Samstag, 1. August 2015

Ardmore Legacy NAS (40% Vol.)

Der Ardmore Legacy ist im letzten Quartal 2014 erschienen und soll den Ardmore Traditional Cask, den ich vor einiger Zeit schon einmal besprochen hatte, als Einstiegswhisky im Sortiment ersetzen. Die Geschichte hinter der Neueinführung wird im hier verlinkten Interview übrigens erschöpfend dargestellt und ganz klar als Neupositionierung der Marke Ardmore verstanden. Im übrigen handelt es sich in Prinzip fast um den einzigen verfügbaren Single Malt der Destillerie, weitere Neuerscheinungen sind bzw. waren für 2015 geplant. Da die Webseite auch immer noch brach liegt, wird wohl irgendwann mal ein regelrechtes Reboot kommen.

Der Legacy wird aus rauchigem Ardmore und nichtrauchigem Ardlair (beide ohne Altersangabe) verschnitten. Preislich gesehen ist er ein Mittzwanziger. An die Verkostung gehe ich mit gemischten Gefühlen, denn auch die Kritiken sind bis jetzt gemischt: so stellen die Kollegen vom Alkoblog ihm ein relativ gutes Zeugnis aus, während er bei Eyeforspirits eher mau beurteilt wurde. Naja, selbst ist der Mann.



Art und Herkunft: Single Malt, Highlands (Eastern) bzw. Speyside (Central)

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Hellgolden, macht einen etwas dünnen Eindruck im Glas. Er ist schon zu Beginn ziemlich rauchig, aber kein Torfmonster. Nach einer Weile treten etwas salzige und leicht metallische Noten dazu. Insgesamt ein recht "junger" Geruch, nasses Heu.

Geschmack: Wieder deutlich rauchige Eindrücke, die meines Erachtens aber zu schnell in eine herbe Richtung gehen. Eher ein Laub- als ein Torffeuer. Ansonsten passiert recht wenig im Mund, wobei ich den Legacy sensorisch etwas wässrig finde. Süß ist er nur nebenbei, leichte Vanille. Außerdem auch etwas spritig-scharf.

Abgang: Kurz bis mittel. Die Schärfe und ein leicht apfeliges Aroma stehen am längsten nach.

Fazit/Tipp: Man sollte ihn einige Minuten atmen lassen, dann verliert er etwas an Schärfe. Ansonsten bin ich nicht sehr begeistert: gegenüber seinem Vorgänger, dem Traditional Cask, ein deutlicher Rückschritt. Zwar ist er recht rauchig, kann aber sonst wenig bieten, das den Liebhaber fesseln wird. Für den echten Einsteiger hingegen ist er doch etwas harsch.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 8. August 2015.

- Euer Tomas Aquinas

Keine Kommentare: