Simon Antonius Rutte (geb. 1844) aus Dordrecht war ein Mann mit einem großen Backenbart. Und einer großen Nase, wie alte Fotos beweisen. Aber er hatte auch für das Geschäft einen guten Riecher: Er, der aus einer alten Familie von Destillateuren stammte, die Anfang des 19. Jahrhunderts von Rotterdam her zugezogen waren, kam auf die Idee, in seinem gut besuchten Café nicht nur Schnaps an die durstige Kundschaft auszuschenken, sondern diesen auch gleich selbst zu brennen. Daher legte er im Hinterhof seiner Schenke eine kleine Brennerei an, die Keimzelle der auch heute noch existierenden S.A. Rutte & Söhne.
Die Firma sollte bis in die neunte Generation in Familienhänden bleiben; der letzte Rutte als Chef der Firma (John Rutte) übergab sie 1991 einem Anlegerkonsortium von Liebhabern, da keines seiner Kinder Interesse dafür zeigte, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Obwohl die Marke zu dieser Zeit beileibe nicht mehr nur eine Lokalgröße war, wurde erst ab Ende des 20. Jahrhunderts vertriebs- und marketingmäßig richtig durchgestartet. Der heute verkostete Tropfen zum Beispiel war bis vor kurzem nur im Firmenshop in Dordrecht erhältlich; erst seit kurzem wird er von slijterijen (Schnapsläden) in den gesamten Niederlanden angeboten.
Ruttes Portfolio besteht zu allererst aus traditionellen niederländischen Schnäpsen, hauptsächlich verschiedenen Arten von Jenevern und verwandten Destillaten. Es werden jedoch auch Liköre, weinbrandähnliche Spirituosen und Wodka hergestellt. Der hier besprochene John White Blended ist eine Kreation von John Rutte himself. Laut Beschreibung "sah er eine Ähnlichkeit zwischen Whisky und niederländischem Jenever (wohl weil beide in Eichenfässern reifen - TA)" und beschloss daraufhin, einen seiner Jenever mit etwas schottischem Whisky zu verschneiden. Keine der Ingredienzien trägt eine Altersangabe; an Whiskys befinden sich jedenfalls wohl Highlands, Lowlands und Islay in der Mischung. Auf Letzteren wird auch explizit hingewiesen. Seinen Namen hat der John White Blended einerseits von einem der berühmtesten Söhne der Stadt Dordrecht, dem Staatsmann Johan de Witt (1625-1672), andererseits ist es eine Anspielung auf den angenommenen Vornamen des Destillateurs (der eigentlich gut Niederländisch Jan hieß) sowie auf die Tatsache, dass sowohl der Whisky als auch der Jenever in Fässern aus Weißeiche gelagert werden. In Deutschland habe ich den Schnaps noch nicht gesehen; in den Niederlanden kostet er um die 23,- EUR.
Ruttes Portfolio besteht zu allererst aus traditionellen niederländischen Schnäpsen, hauptsächlich verschiedenen Arten von Jenevern und verwandten Destillaten. Es werden jedoch auch Liköre, weinbrandähnliche Spirituosen und Wodka hergestellt. Der hier besprochene John White Blended ist eine Kreation von John Rutte himself. Laut Beschreibung "sah er eine Ähnlichkeit zwischen Whisky und niederländischem Jenever (wohl weil beide in Eichenfässern reifen - TA)" und beschloss daraufhin, einen seiner Jenever mit etwas schottischem Whisky zu verschneiden. Keine der Ingredienzien trägt eine Altersangabe; an Whiskys befinden sich jedenfalls wohl Highlands, Lowlands und Islay in der Mischung. Auf Letzteren wird auch explizit hingewiesen. Seinen Namen hat der John White Blended einerseits von einem der berühmtesten Söhne der Stadt Dordrecht, dem Staatsmann Johan de Witt (1625-1672), andererseits ist es eine Anspielung auf den angenommenen Vornamen des Destillateurs (der eigentlich gut Niederländisch Jan hieß) sowie auf die Tatsache, dass sowohl der Whisky als auch der Jenever in Fässern aus Weißeiche gelagert werden. In Deutschland habe ich den Schnaps noch nicht gesehen; in den Niederlanden kostet er um die 23,- EUR.
Art und Herkunft: Spirituose aus Jenever, Niederlande (Südholland) und Single Malts (Lowlands, Highlands, Islay)
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Rutte schreibt zur Farbe: "goldbraun", aber ich finde ihn heller. In der Nase hat man einmal den ganz deutlichen Wacholder vom Jenever. Zusammen mit den Aromen des Eichenfasses ergibt das einen etwas frischeren Holzcharakter, so etwas wie Zedernholz oder so. Zu Anfang kommen auch Vanillenoten recht stark durch, werden später aber vom Wacholder überlagert.
Geschmack: Sehr weich und mild, kaum Schärfe - außer ganz zu Anfang auf der Zungenspitze. Ansonsten ist er eher vanillesüß, mit einer leichten Trockenheit. Der Wacholder kommt nicht auf der Zunge, sondern eher weit hinten am Gaumen zur Geltung. Eindrücke von nassem Laub und Lagerfeuer könnten für die Anwesenheit des Islay-Whiskys stehen.
Abgang: Mittel bis lang, deutlich trockener mit einer bitteren Getreidenote.
Fazit/Tipp: Jenever und Whisky vertragen sich wirklich hervorragend, zumindest in diesem Blend von Rutte. Ein sehr trinkbarer Zeitgenosse mit einigen interessanten Impressionen. Sehr gut komponiert. Eignet sich schön als Digestif oder zum Nachmittagskaffee. Wasser braucht man nicht dazu.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 22. August 2015.
- Euer Tomas Aquinas
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