zirkuliert ja immer noch das Märchen vom "faden amerikanischen Bier" und sicherlich sind die Mainstreamprodukte in den USA nicht besser als die 08/15-Biere hier bei uns. Aber im Bereich der kleinen Crafttbierbrauereien haben die Amerikaner lange mit eine Vorreiterrolle eingenommen und es werden nun schon seit vielen, vielen Jahren hervorragende Dinge in den überseeischen Braukesseln hergestellt.
Die Brooklyn Brewery habe ich zum Beispiel bereits aus meinen Lehr- und Wanderjahren in den Staaten in bester Erinnerung - und das ist nun schon fast ein Vierteljahrhundert her. Gegründet wurde die Firma bereits 1988 und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gab es auch zu meiner Zeit "nur" Brooklyns Ur-Bier, das Lager. Bereits acht Jahre nach der Gründung war man so erfolgreich, dass man den Bau eines größeren und moderneren Brauhauses abschließen konnte. Seit dieser Zeit ist die Brauerei eigentlich keine Microbrewery mehr, jedoch ist die Firma stolz auf die bescheidenen, handwerklichen Anfänge. Mittlerweile ist sie so groß geworden, dass man joint ventures mit Branchenriesen wie Carlsberg u.ä. eingehen kann, ohne jedoch - so hoffen wir - seine Seele dabei dem Teufel zu verkaufen. Heute braut die Brooklyn Brewery eine große Anzahl unterschiedlicher Biere, wie eben dem Brooklyn Lager, den hier besprochenen Brooklyn Blast und East IPA oder auch etwa dem Pilsener. Daneben gibt es eine Fülle saisonaler Produkte wie ein Oktoberfestbier und auch andere "Experimente", unter anderem ein quasi-belgisches "Kriek" (natürlich ohne Lambiek).
Die Goose Island Beer Co. stammt aus ähnlich kleinen Verhältnissen, öffnete die Tore aber erst 1995 und steht bis heute in Chicago ... der ewigen Rivalin New Yorks. Wie die Firmengeschichte vermeldet, wurde die Idee einer kleinen, lokalen Brauerei geboren, als Gründer John Hall in den 80ern Europa besuchte und feststellte, dass: everywhere I went there would always be a local beer… but not in the U.S. Dem hat er dann abhelfen wollen und presto! Heute produziert seine Firma eine recht große Anzahl von Bieren, allerdings liegt der Schwerpunkt eindeutig bei den Ales. Exportiert wird bis jetzt wohl nur ins Vereinigte Königreich, also muss die Flasche, die ich erstehen konnte, von dort weitergereicht worden sein. Anscheinend weichen übrigens auch die Etiketten der Exportflaschen vom Standard ab, dort ist groß das Logo der Brauerei zu sehen, was bei den Flaschen für den US-Markt nicht immer der Fall ist. Seit 2011 kann Goose Island nicht mehr als Craftbrauerei gelten, da sie von AB InBev geschluckt wurde.
Die Goose Island Beer Co. stammt aus ähnlich kleinen Verhältnissen, öffnete die Tore aber erst 1995 und steht bis heute in Chicago ... der ewigen Rivalin New Yorks. Wie die Firmengeschichte vermeldet, wurde die Idee einer kleinen, lokalen Brauerei geboren, als Gründer John Hall in den 80ern Europa besuchte und feststellte, dass: everywhere I went there would always be a local beer… but not in the U.S. Dem hat er dann abhelfen wollen und presto! Heute produziert seine Firma eine recht große Anzahl von Bieren, allerdings liegt der Schwerpunkt eindeutig bei den Ales. Exportiert wird bis jetzt wohl nur ins Vereinigte Königreich, also muss die Flasche, die ich erstehen konnte, von dort weitergereicht worden sein. Anscheinend weichen übrigens auch die Etiketten der Exportflaschen vom Standard ab, dort ist groß das Logo der Brauerei zu sehen, was bei den Flaschen für den US-Markt nicht immer der Fall ist. Seit 2011 kann Goose Island nicht mehr als Craftbrauerei gelten, da sie von AB InBev geschluckt wurde.
Brooklyn East IPA (6,9% Vol.)
Art und Herkunft: IPA, USA
Besonderheiten: Gebraut unter Zusatz von Weizen. Verwendeter Hopfen: East Kent Goldings, Willamette, Northdown, Centennial.
Aussehen und Aroma: Dunkles Honiggelb. Kleine Krone. In der Nase sehr hopfig aber auch sehr fruchtig. Aprikose?
Geschmack: Starker Hopfen. Und wieder die Aprikosen und weitere gelbe Früchte. Später bitterer und "getreidiger". Gerste?
Abgang: Kurz bis mittel. Bitterer und trockener zum Abschluss.
Fazit/Tipp: Sehr erfrischend, keine bösen Überraschungen. Schön kalt trinken.
Brooklyn Blast! (8,4% Vol.)
Art und Herkunft: IPA, USA
Besonderheiten: Eine Vielzahl an verwendeten Hopfensorten (Willamette, Magnum, Cascade, Fuggles, Aurora, Zythos, Bravo, Simcoe, Sorachi Ace, Amarillo, Experiment 6300), aber wie man sieht - (fast) komplett andere als beim East IPA.
Aussehen und Aroma: Kleine Krone, hellgold bis orangefarben. Süßer und frischer als das East IPA. Deutliche Zitrusnoten.
Geschmack: Weich und eher blumig bis fruchtig. Später herber und frischer. Orangenschale.
Abgang: Kurz bis mittel und sehr trocken. Hinterlässt zum Schluss eine leicht pelzige Zunge.
Fazit/Tipp: Für den höheren Alkoholgehalt erstaunlich mild und leicht im Geschmack. Etwas "sommerlicher" als sein oben beschriebener Bruder.
Goose Island IPA (5,9% Vol.)
Art und Herkunft: IPA, USA
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Goldfarben, kleine feste Krone. Hopfig, mit einem säuerlichen Einschlag. Molke?
Geschmack: Anders als erwartet. Bitter bis säuerlich. In der zweiten Hälfte kommen deutliche schweflige und metallische Noten hinzu.
Abgang: Mittellang. Die Bitterkeit steht lange nach.
Fazit/Tipp: Ein überraschend "schwieriges" Sommerbier. Deutlich bitterer und weniger fruchtig als die beiden aus der Brooklyn Brewery.
Gesamtfazit: Zum Schluss haben wir innerhalb der Redaktion versucht, eine Favoritenliste aus den Ergebnissen unseres diesjährigen Sommerbiertests zu gewinnen. Am Ende waren wir uns ziemlich einig:
1. Brooklyn Blast!
2. Brooklyn East IPA / Seef Bier
4. Scotch C.T.S.
5. Meantime India Pale Ale
6. Bass Pale Ale
7. Goose Island IPA
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 24. Juli 2015. Dann mal wieder was anderes als Bier.
- Euer Tomas Aquinas
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