Sonntag, 12. Februar 2017

Whaler's Original Dark Rum NAS (40% Vol.)

Als ich die Flasche zum ersten Mal in der Hand hatte, beschlich mich gleich ein ziemlich konkreter Verdacht, als ich sah, dass er - trotz seiner maritimen Aufmachung (Name, Schiff auf dem Etikett) - aus Kentucky kommt. Und dann noch aus Bardstown, der Heimat von Heaven Hill, einem der Spirituosengiganten in den USA. Eigentlich ist die Firma ja eher für Whiskeys aller möglichen Provenienz bekannt, aber schon eine kleine Recherche zeigte, dass sich Heaven Hill, die Whaler's Distilling Company LTD (und noch 32 andere "Firmen") eine gemeinsame Adresse teilen, nämlich 1064 Loretto Road, Bardstown, KY 40004. Und schließlich taucht die Marke denn auch ganz offiziell im Portfolio von Heaven Hill Brands auf.

Interessanterweise ist die Information auf der Seite des Mutterkonzerns fast genauso informativ wie die auf der eigentlichen Markenhomepage; allerdings ist sie definitiv besser programmiert. Besonders viel Hintergrundwissen zum Rum bekommt man so oder so nicht geboten - ein kleiner Hinweis auf eine alte hawaiianische Tradition und eine kurze Darstellung des Sortiments: einer mit Kokosnuss, einer mit Vanille, einer mit Banane, einer mit Ananas, ein Spiced, der hier besprochene Original Dark und ein Rare Reserve. Der dunkle Rum, den wir hier vor uns haben, ist wohl ein Tribut an die verstärkt aufgekommenen "Navy Rums" oder auch "Black Rums" der letzten Jahre, von denen wir ja hier, hier , hier und hier schon einige besprochen haben.  Eine Flasche von dem dunklen Gebräu (sicherlich farbjustiert) kostet online so um die 23,- EUR.




Art und Herkunft: Rum, USA (Kentucky)

Besonderheiten: -

Aussehen und Aroma: Komplett undurchsichtig und bräunlich-schwarz. Sehr parfümiert-alkoholisch, Rasierwasser. Alle sonstigen Aromen (Kaffee, Vanille) spielen eindeutig die zweite Geige.

Geschmack: Huui! Ein mehr als spritiger Antritt. Scharf und bitter. Und wieder ist es sehr schwierig, irgendetwas anderes herauszuschmecken. Der Kaffee, den wir vorher schon im Geruch nicht recht deuten konnten, tummelt sich irgendwo im Hintergrund, kommt aber nicht recht raus aus der Versenkung.

Abgang: Lang, aber nicht angenehm. Sehr trocken und ethanolisch, pelzig auf der Zunge.

Fazit/Tipp: Nach langer Zeit mal wieder ein echter Verriss. Der Whaler's Original Dark kommt mir beim Purverzehr nur mit Mühe über den Gaumen. Er ist unheimlich hart und dröge, ohne hervorstechende liebenswerte Eigenschaften. Eigentlich ist er geschmacklich nur Sprit. Um ihm noch eine letzte Chance zu geben, habe ich ihn dann noch mit Cola gemischt. Und da gehört er anscheinend auch eher hin.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 19. Februar 2017.

- Euer Tomas Aquinas

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