Wie sich wahrscheinlich regelmäßige Leser schon gedacht haben werden, sind Plattfuss und ich sofort losgestürzt, als bekannt wurde, dass Aldi Nord den Black & White fest (?) ins Sortiment aufzunehmen gedenkt. Da dieser Blend normalerweise auch um die 11,- EUR kosten darf, lässt sich mit dem Discounter-Angebot von 9,99 EUR sogar noch "richtig" Geld sparen. Am nächsten Tag also waren wir beide unabhängig voneinander bei Feinkost Albrecht und haben uns jeweils ein Fläschchen gesichert.
Für den Hintergrundcheck muss man leider Sekundärliteratur bemühen, denn Diageo gönnt dem - im Portfolio doch wohl erheblich heruntergestuften - Blend weder eine eigene Homepage noch eine Seite auf ihrer eigenen, sondern lediglich ein kleines Widget bzw. einen Eintrag im Dropdown-Menü. Da frage ich doch am besten mal Stefan Gabányi, der es meistens am besten weiß:
Jedenfalls - wie schon gesagt - gelang es Buchanan, einen seiner Whiskys dem britischen House of Commons als Hauswhisky anzudienen, und benannte ihn dementsprechend. Weil die Flasche aber fast schwarz und das Etikett fast ganz weiß war, bestellten die Abgeordneten beim Bartender immer einen Black & White, wie er seit Anfang des 20. Jahrhunderts denn auch offiziell heißt. Das Markenzeichen, der schwarze und der weiße Terrier (schwarz: Scottish, weiß: West Highland), stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Als relativ günstiger Blend enthält der Scotch einen recht hohen Anteil an Grain Whisky (die Rede ist von bis zu 65%). Die enthaltenen Single Malts werden also sicherlich nicht den Geschmack dominieren.
Die heutige Verkostung hat übrigens Plattfuss alleine übernommen; ich schreibe hier nur seine Erkenntnisse nieder.
Für den Hintergrundcheck muss man leider Sekundärliteratur bemühen, denn Diageo gönnt dem - im Portfolio doch wohl erheblich heruntergestuften - Blend weder eine eigene Homepage noch eine Seite auf ihrer eigenen, sondern lediglich ein kleines Widget bzw. einen Eintrag im Dropdown-Menü. Da frage ich doch am besten mal Stefan Gabányi, der es meistens am besten weiß:
... Die große alte Marke ... hat ihre besten Zeiten hinter sich und wird heute vorwiegend auf regionalen Märkten ... verkauft. Ihre wesentlichen Komponenten kommen von Dalwhinnie, Glendullan und Clynelish ... 1884 als Buchanan's Blend auf den Markt gebracht, hieß er zwischenzeitlich House of Commons (seit es nämlich Buchanan gelungen war, die Bar des britischen Unterhauses damit zu beliefern) ... (1)Dieser James Buchanan war übrigens ein ziemlicher Tausendsassa: die Whiskyindustrie hat ihm sehr viel zu verdanken und er war zusammen mit William Dewar einer der wenigen, die sich zumindest eine Zeit lang dem Fusionsdruck und dem wachsenden Riesen Diageo (damals dessen Vorgängermoloch DCL) wiedersetzten. Nebenbei hatte er auch einen Pferderennstall und Baron wurde er später ebenfalls noch. Zu Anfang produzierte er seine Whiskys nicht selber, aber Ende der 1880er errichtete er ein paar eigene Destillerien, unter anderem Glentauchers (die Erste) sowie die legendäre Port Ellen. Sein erster Blend, der Buchanan's , erschien bereits 1879, also ganze fünf Jahre vor dem Black & White, und wird auch heute noch hergestellt - ebenfalls bei Diageo.
Jedenfalls - wie schon gesagt - gelang es Buchanan, einen seiner Whiskys dem britischen House of Commons als Hauswhisky anzudienen, und benannte ihn dementsprechend. Weil die Flasche aber fast schwarz und das Etikett fast ganz weiß war, bestellten die Abgeordneten beim Bartender immer einen Black & White, wie er seit Anfang des 20. Jahrhunderts denn auch offiziell heißt. Das Markenzeichen, der schwarze und der weiße Terrier (schwarz: Scottish, weiß: West Highland), stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Als relativ günstiger Blend enthält der Scotch einen recht hohen Anteil an Grain Whisky (die Rede ist von bis zu 65%). Die enthaltenen Single Malts werden also sicherlich nicht den Geschmack dominieren.
Die heutige Verkostung hat übrigens Plattfuss alleine übernommen; ich schreibe hier nur seine Erkenntnisse nieder.
Art und Herkunft: Blended Scotch, Schottland
Besonderheiten: -
Aussehen und Aroma: Blasser Bernstein oder leicht dunkles Pilsener Bier. Nur ganz leichter Rauch. Zitrusfrüchte. Starker Alkoholdunst.
Geschmack: Im Antritt scharf spritig und harsch. Später süßer und ölig. Eichenfass (Weißeiche).
Abgang: Sehr kurz und ölig.
Fazit/Tipp: Beim Nosing schien er noch einem Teacher's nicht ganz unähnlich zu sein; der Geschmack bestätigte dies aber nicht. Nicht lange atmen lassen: Plattfuss meldete nach wenigen Minuten, er sei abgestanden. Viel mehr als Spritigkeit und Öligkeit blieben nicht in Erinnerung. Als Digestif etwas besser.
Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 3. September 2016.
- Tomas Aquinas & Plattfuss
Literatur
(1) Gabányi, Stefan: Schumann's Whisk(e)y Lexikon. München: ZS, 2015. 61.
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